Die Pandemie Covid19 zeigt wo unsere Gesellschaft krank ist und Änderungen braucht.

Die Pandemie Covid19 zeigt wo unsere Gesellschaft krank ist und Änderungen braucht.

Startdatum
26. November 2020
Petition an
Angela Merkel (CDU) (Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland)
27 Unterschriften:Nächstes Ziel: 50
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Gerd Stange

Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel und ihre Nachfolgekandidaten aus der Großen Koalition

Sehr geehrte Frau Merkel, sehr geehrte Herren Söder, Laschet, Merz, Spahn und Scholz, Lauterbach und Kretschmann!

Eine Billion Euro Schulden und weil nötig auch noch mehr – das leisten wir uns. So sagt der Finanzminister, und sein Wort gilt. Eine Billion, das ist die rote Eins mit zwölf roten Nullen 1 000 000 000 000.

Nicht für Griechenland oder den Jemen oder Afghanistan oder Libanon oder …
Dort gilt weiter die schwarze Null von Schäuble, weil die Staaten nicht kreditwürdig sind wie Deutschland. Zahlen müssen erst unsere Kinder und Enkel, sofern sie können.
Nötig wofür also? Für die Beseitigung der Ursachen von Covid19?

Nein – für die Rettung der „Wirtschaft“!

Die Kultur gehört nicht zur Wirtschaft, aber sie könnte gegen Corona helfen, Mut und Hoffnung, Freude und Gemeinschaft schaffen.

Die „Wirtschaft“ (RWE, Bayer, VW, Lufthansa …) braucht Geld, weil sie in der Krise steckt. Aber die Wirtschaftskrise hat 2018 angefangen.
Die deutsche Automobilindustrie hatte mit dem Abgasbetrug die Krise eingeläutet, weil sie keine Perspektive hat. Jetzt wird sie motiviert, so weiterzumachen mit zusätzlichem Elektroantrieb, den Mann auf der Autobahn abschalten kann.

Covid19 liefert nur das Alibi für die Wirtschaftsförderung.

Und das in einer Pandemie, die unsere Lungen angreift. Genau das tun die deutschen Automobile auch besonders. Sie verschmutzen die Luft dort, wo die meisten Menschen ihnen ausgesetzt sind: in den Großstädten. Und wenn sie dann mit Elektrizität aus Kohlekraftwerken fahren, schaden sie unseren Lungen immer noch.

Was aber tut die Regierung?
Als Große Koalition kann sie sich ermächtigen, ohne diskutieren zu müssen.

Wir hatten diese Situation schon einmal: in den sechziger Jahren mit den Notstandsgesetzen. Damals stand der Feind links neben der DDR. Heute steht er rechts neben der AFD. Die Große Koalition regiert durch, bringt alle Kritik zum Verstummen, schaltet das Parlament aus und die Medien gleich.

Diese Regierung tut fast nichts gegen die Covid19-Pandemie, sie bekämpft nur ihre Symptome. Bitte hören Sie auf mit der Bekämpfung von Symptomen und tun Sie etwas gegen die Ursachen und tödlichen Folgen.

Wir haben schon im April in einem Buch geschrieben, dass jede Virus-Epidemie ein chaotisches Ereignis ist, das nicht als Kettenreaktion behandelt werden kann, sondern sich wie das Wetter chaotisch verhalten kann.
(Literaturhinweis am Ende des Briefes)

Das bedeutet, bei stabiler Großwetterlage kann man das Wetter mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit für ein oder zwei Wochen vorhersagen, bei chaotischen Verhältnissen zwei Tage oder zwei Stunden oder gar nicht. Wir haben 1962 und immer wieder mal erlebt, wie Deiche gebrochen sind und die Menschen in ihren Häusern, wo sie Schutz vor dem Regen gesucht hatten, ertrunken sind. Wir haben 2019 erlebt, dass ein Wirbelsturm wenige Kilometer entfernt sich eine gerade Schneise durch die Stadt geschlagen hat, in der die Häuser zerstört wurden.

Niemand kann diese Ereignisse vorhersagen. Auf Covid19 übertragen schlagen Sie vor, wir sollten stabile Regenschirme nehmen, und Sie versprechen uns für das Jahr 2021 Neopren-Anzüge. Natürlich schützen Masken und helfen Impfungen, aber nur begrenzt. Sie können gar nicht 80 Millionen Deutsche in einem Jahr impfen. Niemand weiß, ob dieser Impfstoff schützt, falls das Virus sich verändert wie die Grippeviren.

Ihre Maßnahmen helfen nicht gegen die Ansteckung, sobald wir in ein Cluster geraten, das nicht vorhersehbar war. Cluster sind in Gemeinschaften von Lebewesen grundsätzlich nicht vorhersehbar, ebenso wenig wie Wirbelstürme. Trotzdem gibt es Indikatoren. Darüber werden wir noch sprechen, wo Cluster verhindert werden können. Das sind nicht die Familienfeiern oder Konzertbesuche.

Alle bisherigen Maßnahmen haben dazu gedient, die Infektionszahlen zu senken, aber dass sie auf die Todesrate einen Einfluss hätten, ist nicht bewiesen.

Infektionen bedeuten nicht, dass man krank wird und nicht einmal, dass man ansteckend ist. Die Angst und die Vorschriften machen, dass sich immer mehr Gesunde testen lassen. Das ist ein Geschäft.

Frankreichs Regierung hat sich im März auf ärztlichen Rat gegen Maskentragen entschieden und hat keine Tests gemacht. Dann ging die Zahl der Toten rapide in die Höhe. Präsident Macron schaute über die Grenze: Dem deutschen Beispiel folgend wird seitdem mehr Maske getragen, mehr getestet und stärker eingesperrt als in Deutschland. Dadurch ist die Letalität (Todesrate pro Infizierte) drastisch gesunken von 10,9 Prozent auf 2,2 Prozent Tote. In Deutschland beträgt die Letalität 1,5 % Tote pro 1 Million Infizierte, also 15.000 Deutsche sind an Covid19 gestorben. Aber Frankreich hat dreimal so viele Infizierte (2,2 Millionen), davon 2,2 % Tote, also 44.000 Franzosen sind gestorben. In Frankreich leben weniger Menschen, im Verhältnis zu Deutschland ist die Todesrate also noch schlimmer, aber das Testen hat nichts verbessert. Die Letalität sagt nichts darüber aus, wie tödlich das Virus ist.

Halten wir fest: Frankreich hat mit härteren Maßnahmen als Deutschland sehr viel weniger erreicht.

Weil die Härte nichts genützt hat gegen das Infizieren, ist sie zwar publikumswirksam, sie suggeriert Klarheit und Autorität, aber sie ist nutzlose Freiheitsberaubung.

Es ist absurd, dass die AFD für Freiheit kämpft, die sie doch abschaffen würde, wenn man sie ließe, und die Große Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten für Freiheitsbeschränkung kämpft. Die ZEIT lobt gar das asiatische Modell des totalitären Staates, weil es scheinbar das Virus unschädlich gemacht hat. Man darf es nur nicht über die Grenze lassen. In China ist jedoch völlig offen, wie sich das Virus auf dem Land verbreitet, wo die Hälfte der Bevölkerung lebt und kein 5G -Netz hat. Ob die Totalüberwachung funktioniert, sei dahingestellt. Jedenfalls sind die Maoisten in Deutschland zum Glück in der Minderheit, so dass die chinesische Methode nicht mit dem Virus zusammen zu uns kommt.

Ursache für die Angst ist die Möglichkeit des Todes durch diese Virus-Krankheit: die Mortalität.
Infiziert heißt nicht krank, krankt heißt nicht Krankenhaus, Krankenhaus heißt nicht tot.
In Peru sind so viele Infizierte wie in Deutschland, aber zweieinhalb Mal so viele Tote.
Im Iran sind sogar weniger Infizierte und dreimal so viele Tote.

Von Kleinst-Staaten abgesehen ist die Reihenfolge der höchsten Todesgefahr, der Mortalität pro Staat:

Belgien          136 Tote auf 100.000 Einwohner
Peru               111 Tote
Spanien          91 Tote

Es folgen Argentinien, Großbritannien, Italien,
Chile, Mexiko, Bolivien, USA,
Ecuador, Frankreich, Kolumbien, Panama. 

Die Todesrate sinkt dann weiter unter 70.

Schweden liegt mit 63 Toten auf Platz 22 weltweit,
die Niederlande mit 52 Toten auf Platz 25,
die Schweiz mit 47 Toten auf Platz 29,
Russland mit 25 Toten auf Platz 49
Dänemark mit 13 Toten auf Platz 74.
Und wir?

Deutschland hat am 22. November 14.061 Tote insgesamt, das sind
17 Tote auf 100.000 und weltweit Platz 66.

In den meisten Bundesländern ist die Mortalität im normalen Bereich und ist keine Übersterblichkeit durch Covid19 nachweisbar. Es wären also auch ohne Covid19 so viele Menschen gestorben.

Selbst eine Zahl von 20.000 Toten durch Covid19 am Jahresende würde einer stärkeren Grippe entsprechen, denn die Grippeviren sind nicht harmlos und haben schon eine viel grausamere Pandemie ausgelöst. Aber die Lungenkrankheiten sind nicht die schlimmsten Todesursachen.

Jedes Jahr gibt es in Deutschland
120.000 Tabaktote,
240.000 Krebstote,
350.000 Tote durch Herz- und Kreislauferkrankungen.

Warum ist die Todesgefahr durch Covid19 in Bayern am größten?

Es gibt zwei Bundesländer mit überdurchschnittlicher Sterblichkeit:
Bayern hat 3426 Tote auf 13.125.000 Bewohner Todesrate 26
Baden-Württemberg hat 2441 Tote auf 11.100.000 Bewohner Todesrate 22

Genau im Durchschnitt liegt Nordrhein-Westfalen, es hat 2956 Tote auf 17.948.000 Bewohner Todesrate 17.

Diese drei Bundesländer machen 50 Prozent der deutschen Bevölkerung aus und haben zwei Drittel aller Todesfälle.

Fast die Hälfte aller Todesfälle ist in Bayern und Baden-Württemberg zu verzeichnen, obwohl dort nur 30 Prozent der Bundesbürger leben.

Das muss an der Menge der Hotspots liegen. Dort ist der größte Handlungsbedarf.

Covid19 korreliert mit dem Reichtum, der Elend schafft:
Nicht im Osten der Republik, sondern auf seiner Sonnenseite im Süden wird am schnellsten gestorben. Dort herrscht der Kapitalismus mit den geringsten Einschränkungen, auf dem Lande wie in der Automobilindustrie.

Allgemein hartes Durchgreifen und zentrale Maßnahmen jeglicher Art für die ganze Republik sind daher fragwürdig – weil sie nicht greifen.
Sonst stünde Bayern besser dar.

Das Problem für Bayern und Kandidat Söder ist die Akzeptanz seiner Maßnahmen und mehr noch für den grünen Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg, denn Freiheitsberaubung aus grüner Macht kommt nicht gut bei seiner Wählerschaft an.

Die Mortalität durch Covid19 ist in den reichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg am besten zu analysieren, weil sie dort höher als anderswo ist. Aber es herrscht Schweigen? Ist die Auto-Industrie beteiligt oder nur die Landwirtschaft?

In Frankreich werden Departements zu Risikogebieten erklärt, in denen es 40 Tote seit Ausbruch der Pandemie gegeben hat. Weniger sind dort sonst auch nicht gestorben. Niemand spricht davon, dass die Hälfte aller Toten, 50 %, im Großraum Paris gemeldet wurde, wo ein Gürtel von Elendsvierteln eine der schönsten Städte der Welt säumt. Die innere Stadt Paris allein trägt für zehn Prozent der Covid19-Toten Frankreichs die Verantwortung, denn nicht alle Stadtteile sind vollkommen gentrifiziert.

Die Infektionszahlen bei Schülern sind mit denen in Altersheimen nicht zu vergleichen:
Menschen unter 60 Jahren sind in aller Regel nicht gefährdet (das bestätigen die Ausnahmen) und können sich freuen, dass sie eventuell Abwehrkörper gebildet haben. Zumindest wissen sie, dass sie (anders als bei der Kinderlähmung) nicht betroffen sind.
Dann allerdings, über 60, sind Männer dreimal so stark betroffen wie Frauen, was sich erst im hohen Alter umkehrt, wenn die Männer überwiegend schon tot sind. Die schlechtere körperliche Verfassung der Männer ist ursächlich für schwächere Abwehrkräfte und weniger belastbare Atemwege.
Dieses Problem lässt sich verallgemeinern:
Alle Menschen mit schlechtem Gesundheitszustand, Mangelernährung, ungesunden Lebensbedingungen sind Virus-anfällig. Das gilt für Flüchtlinge und Menschen in Kriegsbieten ganz besonders.

Covid19 zeigt also an, wo Elend herrscht. Gerade in den kapitalistischen Ländern grassiert das Virus.

Elend ist somit nicht dasselbe wie Armut, sondern unabhängig vom Pro-Kopf-Einkommen eines Staates.

Aber in Bayern? Das Beispiel der Spargel-Landwirte und der Schweine-Schlachter hat uns die Parallele zur Schweineseuche gezeigt: Einige wenige Wildschweine sterben am Virus, aber alle Mastschweine in Massenhaltung müssen geschlachtet werden, weil die Seuche außer Kontrolle gerät. Oder die Nerze im Zuchtstall. Die Massentierhaltung ist ursächlich für die Verbreitung. Auf den Menschen übertragen sind es die Massenarbeitsplätze in der Industrie und der industriellen Landwirtschaft. Oft trifft das Virus ausländische Arbeitskräfte bei Tönnies und anderen Kapitalisten, die unbehelligt weitermachen können wegen des Bruttosozialproduktes.

Die Wirtschaftslobby ist in der CDU/CSU so mächtig, dass die Cluster der Pandemie systematisch vertuscht werden. Die Cluster müssten bekämpft werden, nicht die Kultur.

 

Geld spielt keine Rolle, also nehmt noch eine Billion auf und beseitigt die Ursachen der Pandemien: Hotspots haben aufgedeckt, dass die eigentliche Gefahr besteht, wo ein Kontaktverbot nicht greift. Etliche gesellschaftliche Bereiche sind dadurch ins Visier geraten.

1. Die Krankenhäuser, die ebenso wie die Altersheime auf Rendite für Finanzinvestoren umorientiert worden sind und ihr Geld im Wesentlichen mit Operationen verdienen, wo eine längere Behandlung mit Verweildauer unrentabel ist. Sie sind die größte Schwachstelle, wie man am deutlichsten in Bergamo/Italien gesehen hat. Der Lock-down, das Einsperren der ganzen Bevölkerung, hatte und hat weiterhin den Zweck, die Krankenhäuser zu entlasten, die auf Epidemien nicht reagieren können. Viele Covid-Kranke sterben jedoch zuhause. Dort haben sie wenigstens ihre Angehörigen um sich.
Das Gesundheitswesen muss völlig umgebaut werden. Kleinere Einheiten für die Versorgung der Flächenstaaten im Nahbereich fehlen. Sinnvoll wäre, gut ausgestattete ambulante Einrichtungen zu schaffen, die mobil sind und zu den Kranken gehen, zumal die Infektionsgefahr in großen Krankenhäusern besonders hoch ist. Wir brauchen flächendeckende Gesundheitsversorgung, die von den geldheckenden Privatkliniken nicht geleistet wird. Dazu gehört ausreichend qualifiziertes und gut bezahltes Pflegepersonal.

2. Prekäre Wohnverhältnisse. In allen Elendsquartieren ist Abstandhaltung unmöglich. Die Nähe ist so stark, dass die Ansteckung aller Bewohner unvermeidbar ist, wenn nur einer sich infiziert. Das betrifft insbesondere Unterkünfte von Flüchtlingen und Leiharbeitern.
In Frankreich kann deutlicher gesehen werden, welche Auswirkungen unsozialer Wohnungsbau hat, denn mit Abstand die meisten Todesfälle sind in den Vorstädten der Peripherie, wo auf engstem Raum und ohne Freizeitflächen die arme Bevölkerung eingesperrt wurde, wo die Menschen oft nicht einmal ein eigenes Bett haben, sondern es mit einem Kind teilen, weil sie nachts die Gebäude auf den Champs Elysées reinigen. In diesen nördlichen Vororten sind dreimal so viel Menschen gestorben wie in Elsass-Lothringen, wo die Grenze nach Deutschland dicht gemacht wurde.

3. Die Altersheime, die selbst in privaten Einrichtungen der Kirche profitorientiert arbeiten, haben den Kontakt zwischen Insassen und Personal schon lange auf ein Minimum beschränkt, aber er bleibt unverzichtbar und unvermeidbar. Die Zustände sind oftmals schon von der Unterbringung her unwürdig, aber entscheidend ist, dass die Hauptaufgabe für das wenige Personal technischer Art ist, Aufbewahrung statt Betreuung. Für-Sorge kostet Zeit und wird nicht bezahlt. Nur selten gibt es im Personal empathische Menschen, die sich dem finanziellen Druck verweigern und Kontakt mit den „Insassen“ halten. Ein langes Siechtum in Einsamkeit und schlechter Luft schwächt die alten Menschen. Jedes Virus findet dort leicht seine Opfer. Die Anzahl der Toten in den Altersheimen ist deutlich geringer als im Krankenhaus oder in der eigenen Wohnung, aber die Wahrscheinlichkeit, im Altersheim an Covid19 zu sterben, ist besonders groß. Nicht nur daran: Das zeigte vor einigen Jahren schon eine sommerliche Hitzewelle.

4. Die Agrarindustrie mit ihren unmenschlichen Wohn- und Arbeitsbedingungen für Arbeitssklaven und dem Raubbau an der Natur überhaupt ist ins Visier gekommen. Die unwürdigen Verhältnisse bei den Spargelbauern und den Schweineschlachtern dürfen nicht mehr vertuscht werden. Sie sind das Pendant zur Massentierhaltung. Auch hier besteht das Problem unvermeidlicher Nähe bei der Arbeit und in den Notunterkünften, aber die Menschen sind jünger und robuster als in den Altersheimen. Trotzdem ist dringender Handlungsbedarf. Alle Lebewesen in diesem Industriezweig, der hoch subventioniert wird, werden extrem entwürdigt, vom Huhn und Schwein bis zu den Arbeitern, die wie Sklaven gehalten werden. Wenn wir mehr Gesundheit wollen, müssen wir bereit sein, mehr für Lebensmittel auszugeben, auch weil die Tendenz Richtung Sterbensmittel geht, denn ein großer Anteil der Nahrungsmittel ist pestizidbelastet und manches sogar gesundheitsschädlich. Es stellt sich die Frage, ob die Lebensmittelproduktion nicht als erste dem Profitdenken entzogen und gemeinwirtschaftlich organisiert werden muss, zumal die letzten selbständigen Bauern (außer im Biobereich) dieser Konkurrenz nicht gewachsen sind.

5. Die Urwaldrodung für den Soja-Anbau in Brasilien, damit in Deutschland billig Fleisch produziert werden kann, ist ein Beispiel dafür, wie Deutschland an der Verbreitung von Viren beteiligt ist, denn dort passiert das gleiche, was in Wuhans Umgebung dazu geführt hat, dass Viren massenhaft in die Stadt gelangen. Es ist eine Frage der Umwelt, in der uns die Luft zum Atmen genommen wird. Die Viren entstehen dort, wo der Mensch ihren natürlichen Lebensraum zerstört und sich gewissermaßen zu ihnen begibt. Deshalb breiten sie sich in die Megapolen Wuhan, Paris, Rio, New York … aus,  wo genügend Elend herrscht. Das Thema ist dasselbe wie das der Wölfe, Füchse, Marder, Wildschweine oder Tigermücken in unseren Städten, denn auch sie adaptieren sich an das Stadtleben, in dem ihr Überleben leichter ist. Solange die Viren „nur“ Schweine oder Rinder oder Hühner oder Nerze befallen, ist die Antwort: Millionen Tiere im Stall werden getötet. Wie lange noch? Es gibt wegen der Agrarindustrie, der Holzwirtschaft und dem Städtebau kaum noch Natur in Deutschland. Der Wald ist verschwunden, forstwirtschaftliche Nutzfläche ist entstanden.

 

Die Ersetzung von Gesundheitsversorgung durch Reparatureinrichtungen, die Abschiebung von Rentnern in Aufbewahranstalten, die Ausbeutung billiger Arbeitskräfte aus der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die Desintegration von Migranten und das Gefälle zwischen Arm und Reich, die Zerstörung der natürlichen Umwelt, die Erosion des Familienzusammenhangs: So lange, wie die Politik an diesen Brennpunkten nicht radikale Veränderungen vornimmt, bleibt all ihr Aktionismus Schaumschlägerei. Der Schaum erreicht ein Hinauszögern der Epidemie über mehrere Jahre. Aus der Erfahrung mit Grippeviren wissen wir, dass die Grippe immer wieder kommen kann. Deshalb ist die beste Schutzmaßnahme, das körpereigene Abwehrsystem zu stärken. Impfen ist etwas anderes.

Gerd Stange
Schriftsteller, Verleger
Edition Contra-Bass
www.contra-bass.de

Im April haben wir ein Buch über die Corona-Krise veröffentlicht, das die Komplexität des Problems beschreibt, insbesondere die Entstehung der Viren in China und die mathematische Chaos-Theorie.
Das Buch bezieht sich auf die Hoffnung der Italiener, dass alles gut werden würde: Andrà tutto bene. Wir fürchten, dass nichts gut wird, weil wirkliche Veränderungen ausbleiben. Trotzdem bleibt unsere Hoffnung lebendig.
Im Herbst haben wir eine literarische Erzählung zum Thema veröffentlicht.

Andrà tutto bene – Alles wird gut, wenn wir alles verändern
AutorInnen: Astrid Schmeda, Renate Langgemach, Wolf Reuter, Gerd Stange
ISBN 978-3-943446-49-4
Unsichtbare Wege ins Freie
Autorin: Astrid Schmeda
ISBN 978-3-943446-52-4

 

 

 

 

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