Klimakrise: Wir brauchen eine Agrar- und Ernährungswende!

Klimakrise: Wir brauchen eine Agrar- und Ernährungswende!

Startdatum
1. Oktober 2019
Petition an
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland) und
11.663 Unterschriften:Nächstes Ziel: 15.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Bei der Klimadebatte geht es vor allem um Mobilität und Energiewende. Dabei ist die industrielle Tierhaltung ein Haupttreiber der Klimakrise. Sie verursacht nicht nur unermessliches Tierleid, sondern trägt auch maßgeblich zur globalen Erwärmung bei. Tierische Lebensmittel machen etwa 80 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen aus. Mittlerweile drängen auch Wissenschaftler:innen und der Weltklimarat darauf, bei Landwirtschaft und Ernährung anzusetzen. Wenn wir die Klimakatastrophe noch aufhalten wollen, brauchen wir endlich eine Gesamtstrategie für eine Agrar- und Ernährungswende. Dafür setzen wir uns bei der Bundesregierung ein.

Nötig: Strategie für tier- und klimafreundliche Ernährungsformen
Herzstück ist die Förderung tier- und klimafreundlicher Ernährungsformen, wie eine Informations- und Bildungskampagne für pflanzliche Ernährungsformen, die Erhöhung des Angebotes veganer Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen und mehr Forschungsförderung für pflanzliche Alternativen. Weitere Punkte sind Steuerermäßigungen für pflanzliche und die gleichzeitige Verteuerung tierischer Nahrungsmittel.

Austiegswillige Landwirt:innen fördern
Die Einnahmen sollten in Förderungen für Landwirt:innen fließen, die aus der Tierhaltung aussteigen. Landwirt:nnen sollten künftig einerseits nachhaltig pflanzliche Lebensmittel erzeugen und andererseits im Sinne des Gemeinwohls Ökosysteme renaturieren und pflegen. Weitere Maßnahmen sind eine Ökologisierung der Landwirtschaft, eine drastische Reduzierung der Tierbestände, Forschungsförderung für tierlose Anbausysteme sowie das schnelle Ende schädlicher Subventionen und Exporte.

Klimakatastrophe aufhalten: Bitte Mitzeichnen und teilen
Bitte unterzeichnen Sie diese Petition und leiten Sie sie an Ihre Freunde weiter. Um die Folgen der Klimakrise und des dramatischen Artensterbens zu begrenzen, darf es keine Tabus mehr geben - egal, wie stark der Gegenwind der Agrarlobby ist. Die Zeit drängt für Menschen, Tiere und unseren Planeten!

Die zehn Forderungen in Kürze
1. Strategie für tier- und klimafreundliche Ernährungsformen
2. Tierbestände drastisch reduzieren
3. Weg von der Tierhaltung: Umstiegswillige Landwirt:iInnen fördern
4. Forschungsförderung für tierlose Anbausysteme
5. Tierschutzrecht, Vollzug und Gerichtsbarkeit stärken
6. Agrarsubventionen ökologisieren
7. Schädliche Subventionen beenden
8. Ökosysteme renaturieren und pflegen
9. Schluss mit der Exportorientierung
10. Regionaler Anbau statt Soja-Importe

Mehr zum Thema lesen Sie hier: www.tierrechte.de

Dieser Maßnahmenkatalog wurde mit Prof. Peter Smith von der Universität Aberdeen abgestimmt. Er ist Biologe und Hauptautor des Berichtes des Weltklimarates.

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Weiterführende Informationen

Weltklimarat fordert Reduzierung des Fleischkonsums
Die industrielle Tierhaltung verursacht nicht nur unermessliches Tierleid. Rechnet man die Folgen hinzu, trägt der Agrarsektor maßgeblich zur globalen Erwärmung bei. Doch die Bundesregierung hat bisher keine umfassenden Maßnahmen genannt, um die Landwirtschaft beim Klimaschutz wirkungsvoll in die Pflicht zu nehmen. Im Gegenteil: Mehr als 70 Prozent der EU-Direktzahlungen subventionieren die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern. Im Frühjahr 2022 veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) einen Teilbericht, in dem er die Bedeutung einer Ernährungsumstellung betont: Eine gesunde - vor allem fleischarme - Ernährung sei kostenfrei zu haben und bringe sogar mehr als die Nutzung von Kernenergie. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine neue Studie der Boston Consulting Group (BCG). Danach sind Investitionen in pflanzliche Fleischersatzprodukte am effektivsten für den Klimaschutz. Alternative Proteine hätten mehr Wirkung auf die Dekarbonisierung als Investitionen in andere Wirtschaftssektoren. Neben der katastrophalen ökologischen Folgen würde eine Agrar- und Ernährungswende auch das massive Tierleid beenden, das mit unserem derzeitigen Ernährugsgewohnheiten einhergeht.

Das Leid der sogenannten „Nutztiere“
Damit Menschen Fleisch, Milch und Eier konsumieren können, leiden und sterben täglich Millionen von Tieren. Rund eine Millionen Hühner, 110.000 Schweine und 80.000 Rinder werden täglich allein in Deutschland geschlachtet. Hühner, Schweine und Kühe müssen tagtäglich in Zuchtanlagen, Mastställen und Schlachthäusern furchtbares Leid ertragen. Damit beispielsweise sogenannte „Masthühner“ in etwa 33 Tagen „schlachtreif“ sind, hat man besonders schnell wachsende Mastlinien mit einem hohen Brustfleischanteil gezüchtet. Diese Tiere sind so qualgezüchtet, dass sie überhaupt nicht mehr lebensfähig sind. Etwa 13 Millionen Hühner sterben schon vor dem Ende der Mast, weil Beine, Herz und Lunge mit dem extremen Fleischzuwachs nicht mithalten können. Nicht besser ergeht es den Schweinen: Sie werden in industriell geprägten Mastanlagen mit bis zu 60.000 Tieren gehalten.

Verhaltensstörungen und Kannibalismus
Sie sehen niemals Tageslicht und vegetieren in überfüllten strukturlosen Buchten mit Betonspaltenböden ohne Stroh und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Langeweile und der Stress in der Enge rufen bei den intelligenten Tieren Verhaltensstörungen hervor, die bis hin zum Kannibalismus reichen. Damit die Tiere sich in der artwidrigen Intensivtierhaltung nicht gegenseitig verletzten, werden sie schmerzhaft zurechtgestutzt. Deswegen sind das Schnäbelkürzen bei Hennen, das Kupieren von Schwänzen bei Schweinen und die Fixierung von Muttersauen in Kastenstand und Abferkelkäfig völlig alltäglich.

Schlachten bei Bewusstsein
Wenn die Tiere diese Tortur hinter sich haben, steht Ihnen die nächste bevor: der Schlachthof. Nach Todesangst beim Betäubungsvorgang, kann es vorkommen, dass Tiere nur unzureichend betäubt werden. Dies führt dazu, dass die Tiere den Tötungsschnitt und die anschließende Zerlegung bewusst miterleben. Schätzungsweise 500.000 Schweine sterben in Deutschland erst beim Abbrühen. 200.000 Rinder durchlaufen den Schlachtvorgang, bei dem sie zerlegt werden, bei Bewusstsein.

Alles spricht für eine tierlose Landwirtschaft
Es gibt viele weitere Gründe, warum Fleisch und andere Produkte vom Tier nicht mehr zu unseren Nahrungsmitteln gehören sollten. Der drohende Klimakollaps, die globale Ernährungskrise, nitratverseuchtes Grundwasser, überdüngte Meere, Wasserverschwendung und nicht zuletzt die zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Hinzu kommen die gesundheitlichen Risiken des Fleischkonsums. Neben der Verseuchung mit antibiotikaresistenten Keimen, bestätigen diverse aktuelle Studien, dass der übermäßige Fleischkonsum für die meisten der heutigen Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich ist. Um den Fortbestand unseres Planeten zu sichern, werden wir unsere Ernährungsweise umstellen müssen. Das Ziel muss eine Wende zur tierlosen Landwirtschaft sein. Die Zukunft der Ernährung liegt in der pflanzlichen Eiweißproduktion.

* Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein. Sein langfristiges Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Wenn von einem Abbau der Tierbestände die Rede ist, dann ruft der Bundesverband nicht zur Tötung von Tieren auf. Unser Ziel ist eine schrittweise Reduzierung der Tierbestände durch weniger Nachzuchten. Langfristig sollen pflanzliche Eiweißträger, wie Konsumleguminosen, unseren Bedarf an Eiweiß decken.

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Entscheidungsträger*innen

  • Bundeslandwirtschaftsminister Cem ÖzdemirBundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland
  • Bundeslandwirtschaftsminister Cem ÖzdemirBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
  • Bundeskanzler Olaf ScholzBundeskanzleramt
  • Umweltministerin Steffi LemkeBundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit