Internationale Studierende stark betroffen– Studiengebühren 2020 wegen COVID 19 aussetzen!

Internationale Studierende stark betroffen– Studiengebühren 2020 wegen COVID 19 aussetzen!

Started
28 March 2020
Petition to
Theresia Bauer (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst) and
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Why this petition matters

Started by Yingjie Wu

Internationale Studierende stark betroffen– Studiengebühren 2020 wegen COVID-19 in Baden-Württemberg aussetzen!

Relief for Vulnerable International Students in Baden-Württemberg during COVID-19 – Cancel Tuition Fees! (English version below)

Angela Merkel hat COVID-19 als die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Studiengebühren verschärfen die COVID-19-Krise für internationale (nicht EU) Studierende und ihre Familien überproportional und setzen Studierende unnötigen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken aus. Dies benachteiligt sie auch stärker gegenüber ihren EU-Kommiliton*innen, die keine Gebühren zahlen.

Angesichts der Schwere dieser Krise fordern wir die baden-württembergische Regierung in Zusammenarbeit mit den Hochschulen des Landes auf, die Studiengebühren für das Sommersemester 2020 auszusetzen. Die Regierung und die Hochschulen haben die Möglichkeiten und Aufgabe Studierende deutlich zu entlasten, die unter der globalen Pandemie und einer globalen, finanziellen Notlage leiden. Diese Erleichterung wird für einige lebensrettend sein.

Seit 2017 verlangt das Land Baden-Württemberg von internationalen (nicht-EU) Studierenden die Zahlung von 1500 EUR pro Semester für ihr Studium. EU-Studierende zahlen keine Studiengebühren. Während einer Pandemie und globalen Finanzkrise müssen sich viele internationale (nicht EU) Studierende wegen finanzieller Gründe entscheiden: zwischen ihrem Studium und ihren Familien; Essen und ihrem Studium; oder dem Virus ausgesetzt zu sein und ihrem Studium.

Die gute Nachricht ist, dass die Landesregierung und die Hochschulen etwas für die Studierenden tun können, die ihrerseits unter großem Einsatz zum internationalen und interkulturellem Wissenschaftsaustausch und zur Gesellschaft beitragen. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, müssen die Studierenden entmenschlichende, und in einigen Fällen lebensbedrohliche, Entscheidungen treffen.

Internationale Studierende sind weit weg von Familien und Netzwerken, die sie unterstützen. In Deutschland dürfen sie während des Studiums lediglich in Teilzeit arbeiten. Viele internationale Studierende haben schlecht bezahlte Mini-Jobs, um sich und ihre Familien zu ernähren.

Aufgrund der Arbeits- und Bewegungsbeschränkungen durch COVID-19 haben viele ihr ohnehin geringes Einkommen verloren, während andere gezwungen sind, gefährliche Jobs zu verrichten (z. B. Lebensmittellieferungen), um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, selbst wenn sie wegen ihres Gesundheitszustands zu einer Hochrisikogruppe für COVID-19 gehören. Darüber hinaus haben Sie auch beim Wegfallen von Beschäftigungsverhältnissen keine Möglichkeiten auf die deutschen sozialen Sicherheitsstrukturen zurückzugreifen, wobei viele Studierende aus Ländern kommen, in denen ein solches überhaupt nicht existiert.

Jetzt verlieren ihre Familien zu Hause aufgrund von COVID-19 ebenfalls Einkommen und werden in einer noch prekäreren Lage sein als zuvor - einige werden ihr Zuhause verlieren und Schwierigkeiten haben, Zugang zu Nahrungsmitteln zu erhalten. Studierende könnten gezwungen sein, ihre Familien zu unterstützen.

Dies ist keine Krise, die einfach verschwindet, selbst wenn das Semester wie geplant am 20.4. beginnt. Weltweit werden die Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen selbst im besten Falle mehrere Monate andauern, was zu nie dagewesenen finanziellen Schwierigkeiten führen wird. Die Studiengebühren belasten internationale Studierende auf eine Weise, welche Studierende aus der EU nicht erfahren. Dies wiederum bedeutet, dass akademische Leistungen und Zukunftschancen noch stärker als ohnehin schon von der eigenen Herkunft abhängen. Dadurch entsteht oft eine strukturelle Realität der mittelbaren Diskriminierung.

Gleichzeitig ist es wahrscheinlich, dass das Kurrikulum des Sommersemesters 2020 und die Lehrmethodik angepasst und in einigen Fällen Kurse und Prüfungen aus dem Wintersemester 2019/2020 aufgeschoben werden müssen. Dies wird die Bildungsqualität verringern und den Zugang zu Bildung für Studierende erschweren. Einige Studierende könnten gezwungen sein, ihr Studium zu verlängern, was zukünftige finanzielle Hürden bedeutet - wie das Bezahlen der Studiengebühren für einen längeren, nicht eingeplanten Zeitraum oder eine Verlängerung von Studierendenvisa. Erschwerend kommt hinzu, dass Studierende aus Drittstaaten für ein Visum ihre finanziellen Rücklagen in einem Sperrkonto festsetzen müssen ohne darauf zurückgreifen zu können.

Internationale Studierende haben große Opfer erbracht, um hier sein zu können, um ihr Wissen, geistigen Fähigkeiten, ihre Zeit, ihr Geld und ihr Vertrauen in das Land Baden-Württemberg und die von ihnen gewählten Hochschulen zu investieren.

Es ist nun an der Zeit, dass das Land und die Hochschulen handeln und sich mit ihren Studierendenschaften solidarisieren. Wir bitten Sie inständig in dieser Krisensituation die Studierenden nicht außer Acht zu lassen und im humanitären Sinne schadensmindernd zu handeln:  Setzen Sie die Studiengebühren für internationale Studierende im Sommersemester 2020 aus. Dies beinhaltet, denjenigen die Gebühren zurück zu erstatten, welche sie bereits entrichteten. Zugleich sollte es internationalen Studierenden erlaubt sein, online oder persönlich an Prüfungen und Kursen teilzunehmen.

Ferner benötigen wir Ihre Unterstützung, um Lösungen zu finden, welche es internationalen Studierenden erlaubt ihre Visa/Aufenthaltsgenehmigungen im Falle einer Verzögerung der Studienzeit zu verlängern.

Die Zeit drängt. Das Sommersemester soll nun am 20. April beginnen. Studierende brauchen schleunigst und noch vor Semesterbeginn eine entsprechende Regelung.

Wenn Sie nicht handeln, können viele “worst-case” Szenarien zur Realität werden. Lassen Sie das nicht zu. Es ist in Ihrer Hand, das Richtige zu tun in einer Situation, die viele als Kriegszeit bezeichnen.

 

English Version:

Angela Merkel has called COVID-19 the biggest challenge since World War II. Tuition fees disproportionately exacerbate the COVID-19 crisis for non-EU international students and their families, and expose students to unnecessary health and safety risks. It also puts them at a greater disadvantage to their EU colleagues who pay no fees. Given the severity and urgency of this crisis, we are calling on the government of Baden-Württemberg in cooperation with universities in the state to cancel tuition for summer semester 2020. The government and the universities have the power to provide critical relief – in some cases a lifeline – for students who are suffering during a global pandemic and global financial crisis.  

Since 2017, the state of Baden-Württemberg has required international (non-EU) students to pay EUR 1500 per semester in order to study. EU students pay no tuition fees. During a pandemic and global financial crisis, many non-EU international students will have to financially choose between their families their studies; food and their studies; or being exposed to the virus and their studies. The good news is, the state government and universities can do something for the students who have sacrificed to bring diversity and valuable knowledge to their campuses and society. If no action is taken, students will be forced to make dehumanizing, and in some cases, life-threatening, choices.

International students are far away from families and support networks. Meanwhile, in Germany they are not allowed to work more than part-time while they study. Many international students have been working low paid mini-jobs to support themselves and families. Now, due to the COVID-19 restrictions on work and movement, many have lost their already meagre income, while others are forced to work unsafe jobs (e.g., delivering food) to support themselves, even if they have a health condition that puts them in a high risk group for COVID-19. Furthermore, these low-wage, part-time jobs often come without access to the German social safety net, and many students come from countries that have no social safety net whatsoever. Their families at home are also losing income due to COVID-19 and will be in an even more precarious position than they were before – some will lose housing and struggle to access food. Many students will be asked to help their families.

This is not a crisis that will go away even if the semester starts on April 20 as planned. Globally, the pandemic and measures to contain it will last several months in the best-case scenario, resulting in unprecedented financial burdens. Tuition fees add to the strain of international students in ways that EU students will not experience. This means that academic achievement and future opportunities will be linked to privilege and background even more strongly than in ordinary times, and worsens the structural reality of indirect discrimination.

At the same time, it is likely that the summer 2020 curriculum and method of delivery will be adjusted, and in some cases courses and winter 2019/2020 semester exams postponed. This will reduce the quality and accessibility of education for students. Some students may also be forced to extend their studies, which will present further financial obstacles such as paying tuition fees for longer than expected and/or extending the student visa, which requires placing significant funds in a blocked bank account with restricted access.

International students have made major sacrifices to be here, investing their knowledge, spirit, time, funds, and trust in the state of Baden-Württemberg and the universities they elected to attend.

It is now the time for the state and the universities to act in solidarity with their student body. We are pleading for you not to neglect vulnerable students, and provide what amounts to humanitarian relief: cancel tuition fees for summer semester 2020 for all international students. This includes refunding those who have already paid the fees. At the same time, international students should be permitted to participate in exams and courses, whether online or in-person.

We also need your support in finding solutions to ensure that international students are able to extend the visa/residence permit period in case of delay of studies.

This is time-sensitive. The summer semester is now due to start on April 20. Students need relief right away, before the semester starts.

If you don’t act now, you can expect many worst-case scenarios to become realistic scenarios. Don’t allow this to happen. It’s in your hands to do what is right in a situation that world leaders are calling war-time.

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Decision makers

  • Theresia BauerMinisterin für Wissenschaft, Forschung und Kunst
  • Petra OlschowskiStaatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
  • Ulrich SteinbachMinisterialdirektor und Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst