Gerechtigkeit für Jamal! Sagt Nein zu Rassismus und Gewalt!

Gerechtigkeit für Jamal! Sagt Nein zu Rassismus und Gewalt!

Startdatum
19. November 2020
Petition an
Herr Andreas Geisel (Senator für Inneres, Berlin) und Abgeordnete
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Felicitas Neetz

Unrechtmäßige Abschiebung nach Traumatisierung durch rassistischen Übergriff ( Polizist außer Dienst)

Sehr geehrter Herr Geisel, sehr geehrte Abgeordneten,

Wir fordern die Rückholung des 29-jährigen Jamal Amadi* (sein wirklicher Name soll hier nicht genannt werden)so schnell wie möglich, welcher am 11.März 2020 unrechtmäßig und sehr traumatisiert aus einem Krankenhaus in Berlin nach Kabul abgeschoben wurde. 
Weder auf seinen psychisch sehr labilen Zustand noch auf seine ernstzunehmenden und dringend zu behandelnden körperlichen Beschwerden, beides aufgrund schwerer rassistischer Gewalt, wurde hierbei Rücksicht genommen.

Die schweren Angstattacken und diversen körperlichen Symptome, welche er über lange Zeit entwickelte, sind eindeutige Folgen folgendes Erlebnisses:
Im April 2017 wurde er von einem Polizisten außer Dienst an einer S-Bahn Haltestelle angegriffen, zusammengeschlagen und dabei ausländerfeindlich beleidigt. *
Der Täter war eingesetzt zum Aufdecken rechtsextremer Anschläge, siehe Pressemitteilung: https://recherche030.info/2020/eg-rex/
sowie Artikel aus der ZEIT vom 19.11.2020 https://www.zeit.de/2020/48/berliner-polizist-asylbewerber-rechtsextremismus-ermittlung/komplettansicht
Dies war nicht der einzige rassistisch motivierte Angriff auf den jungen Mann.

Anstatt auf diese Traumatisierungen (welche zu den sowieso schon vorhandenen Belastungen hinzu kamen) einzugehen und ärztliche und seelische Versorgung sowie Schutz sicherzustellen, wurde ihm die komplette Verantwortung für seinen Zustand überlassen.
Es ist erschreckend und anzumerken, dass auch später bei Jamals Abschiebung in keinster Weise berücksichtigt wurde, wie sehr die auf ihn begangene Straftat ihn traumatisiert, sein Vertrauen belastet hat und überhaupt erst zu seinen seelischen Ausnahmezuständen und körperlichen Beschwerden sowie den darauf folgenden Problemen geführt hat. Auch der Täter wurde trotz mehreren Zeugenaussagen bis heute nicht außer Dienst gestellt.

Dies darf nicht ungeahndet bleiben! Wir verlangen sofortige Aufarbeitung aller Vorkommnisse und die Anwendung des Rechts und der Gerechtigkeit! Jamal ist Opfer rassistisch ausgerichteter Gewalt gewesen und das von der Polizei, wenn auch außer Dienst. So etwas darf nicht unter den Tisch fallen. Der Staat sollte dafür sorgen, dass die Polizei unser Vertrauen genießen kann und Schutz und Sicherheit gewährt. Was Jamal und diesen Vorfall betrifft, ist dies zu bezweifeln. Sein Vertrauen wurde zerstört.

Es gibt zahlreiche Belege dafür dass Jamal bis vor dem Übergriff sehr gut integriert war.
Er war im sozialen Bereich tätig, sehr engagiert, hatte Deutsch gelernt und viele Freundschaften aufgebaut.

Im Fall Amadi fordern wir nun die sofortige Inschutznahme, traumaspefizische psychologische und weitere Behandlung und Unterbringung für die schwere Traumatisierung. Sie wurde nie wirklich behandelt, genau wie seine körperlichen Symptome die er seit damals hat.

In Kabul ist der junge Mann weder versorgt noch wirklich geschützt. Während Corona abzuschieben ist sowieso zu kritisieren. Sein körperlicher Zustand verschlimmert sich immer weiter.
Die Zustände in Afghanistan sind bekannterweise katastrophal, die medizinische Versorgung schwer zugänglich und dementsprechend nicht ausreichend gegeben 

Die Abschiebung Jamal Ahmadis kann aus mehreren Gründen als Verstoß gegen Menschenrechte interpretiert werden.
Zum einen wurde verpasst ihm die notwendige und in jedem Fall angebrachte Hilfe, Versorgung und Schutz als Opfer rassistischer Gewalt und schwerwiegender Körperverletzung zuzusichern.
Zum anderen war Ahmadi selbst kein verurteilter Straftäter, wohl aber Nebenkläger und damit wichtiger Teil des Gerichtsprozesses im Fall "Stefan K." Offiziell werden aus Berlin allerdings nur schwere Straftäter nach Afghanistan abgeschoben.
Außerdem fand die Rückführung plötzlich statt, in einer Zeit, in der Corona (auch in seinem Heimatland) ausgebrochen war, und der Gerichtsprozess genau aus diesem Grund verschoben worden war. Es besteht höchste Gefahr.

Sie sagen, Sie wussten vor der Abschiebung nichts von der auf ihn ausgeübten Straftat. Dann bleibt jedoch die Frage, wie Sie die Entscheidung über seine Abschiebung treffen konnten, ausreichende Informationsversorgung sind nach unserer Einschätzung eine Grundlage!
Und warum musste der Gerichtsprozess aufgrund von Corona verschoben werden, die Abschiebung jedoch konnte trotzdem durchgeführt werden? Wir fordern seine Rückkehr um Mitte Januar als Nebenkläger hier sein zu können.

Afghanistan ist kein sicheres Herkunftsland. Viele Studien weisen darauf hin.
Berlin sagt, es würden nur schwere Straftäter dorthin abgeschoben. Da das Opfer selbst kein verurteilter Straftäter war, ist seine Abschiebung in jeder Hinsicht zu hinterfragen. Es muss sofort rückgängig gemacht werden. Außerdem sollte er als Opfer von Hasskriminalität Entschädigung (Opferschutz und Aufenthalt) erhalten und sich vor Gericht gegen den Täter behaupten können und dürfen.
Sein Fall steht in vielen Bereichen exemplarisch für weitere Fälle von rassistisch motivierter unverfolgter Gewalt. Es besteht Bedarf nach sofortiger Aufklärung.Dieser Fall steht für 100 weitere.

Wir fordern nochmals eindringlich, sich für eine sofortige Rückholung Jamals nach Deutschland einzusetzen und hiermit eine Zeugenaussage in oben genanntem Fall, sowie Opferschutz und medizinische Versorgung sicherzustellen!

Aktuell braucht er des weiteren akut eine Behandlung im Krankenhaus, zur Zeit auch eine OP. Er wird blind.

Zusätzlich fordern wir seitens der Behörden, eine Aufarbeitung des genannten Übergriffes und rechtliche Konsequenzen zu veranlassen, damit weitere rassistische Angriffe verhindert werden können und seine Opfer Gerechtigkeit erfahren. Dieser Vorfall muss unverzüglich und unbedingt beachtet werden!

Bitte zeigen Sie uns und der Politik wie Sie mit solchen Fällen umgehen.Wir fordern Gerechtigkeit.  Ahmadi sagt: "Let me come back to where I lost my life!"

* https://taz.de/Abschiebung-nach-Afghanistan/!5707
** https://taz.de/Abschiebung-nach-Afghanistan/!5707
*** https://www.zeit.de/2020/48/berliner-polizist-asylbewerber-rechtsextremismus-ermittlung/komplettansicht
**** https://recherche030.info/2020/eg-rex/

 

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Entscheidungsträger*innen

  • Herr Andreas Geisel (Senator für Inneres, Berlin) und Abgeordnete