Freischussregelung für Hochschulen in Bayern

Freischussregelung für Hochschulen in Bayern

Startdatum
5. Januar 2021
Petition an
Herr Staatsminister Sibler und
19.908 Unterschriften:Nächstes Ziel: 25.000
Jetzt unterstützen

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von David Sauer

Sehr geehrter Herr Staatsminister Sibler,

nach zahlreichen Gesprächen mit Studierenden sind wir als studentischer Konvent der Hochschule Würzburg-Schweinfurt zu dem Entschluss gekommen, einen Freischuss für das Wintersemester 2020/21 zu fordern.

Viele bayerischen Hochschulen haben eine Prüfungsversuch-Regelung, d.h. es sind jeweils   3 - 4 Prüfungsversuche pro Modul möglich. Nach 3-4 Fehlversuchen droht die Exmatrikulation. Aufgrund der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Problemen steigt der Druck und die Gefahr einer Exmatrikulation bei den Studierenden.

Problem

COVID 19 hält uns alle noch immer fest im Griff. Die Pandemie trifft alle Lebensbereiche unserer Gesellschaft und schwächt viele Wirtschaftszweige. Unser Gesundheitssystem stößt an seine Leistungsgrenze. Auch die Hochschulen, ein wesentlicher Teil unseres Bildungssystem, sind stark betroffen. Lehre und Studium sind durch die erschwerten Bedingungen besonders herausgefordert.

 

Die geplante Fristverlängerung des Bayerischen Wissenschaftsministerium für unsere Hochschulen ist eine sehr hilfreiche Maßnahme, welche den Druck der Studierenden reduzieren würde. Allerdings unterstützt die Fristverlängerung nicht diejenigen die sich trotz der erschwerten Bedingungen den Prüfungen dieses Semester stellen wollen. Die Freischussregelung bietet einen Anreiz die Prüfungen dieses Semester schon anzutreten und begünstigt einen planmäßigen Studienabschluss.

Die oben genannten erschwerten Bedingungen äußern sich hauptsächlich wie folgt: 

  • Durch den langanhaltenden Lockdown und anderen Beschränkungen sind die Studierenden einer starken psychischen Belastung ausgesetzt. Für viele wirkt sich das sehr negativ auf die Leistungsfähigkeit aus. Dies gilt vor allem für Studierende in prekären Familienverhältnissen oder für Studierende, die zum Lernen keine Rückzugsmöglichkeiten haben. 
  • Der direkte Kontakt zwischen den Studierenden und Dozenten ist auf online Portale und E-Mails eingeschränkt, so fallen z.B. kurze persönliche Gespräche nach der Vorlesung weg. Der Vorlesungscharakter hat sich dadurch stark geändert, insbesondere in praxisorientierten Fächern.
  • Viele Studierende haben durch die Pandemie finanzielle Sorgen und Belastungen erlitten. Verlust des Nebenjobs oder Veränderung der finanziellen Lage der Eltern haben viele in eine Notlage gebracht. Jobsuche und Beantragung von Hilfe sind mit viel Zeit- und Nervenaufwand verbunden, welche dann für das Studium fehlen.
  • Momentan sind die Kitas und Schulen geschlossen. Studierende mit Kindern sind deshalb großen Herausforderungen parallel zu ihrem Studium ausgesetzt. Kinder die sonst halbtags in der betreut sind, müssen jetzt zuhause versorgt werden.
  • Wichtige Orte zum Lernen sind geschlossen. Während des Lockdowns stehen Einrichtungen, wie z.B. Bibliotheken und Seminarräume an Hochschulen nicht mehr als Raum zum Lernen und Treffen zur Verfügung.
  • Das Arbeiten und Lernen in der Gruppe ist deutlich zeitaufwändiger zu organisieren und durchzuführen. Zusätzlich fehlt die persönliche, zwischenmenschliche Interaktion, was die Kommunikation miteinander erschwert und einschränkt.
  • Eine stabile Internet-Infrastruktur ist in Deutschland nicht flächendeckend ausgebaut. Besonders in ländlicheren Gebieten, aber auch in der Stadt kommt es immer wieder zu Störungen und Problemen mit der Internetverbindung. Das beeinflusst den Zugang zu Online-Vorlesungen und erschwert das Arbeiten.
  • Viele Studierende hatten einen verspäteten Semesterstart und stehen dadurch unter besonders hoher Belastung. Wegen dem verkürzten Semester müssen sie die gleichen Inhalte in einem geringeren  Zeitraum lernen.
  • Dazu kommt die Belastung für  Studienanfänger, da sie keine Erfahrungen aus einem vorherigen Corona-Semester mitbringen und ihnen zusätzlich noch der Austausch mit höheren Semestern fehlt.

 

Lösung/Forderung

Wegen all diesen Gründen fordern wir für das Wintersemester 2020/21 eine Freischussregelung für die Klausuren an bayerischen Hochschulen einzuführen, wie es bereits im Sommersemester an einigen Hochschulen gehandhabt wurde.

 

Freischussregelung bedeutet für Studierende konkret: 

Bei ...

  • Nichtantritt (z.B. bei Krankheit, Verhinderung oder  Quarantäne),
  • Prüfungsabbruch oder
  • Nichtbestehen 

zählen die Prüfungsanmeldung bzw. der Prüfungsversuch automatisch nicht und werden nicht auf die Versuche angerechnet. Des Weiteren dürfen geschriebene Klausuren in darauffolgenden Semestern wiederholt werden. 

Jetzt unterstützen
19.908 Unterschriften:Nächstes Ziel: 25.000
Jetzt unterstützen
Teilen Sie diese Petition persönlich oder fügen Sie den QR-Code in Ihre eigenen Materialien ein.QR-Code herunterladen

Entscheidungsträger*innen

  • Herr Staatsminister Sibler
  • Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst