Digitaler Unterricht bei Schulschließungen und Lernen Zuhause - sofort und einheitlich!

Digitaler Unterricht bei Schulschließungen und Lernen Zuhause - sofort und einheitlich!

Startdatum
31. März 2020
Petition an
Bundestag und alle Kultusministerien der Bundesländer
13.305 Unterschriften:Nächstes Ziel: 15.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Inken Pauli & Charlotte Rosprich

Unsere Forderungen für öffentliche Schulen:

  • Stufenweise Einführung von digitaler Fernunterricht / E-Learning. Zuerst durch kostenlose Tools für Videokonferenzen, später durch E-Learning-Plattformen.
  • Entwicklung eines einheitlichen Konzeptes für digitalen Unterricht in den einzelnen Jahrgangsstufen (Video streamen, Bildschirm teilen, Whiteboard, Cloud) auch während des Präsenzunterrichts und das "Lernen zu Hause" (Hybridunterricht) und bei Schulschließungen.
  • Schnelle Ausstattung der Schüler mit zuverlässigem Internet, digitalen Endgeräten und Drucker.
  • Keine Bildungslücken für Schüler durch Schulschließungen.
  • Einheitliche Bildung für alle Schüler.
  • Stopp von Homeschooling durch Eltern.  
  • Stopp von autodidaktischem Erlernen des Unterrichtsstoffs durch Schüler. 
  • Sofortige Umsetzung des “Digitalpakts Schule 2019”*  (Ausstattung der Schulen mit WLAN, Laptops, Digital Devices) durch Prozessvereinfachung bei Schulen und Kultusministerien der Länder.
  • Schulen müssen dazu angehalten werden, ihr technisch-pädagogisches Konzept schnell einzureichen.
  • Extra-Budget für / und (Weiter-)Entwicklung einer E-Learning-Plattform für virtuellen Unterricht oder Nutzung und Weiterentwicklung vorhandener Plattformen.
  • Schulung der Lehrer für E-Learning.
  • Ausbau des Highspeed-Internets in ländlichen Gebieten.

Ausgangslage:

Der “Digitalpakt Schule”* wurde 2019 beschlossen - trotzdem hinken viele Schulen in Deutschland noch weit hinterher in Sachen Digitalisierung. Dabei stehen die ersten Fördergelder bereits zur Verfügung.

  • Fast 10 Millionen Schüler bekommen momentan keinen richtigen Unterricht.  
  • Corona zwingt viele Eltern dazu, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten und den Lehrauftrag großteils zu übernehmen. Ältere Schüler müssen sich den Unterrichtsstoff selber erlernen. Dies ist temporär vertretbar, aber nicht mittel- oder langfristig.   
  • Die Aufgaben der Lehrer kommen oft unkoordiniert und teilweise unstrukturiert über verschiedenste Kanäle (E-Mail, Schulportal, Mebis etc.). 
  • Die derzeit praktizierte Form des Homeschooling setzt Familien unter Druck. Viele Eltern sind mit dem Fernunterricht neben dem beruflichen Alltag überfordert
  • Den Eltern fehlen die pädagogischen Kenntnisse und didaktische Mittel um den Stoff verständlich und kindgerecht zu erklären. 
  • Eltern können ihre Kinder unterschiedlich gut im Homeschooling unterstützen. Kinder mit bildungsfernen Familien werden deutlich benachteiligt – keine Chancengleichheit
  • Viele Schulen & Lehrer wissen nicht wie sie E-Learning umsetzen können. 
  • Deutschland ist das Schlusslicht in Europa in Bezug auf E-Learning und der Digitalisierung von Bildungseinrichtungen. 
  • Schüler in Deutschland werden nicht auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet und haben kaum digitale Kompetenzen. 
  • Der Fernunterricht in der Coronazeit macht den Rückstand Deutschlands angesichts des E-Learning sehr deutlich.
  • Ein erneuter Lockdown im Herbst würde die Schulen wieder zu "Homeschooling" zwingen.

Zurzeit findet in Deutschland das hierzulande so verpönte Homeschooling, sprich Fernunterricht statt. Während Politik und Direktoren behaupten, es diene einer Vertiefung des bereits erlernten Stoffs, klagen immer mehr Eltern über die Doppelbelastung, nun neben der Arbeit den Kindern jetzt noch das Wissen für die Schule vermitteln zu müssen.

Viele Eltern sind nach zwei Wochen Homeschooling ratlos und überfordert. Neben dem eigenen Homeoffice spielen sie LehrerInnen. Sie müssen das Arbeitsmaterial der Lehrer mit den Kindern gemeinsam erarbeiten und teilweise korrigieren. Von den Lehrern kommt unterschiedlich viel Feedback und Arbeitseinsatz. Darüber hinaus erreicht die Kinder das Arbeitsmaterial über unterschiedliche Kanäle, die stets im Blick behalten werden müssen. Das Material selber ist auch sehr unterschiedlich aufbereitet. Korrekturen und Feedback zu gelösten Aufgaben bleiben oft aus, Selbstkorrektur, -motivation und -reflektion wird erwartet. 

Wo wenige Schulen es schaffen, ihren Unterricht fast vollständig online durch Webcast, virtuelle Klassenzimmer und Online-Tutorials gemäß Stundenplan durchzuführen, gelingt es anderen nicht mal eine Korrektur oder Sprechstunde durch die Lehrkräfte sicherzustellen. Die Umsetzung ist komplett von der Administration der Schulen abhängig. Wenn ein Direktor oder viele Lehrer digital affin sind, finden sich meist Wege das E Learning bestmöglich umzusetzen. Leider ist das nur selten der Fall: Die Schulen sind überfordert und brauchen einen klaren Fahrplan und die Lehrer müssen geschult werden. Dies führt zur Bildungsungleichheit der Schüler. Kinder, die aus bildungsfernen Familien kommen und Kinder mit Migrationshintergrund werden noch mehr benachteiligt, als sie es laut der Pisastudie sowieso schon sind.

Leider ist es ungewiss, ob die Schulen erneut im Herbst schließen müssen. Wenn dies der Fall ist, muss sich Deutschland für die Zukunft wappnen. Es kann nicht sein, dass Deutschland, mit seinen Mitteln und Voraussetzungen, seine Schüler nicht auf die “Welt von morgen” vorbereitet und sie und ihre Eltern in Zeiten der Krise hängen lässt.

Manchmal können Krisen auch Chancen sein - für unsere Kinder eventuell die Chance auf eine Bildung die der aktuellen digitalen Welt, die in Krisenzeiten keine Bildungslücken hinterlässt.

Wir verlangen eine Verbesserung und Vereinheitlichung des derzeit praktizierten Homeschooling und des autodidaktischen Lernens. Echtes E-Learning soll ab sofort und stufenweise an allen Schulen praktiziert werden. Virtuelle Klassenzimmer als Pflicht, Online-Tutorials, Klassenchats und eine Auswertung des Lernens sollen flächendeckend eingesetzt werden. Die Kommunikation mit Schülern ab der fünften Klasse soll direkt zwischen Lehrkraft und Kinder auf einem einzigen Kanal stattfinden. 

Wir fordern vom Bund und Ländern den Rahmen zu schaffen, um dies zu ermöglichen und klar vorzugeben, wie digitaler Unterricht aussehen soll. Momentan ist dieser von starken Ungleichheiten geprägt und liegt im eigenen Ermessen von Schule und Lehrern. Es muss eine klare Richtlinie geben, wie Lehrer den Unterricht gestalten sollen und dürfen. Sie müssen geschult und aufgefordert werden, den Unterricht zu digitalisieren. Zahlreiche E-Learning-Plattformen und Tools stehen schon in den Startlöchern und können sofort eingesetzt werden. Interimsweise können die Schulen mit gängigen Tools für Videokonferenzen wie z.B. Slack, Zoom, Teams, Google Classroom arbeiten. 

Darüber hinaus fordern wir für sofort Sofortmaßnahmen, welche die Digitalisierung der Schulen in Gang fördern sollen und das E-Learning für alle Schulen ermöglichen. Damit die Schulen schneller die Fördergelder des “Digitalpakts Schule 2019” beantragen können, müssen die Prozesse der Schulen und der Kultusministerien der Länder vereinfacht werden: Schulen sollen aufgefordert werden ihr technisch-pädagogisches Konzept einzureichen, welches im Eilverfahren geprüft wird, damit Fördergelder schnell fließen und dem E-Learning nichts mehr im Weg steht. Darüber hinaus müssen die Schüler mit zuverlässigem Internet, digitalen Endgeräten und Drucker ausgestattet werden. Gleichzeitig muss die Gesetzgebung zum Datenschutz entsprechend angepasst werden, um die Prozesse zu beschleunigen.

*Programm Digitalpakt 2019:

  • Fördersumme der Bundesregierung: 5,5 Milliarden Euro (Jede Schule bekommt durchschnittlich 137.000 Euro).
  • Fördergelder können für die digitale Bildungsinfrastruktur (Schul-Cloud), interaktive Tafeln, Plattformen, Digital Devices eingesetzt werden.
  • Schulen müssen ein pädagogisch-technisches Konzept für die Antragstellung von Fördergeldern bei den einzelnen Bundesländern stellen. 
  • Das Programm ist auf fünf Jahre ausgelegt
     

Links: 

Digitalpakt 2019: https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.php

Studie zur Digitalisierung des Lernens:

https://learnattack.de/magazin/studie-zukunft-des-lernens-digitalisierung-schulen-digitalpakt/

Was unsere Nachbarländer alles für Ihre Schüler leisten:

https://www.bildung.digital/artikel/digitaler-unterricht-zeiten-von-schulschliessungen-wie-reagieren-andere-laender

Vergleichsstudie Digitalisierung der Schulen in Europa Auswertung:

https://www.jmwiarda.de/2019/11/05/bildungspolitisches-fiasko/

Vorreiter in Sachen digitaler Unterricht in Deutschland:

https://www.moz.de/landkreise/oberhavel/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1791290/

Bitte unterstützt uns mit EURER UNTERSCHRIFT bei der Petition, 

damit der Digitalpakt 2019 schnell umgesetzt wird, 

Budgets für E-Learning-Plattformen (Digitaler Fernunterricht, Online-Tutorials etc) freigegeben werden und 

damit bei unseren Kindern keine Bildungslücken entstehen!

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Entscheidungsträger*innen

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