Die Impfbereitschaft hat nachgelassen. Bevor daraus abgeleitet eine Impfpflicht breit in der Gesellschaft diskutiert wird, ist zu bedenken:

Einer der Gründe für die nachlassende Bereitschaft ist das noch fehlende grundlegende Vertrauen in die neuen mRNA- und Vektorimpfstoff-Technologien, welche mit einer Notfall- bzw. bedingten Zulassung in der jetzigen Situation in die Anwendung gebracht wurden. Diese Art von Zulassung war notwendig, da mit der vorhandenen Datenlage und aufgrund der gegebenen zeitlichen Dringlichkeit keine reguläre Zulassung möglich war.

Die neuen Impfstofftechnologien sind ein großer medizinisch-wissenschaftlicher Schritt - nämlich dass das Antigen, auf welches die Antikörper produziert werden, im Körper des Geimpften selbst durch Übertragung einer genetischen Information hergestellt wird.

Nach knapp 1.5 Jahren Corona mit diesen neuen (vorher noch nicht breit angewandten) Impfstoffen kann es jedoch noch keine ausreichend breite Vertrauensbasis in der Bevölkerung geben, welche notwendig ist, um ausschließlich mit diesen Impfstoffen eine hohe Impfquote zu erreichen.

Es ist zu respektieren, dass viele Mitmenschen, die sich bisher nicht impfen ließen, per se keine Impfgegner und Coronaleugner sind - sondern dass diese Bevölkerungsteile derzeit (noch) auf konventionelle Impfstoffe vertrauen möchten und sich damit auch impfen lassen würden.

Es gibt Protein- bzw. Totvirusimpfstoffe mit guten Studiendaten, welche kurz vor oder in der Zulassungsbeantragung in der EU stehen. Die Herstellungstechnologie dieser Impfstoffe wird bereits seit Jahrzehnten bei anderen Impfstoffen (z.B. Grippe) angewendet.

Hier wird das Antigen außerhalb des Körpers produziert und entweder als Einzelprotein oder als Bestandteil des abgetöteten Komplett-Virus dann verimpft. Wenn das komplette, abgetötete Virus geimpft wird, dann ist darüber hinaus potentiell auch mit einer weitreichenderen Immunität zu rechen, da Antikörper auf verschiedene Stellen des Virus gebildet werden und nicht nur auf ein einziges Antigen wie das Spikeprotein bei mRNA-/Vektorimpfstoffen.

Um eine breitere Immunität in der Bevölkerung erreichen zu können, werden die Verantwortlichen aufgefordert, Gespräche mit den betreffenden Herstellern zu führen - für einen umfassenden Bezug dieser konventioneller hergestellten Impfstoffe.

Die Protein-/Totvirus-Impfstoffe sollten in Deutschland flächendeckend neben den mRNA-/Vektorimpfstoffen zur Impfung zur Verfügung gestellt werden, um allen Menschen eine Wahlmöglichkeit zu geben. Mit dieser Maßnahme werden sich mehr Menschen impfen lassen!