Corona- Prämie für die Jugendhilfe!

Corona- Prämie für die Jugendhilfe!

Startdatum
22. Juni 2020
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Bianca Nitsch

Fast 37.000 Einrichtungen der Stationären Jugendhilfe - auch bekannt als Kinderheime - kämpfen in Deutschland täglich 24 Stunden  für Kinder und Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren Familien leben können oder keine Familie haben. Der Arbeitsalltag von Erzieher*innen,  Sozialarbeiter*innen/ Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Heilerziehungspfleger*innen in der Jugendhilfe ist grundsätzlich fordernd, psychisch belastend, personell unterbesetzt, emotional und vergleichsweise eher unterbezahlt... Trotzdem machen wir diese Arbeit gern und von ganzem Herzen.

In den letzten Monaten haben wir darüber hinaus Corona - bedingt die Vormittagsbetreuung ganzer Wohngruppen ausgebaut (obwohl in der Personal- und Dienstplanung externer Schulunterricht einrechnet wird), haben in vollen Häusern mit durchschnittlich 9 Kindern Homeschooling für die Einen und Uhrlernen für die Anderen und Windel wechseln für die ganz Kleinen abgedeckt. Wir haben Kriseninterventionen und verzögerte Unterbringungen (in Erziehungsstellen und Pflegefamilien) aufgefangen, haben noch mehr Überstunden geleistet, Urlaube gestrichen und versucht unseren pädagogischen Ansprüchen gerecht zu werden. Wir haben uns zerrissen, um die Aufsichtspflicht zu erfüllen und noch ein ganz wenig Zeit für echte Gespräche mit unseren Bewohner*innen zu führen. Wir haben Mehrarbeit geleistet und uns angehört, dass die Hausaufgaben unserer Kinder mit Lernbehinderung, Förderstatus und Konzentrationsschwäche nicht vollkommen waren. Wir haben die ständig neuen Regeln umgesetzt und selbst welche gemacht, wo wir vergessen wurden. Wir haben die Verantwortung und Entscheidungen anderer mitgetragen und Kindern gesagt, dass sie ihre Eltern nicht besuchen dürfen, haben ihren Frust aufgefangen und sie auf dem Einrichtungsgelände beschäftigt während alle externen Aktivitäten ausgefallen sind.

Wir haben mit den Pflegekräften aus dem Gesundheitswesen mitgefühlt und uns gewünscht, dass wir nicht vergessen wurden.  Wir haben unsere Gesundheit hinter unsere Arbeit angestellt. Haben weitergemacht weil es weitergehen muss und wir tun es immer noch. Wenn Kolleg*innen wegbrechen, arbeiten die anderen noch mehr. Denn wir können nicht Zuhause bleiben, sonst verlieren Kinder IHR Zuhause.

Wir haben gelernt, dass wir systemrelevant sind  - aber nicht relevant genug.

Denn die Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe haben keinen Anspruch auf die sogenannte Corona - Prämie aus der Pflegekasse oder von Bund oder Ländern:

"Sonderleistungen, die während der Coronavirus SARSCoV-2-Pandemie für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen gewährt werden. Beschäftigte, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 31. Oktober 2020 mindestens drei Monate in einer zugelassenen Pflegeeinrichtung (§ 72 SGB XI ) tätig sind, erhalten nach § 150 a SGB XI einen Anspruch gegenüber ihren Arbeitgebern auf eine einmalige steuer- und sozialabgabenbefreite Sonderleistung (Corona-Prämie). (...) Diese einmalige Sonderleistung dient der Anerkennung und Wertschätzung aller insbesondere in Pflege, Betreuung, und Hauswirtschaft eingesetzten Beschäftigten in Zeiten der besonderen Belastungen und Herausforderungen angesichts der Corona - Pandemie. Der Anspruch auf Zahlung der "Corona- Prämie" besteht nur für Beschäftigte in zugelassenen Pflegeeinrichtungen.  Für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gibt es keine entsprechende Regelung."(aus der Antwort des Landesamtes Niedersachsen für Gesundheit und SOZIALES auf eine Anfrage zu Ansprüchen der KJH)

Wir fordern eine entsprechende Regelung zur Anerkennung und Wertschätzung der Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendhilfe und eine Erweiterung der Berechtigten auf Corona- Prämie von Bund und Ländern.

Wir geben Kindern ein Zuhause und schaffen Zukunftsperspektiven. Unterstützen Sie uns und zeigen den Betreuer*innen, dass ihre Arbeit wertvoll und bedeutsam für die Bundesregierung und Gesellschaft ist.

Danke.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

 

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