Play Fair - Pay Fair: Endlich faire Löhne in der Textilindustrie!

Play Fair - Pay Fair: Endlich faire Löhne in der Textilindustrie!

Startdatum
14. Mai 2019
Petition an
Kasper Rorsted (Adidas) und an 3 mehr
35 Unterschriften:Nächstes Ziel: 50
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von cum ratione gGmbH

Wir fordern die Vorstandsvorsitzenden der internationalen Sportunternehmen Adidas, Nike, Puma und Under Armour dazu auf, sich sichtbar für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in ihren internationalen Produktionsstätten einzusetzen. Der Reichtum muss endlich gerecht aufgeteilt werden: Play Fair – Pay Fair!

Ganz speziell fordern wir von den Sportartikelherstellern:

  • Zahlt einen Lohn zum Leben: Legt einen konkreten, messbaren und öffentlichen Stufenplan zur Erreichung eines Existenzlohns vor; tretet Initiativen für faire Löhne bei und beginnt konkrete Veränderungen!
  • Stoppt Gewalt gegen Frauen: Unterstützt die geplante ILO-Konvention gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz; bietet Workshops für Frauen, damit sie sich selbstbewusst für ihre eigenen Rechte einsetzen können; richtet leicht zugängliche Beschwerdemechanismen ein!
  • Gewährleistet Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit!

 

1950.
198.000.000.

Zwei Zahlen, die stellvertretend für all das stehen, was in unserer Gesellschaft schiefläuft.
Was genau beschreiben diese Zahlen? 1950 Euro. Hierbei handelt es sich umgerechnet um das Jahresgehalt einer Näherin in einer Textilfabrik in Kambodscha gezahlt nach dem Mindestlohn (1). 198 Millionen Euro. Das erhält das Jahrhunderttalent Lionel Messi in der gleichen Zeitspanne. Damit benötigt der Fußballer Messi, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat, nicht mal 10 Minuten, um so viel wie die kambodschanische Textilarbeiterin in einem ganzen Jahr zu verdienen (2)

Die fünf laut Forbes Ranking bestbezahlten Sportler 2018 kommen durch ihr Vereinsgehalt, Werbeverträge und Sponsorendeals zusammen auf Jahreseinnahmen von über 1,2 Milliarden Euro. Und nicht nur einzelne Sportler erhalten unvorstellbare Summen, auch gesamte Fußballmannschaften können sich durch Ausrüsterverträge auf Zahlungen in Millionenhöhe verlassen. Alleine die drei Champions-League-Teilnehmer FC Barcelona (Nike), Real Madrid und Manchester United (Adidas) erhalten zusammen über 350 Millionen Euro pro Jahr (3). Zusammen genommen könnte man damit den monatlichen Existenzlohn aller 700.000 Textilarbeiter*innen (4)(5) in Kambodscha locker decken. Das Leistungsprinzip lässt grüßen.


Die viel zu niedrigen Löhne in Kambodscha und anderen globalen Produktionsländern sind nicht das einzige Problem. Wie das Unglück von Rana Plaza, bei dem über 1100 Menschen starben, verdeutlicht hat, sind die Gebäude lebensgefährlich und Arbeitsplätze oft gesundheitsschädlich. Neben den oft völlig unzulänglichen Sicherheitsstandards droht von innen eine weitere Gefahr: sexuelle Belästigung. Die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zählt weltweit zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Darunter fallen verbale Gewalt, Nötigungen und auch Vergewaltigungen (6). Problematisch ist nicht nur, dass Beschwerden nicht ernst genommen werden, sondern dass die Gewalt oft erst gar nicht zur Sprache kommt. Gesellschaftliche Normen und patriarchalische Strukturen sind tief in den Köpfen der Gesellschaft verankert, sexuelle Übergriffe gehören zur traurigen Realität.


Kritisieren Arbeiter*innen die menschenunwürdigen Bedingungen öffentlich, dann wird dieses Recht auf Proteste häufig nicht ausreichend geschützt. Im schlimmsten Fall drohen Gewalt, Entlassungen und Inhaftierungen oder sogar der Tod.
Bei Protesten für faire Löhne wurden so Anfang Januar 2014 vier Menschen vom kambodschanischen Sicherheitsdienst getötet, 38 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Toten waren auch Fabrikarbeiter*innen, die für Adidas und Puma gefertigt haben (7).


Fairness und Zusammenhalt sind zwei der wichtigsten Eigenschaften im Fußball, auf die auch die großen Sportartikelhersteller in ihren Öffentlichkeitskampagnen setzen. Wir fordern von Adidas und Co., dass sie Gerechtigkeit nicht nur in Spots vermitteln. Sie müssen ihren Reichtum gerecht teilen und ihre Machtposition als multinationale Konzerne für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie weltweit einsetzen.

 

Warum eignet sich die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen besonders für unsere Kampagne? Und was hat es eigentlich mit der Pyramide auf sich? Folgt einfach folgendem Link und findet Informationen dazu und zu weiteren spannenden Projekten unter: www.cum-ratione.org

Ihr wollt einen kleinen finanziellen Beitrag für faire Textilien und Frauensolidarität weltweit leisten? Dann freut sich unser Partnernetzwerk, die Frauenrechtsorganisation FEMNET e.V., über eure Spende.

 

(1) https://tradingeconomics.com/cambodia/minimum-wages
(2) https://www.forbes.com/athletes/#39e00b7855ae
(3) http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/sponsoring-von-adidas-und-nike-6-3-milliarden-euro-fuer-zehn-clubs-a-1176998.html
(4) https://asia.floorwage.org/what
(5) https://www.reuters.com/article/us-cambodia-garment/cambodia-hikes-textile-workers-minimum-wage-falls-short-of-union-demands-idUSKCN1MF18B
(6) https://femnet-ev.de/images/downloads/publikationen/FEMNET-FactSheet-Gendergewalt-2018.pdf
(7) https://saubere-kleidung.de/wp-content/uploads/2018/05/CRACKDOWN-IN-KAMBODSCHA1.pdf

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Entscheidungsträger*innen

  • Kasper Rorsted (Adidas)
  • Mark Parker (Nike)
  • Björn Gulden (Puma)
  • Kevin Plank (Under Armour)