Soforthilfe III: Ausstellungshonorare als Ausgleichshonorare für Künstler​.​innen, jetzt!

Soforthilfe III: Ausstellungshonorare als Ausgleichshonorare für Künstler​.​innen, jetzt!

Startdatum
26. März 2020
Petition an
Klaus Lederer und
358 Unterschriften:Nächstes Ziel: 500
Jetzt unterstützen

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Carola Muysers

Sehr geehrte Frau Grütters, sehr Herr Müller, sehr geehrter Herr Lederer, sehr geehrte Kultusminister.innen und Kulturverantwortliche der Länder der Bundesrepublik Deutschland,

der Corona bedingte Shutdown des gesamten deutschen Kunst- und Kulturbetriebs entzieht den Künstler.innen die Möglichkeit, sich weiterhin auf analogem Weg bekannt zu machen und Werke zu verkaufen. Ich fordere die Soforthilfe III. in Form von Ausstellungshonoraren als Ausgleichshonorare für alle betroffenen Künstler.innen.

Vorab: Ich befürworte sämtliche Hilfsprogramme der Länder und des Bundes, die der Unterstützung von Klein- und Kleinstunternehmen in der Corona-Krise dienten und dienen. Auch befürworte ich alle Bestrebungen zur Durchsetzung des - bedingungslosen - Grundeinkommens.

Trotzdem möchte ich hiermit noch einmal auf die selbständigen bildenden Künstler.innen aufmerksam machen, die als spezifische Berufsgruppe bei den bundesweiten Unterstützungsprogrammen bisher durch den Rost fallen und gefallen sind.

Immer noch fehlt die offizielle Anerkennung der KÜNSTLERISCHEN ARBEIT. Im Unterschied zu anderen Berufen mit festgelegten Tarifen und berechenbaren Betriebskosten ist das Schaffen der Künstler.innen schwerlich "auf Heller und Pfennig" aufzurechnen. Einem festen Stundenlohn bzw. Tarif folgend würden viele Kunstwerke, die in zeitaufwendiger kreativer Arbeit entstanden sind, Unermessliches kosten.

Somit macht jede.r Künstler.in eigene Preise. Und nur das Ausstellen an sich hat seinen tariflichen Gegenwert. Beispielsweise zahlen die Kommunalen Galerien in Berlin festgelegte Ausstellungshonorare an ihre Künstler.innen. Doch ALLE Künstler.innen, die in den Krisenmonaten Februar/März/April/Mai sowie in den Folgemonaten in 2020 ausgestellt haben, ausstellen bzw. fest geplant haben, auszustellen, haben eine Honorierung verdient.

Durch den Shutdown erleiden die Betroffenen einen schlimmen finanziellen und beruflichen Schaden. Immer deutlicher wird, dass viele über den Rand des Existenzminimums hinabgestoßen werden. Ihnen droht - und ich kann keine anderen Worte dafür finden - das kunstfeindliche Hartz4. Dieser Bezug mit allen seinen erdrückenden bürokratischen Auflagen bedeutet in der Regel das Ende einer konsequenten Kunstkarriere und das namenlose Verschwinden in kräftezehrende, ermüdende und erniedrigende Dienstleistungs- und Minijobs. Um dieser Misere Herr zu werden, braucht es langfristig gesehen eigene Unterstützungsprogramme und kurzfristig die Auszahlung der Ausstellungshonorare als Ausgleichshonorare.

Von daher fordere ich die Staatsministerin für Kultur und Medien, die Kultusminister.innen und die Kulturverantwortlichen sämtlicher Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland dazu auf, allen betroffenen Künstler.innen zeitnah und unbürokratisch ein Ausstellungshonorar als Ausgleichshonorar für erbrachte Ausstellungsleistungen auszuzahlen. Das betrifft sowohl alle professionell nachweisbaren Ausstellungen in Februar/März/April/Mai 2020, als auch alle Ausstellungen der Folgemonate, die durch die Corona-Krise nicht wie geplant durchgeführt werden können. Darüber hinaus plädiere ich für Ausstellungshonorare für alle professionellen Online-Ausstellungen, auf die die Künstler.innen notgedrungen ausgewichen sind und weiterhin ausweichen.

Wir brauchen die Soforthilfe III. für Ausstellungshonorare als Ausgleichshonorare in folgender Aufschlüsselung (nach den Empfehlungen des BBK):

Jede Einzelausstellung (1-2 Künstler.innen): 1.500 € pro Künstler.in
Jede Gruppenausstellung (ab 3 Künstler.innen): 500 € pro Künstler.in

Das Honorar soll auch für ausstellende Künstler.innen mit Rentenbezug, als Aufstocker.innen, mit Teilzeit-, Neben- und Minijobs, Werk- und Honorarverträgen gelten!

Für die Künstler.innen und für das Kunst- und Kulturleben in unserem Land muss es weitergehen! Ich zitiere Richard von Weizsäcker: „Kultur kostet Geld ...Substantiell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtaufgabe des öffentlichen Haushaltes zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen Dienst. (…) Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder nach Belieben streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.“

Frau Grütters, Herr Müller, Herr Lederer, und die anderen Damen und Herren, sorgen Sie für das Überleben der Künstler.innen und der Kunst in unserem Land.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Carola Muysers, Berlin

Bild: Carola Muysers und Heike Franziska Bartsch

P.S. Meine Empfehlungen zu einem unbürokratischen Antrag für das Ausstellungshonorar als Ausgleichshonorar: 1 Formularseite mit Angaben zur Künstler.in mit Geschäftsadresse, Steuernr., Kontonr., ggf. Betriebsnr., ID Nr. Angaben zur Ausstellung mit Adresse, Link zur Website und/oder Ankündigung. Kennzeichnung der Einzel- oder Gruppenausstellung zum Ankreuzen. Das Formular sollte als beschreibbares PDF verbreitet werden können. Einreichung bitte auch per Email, Post und analog ermöglichen.

Zu meiner Person: Ich bin promovierte Kunsthistorikerin und Inhaberin von "Bees and Butterflies. Agentur für kreative Unternehmen". Hier berate und begleite ich seit 10 Jahren Kreative und Künstler.innen in allen professionellen Belangen. Auch bin ich als Kuratorin und Expertin für Kunstmarketing tätig.

 

Jetzt unterstützen
358 Unterschriften:Nächstes Ziel: 500
Jetzt unterstützen
Teilen Sie diese Petition persönlich oder fügen Sie den QR-Code in Ihre eigenen Materialien ein.QR-Code herunterladen

Entscheidungsträger*innen