#momobleibt - menschenrechtswidrige Abschiebung stoppen

#momobleibt - menschenrechtswidrige Abschiebung stoppen

Startdatum
17. März 2021
Petition an
Oberverwaltungsgericht Lüneburg und an 5 mehr
48.858 Unterschriften:Nächstes Ziel: 50.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Tanja Noack

Mein Name ist Momo. Ich bin ein 28-jähriger, fleißiger und herzlicher Mensch. Ich bin aus dem Iran geflüchtet, weil mir dort aufgrund meiner Konvertierung zum christlichen Glauben die Gefahr drohte, getötet zu werden. 2014 wurde ich bei einem Kirchenbesuch auf der Straße von 5 Leuten angegriffen und mit einem Messer abgestochen. Trotz des großen Blutverlustes konnten die lieben Ärzte mich in letzter Sekunde vor dem Tod bewahren. Für mich stand fest, dass mein Leben im Iran gefährdet war. Ich musste fliehen. Über die Türkei, den furchtbaren Bootsweg nach Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich landete ich 2015 in München. Nach traumatischen Wochen, Wochen der Entbehrung, der Angst, der Obdachlosigkeit und der Verfolgung durch die Polizei, war ich endlich angekommen. 

Seit fast 6 Jahren bin ich in Deutschland, lebe in Hamburg und habe alles gegeben um mir hier ein Leben aufzubauen. Es ging bergauf, bergab, aber ich habe nie aufgegeben und immer weiter gekämpft. Neben meiner abgeschlossenen Ausbildung als sozialpädagogischer Assistent und meiner Zusage zu einer Weiterbildung als Erzieher schreibe ich Gedichte und bin Rapper. Trotz dieses Werdegangs, meinem christlichen Glauben und meiner öffentlichen Kritik an dem iranischen Regime soll ich abgeschoben werden.

Während ich meine Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistent absolviert und nebenbei meine mittlere Reife geschafft habe, wurde mein Asylantrag zweifach abgelehnt. Mir wurde nicht geglaubt, dass ich christlich glaube. Als Begründung wurde u.a. angegeben, dass ich mich nicht vertieft mit der Bibel befasst habe, da ich sie laut eigener Aussage von vorne bis hinten durchgelesen habe, die Bibel aber kein normales Buch sei, und man dieses nicht einfach von Anfang bis Ende durchliest.

Nach all diesen Tagen und Nächten, nachdem ich mich für mein eigenes Leben aufriss, nach Höhen und Tiefen, erhielt ich im Februar 2021 den Antrag zur freiwilligen Ausreise und somit zur bevorstehenden Abschiebung. Der Staat hat nun die Möglichkeit, mich festzunehmen und in Abschiebehaft zu bringen. Meine Identitätspapiere kann ich nicht besorgen, da ich hierfür iranischen Boden betreten müsste und der Staat mich mit diesen sofort ausfliegen kann. 

Dem möchte ich mich entschieden entgegenstellen! Ich fordere den sofortigen Stopp einer möglichen Abschiebung und endlich Sicherheit! Wie allen bewusst sein sollte, kann ich das nicht alleine schaffen, sondern brauche eure Hilfe. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr für mich gegen eine Abschiebung unterschreibt. Ich habe mir ein Leben hier aufgebaut und jeden Tag gekämpft. Sollte ich in den Iran zurückkehren müssen, wird es für mich keine Zukunft mehr geben. 

Der jetzige Plan ist eine Ausbildungsduldung zu beantragen. Diese würde mir 3 Jahre Zeit geben, um die Weiterbildung als Erzieher zu absolvieren, aber keine grundsätzliche Sicherheit. Ebenfalls ist nicht sicher, wie wirksam der Antrag sein wird. Wie ihr bestimmt wisst, ist es nicht einfach sich mit einer schulischen Ausbildung und Duldung ohne Arbeitserlaubnis einen Anwalt zu leisten. Aufgrund der Pandemie gab es für mich ebenfalls keine Möglichkeit durch Streetshows (Breakdance) oder Straßenmusik (Rap) Einnahmen zu generieren. Neben den Unterschriften, wären finanzielle Unterstützungen unglaublich hilfreich. 

Ich brauche eure Hilfe. Unterschreibt die Petition und helft mir in Deutschland zu bleiben! 

Weitere Informationen findet ihr unter @momobleibt

Ihr könnt mir auch persönlich auf Instagram schreiben: @om.om92

Jede Form der Unterstützung ist hilfreich. Teilt gerne die Petition und die Instagramseite @momobleibt. Ihr habt eine Idee, wie ihr helfen könnt oder kennt jemanden, der/die jemanden kennt? Schreibt uns! Wir freuen uns sehr, wenn ihr bei der Fotoaktion #momobleibt mitmacht.

Vielen herzlichen Dank für eure Zeit und eure Unterstützung. Das ist unglaublich viel wert!

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Anbei noch anonymisierte Zitate aus den Empfehlungsschreiben bezüglich meiner Abschiebung:

„Er ist einer der mit völliger Hingabe Kindern im Wartezimmer Grimassen schneidet, um sie zum Lachen zu bringen. Einer der alten Damen den Einkauf nach Hause trägt. Einfach ein Mensch, der seinen Glauben und seine Kunst in seinem Herkunftsland nicht ausleben durfte und Deutschland nun sein Heimatland nennt.“

„Wir hier in unserem Land können überhaupt nicht nachvollziehen, wie es ist, ständig in Todesangst zu leben. Wir sehen es als selbstverständlich in Frieden zu leben. Dies hat mir mal wieder gezeigt, dass das nicht selbstverständlich ist in Frieden zu leben, aber sein sollte und zwar für jeden, der bei uns Zuflucht sucht und sich niemals zu schade ist, alles auf sich zu nehmen, um sich zu integrieren.”

„Als männlicher sozialpädagogischer Assistent mit Migrationshintergrund, der sich in wenigen Jahren fundierte Sprachkenntnisse der deutschen Sprache angeeignet und mit diesen einen deutschen Ausbildungsgang erfolgreich absolviert hat, fungiert er eindeutig als Vorbild. Im Vergleich zu gleichwertig qualifizierten Fachkräften bieten seine Fähigkeiten einen entscheidenden Mehrwert.“

„Als er 2015 als Flüchtling nach Deutschland kam, verfügte er über keinerlei Sprachkenntnisse im Deutschen. Im Spätsommer 2018 nahm er die Ausbildung in meiner Klasse auf und seine Sprachkenntnisse unterschieden sich bereits zu diesem Zeitpunkt mündlich nicht von denen seiner Mitschülerinnen/Mitschüler.“

„Ich kann nicht tatenlos zuschauen kann, wie ein Mann mit so einem großen Herz und so viel Ehrgeiz in ein Land zurückgeschickt wird, wo er verfolgt wird, nur aufgrund seiner Religion und seines Seins. Dies wäre unverantwortlich und spricht ebenso gegen das deutsche Gesetz, denn Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Abschließend einige wichtige Informationen und Vergleichsfälle zu den Abschiebungen in den Iran:

https://www.igfm.de/keine-abschiebung-von-christlichen-konvertiten-in-den-iran/

www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/gesellschaft/2019/06/07/junger-christin-drohen-abschiebung-und-verfolgung/

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.iranischer-konvertit-im-remstal-trotz-todesstrafe-droht-die-abschiebung.cd26318d-7459-4da2-a653-7ff4100fa32a.html

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