Sehr geehrter Herr Prof. Lauterbach,

ich habe Depressionen und war insgesamt 5 Monate in der Klinik. Danach stellte ich bei der deutschen Rentenversicherung einen Antrag auf Rehabilitation, bekam jedoch eine Absage aufgrund meiner Arbeitsfähigkeit.

Ich habe mich mit vielen anderen Menschen mit Depressionen ausgetauscht und höre immer wieder, dass gerade die Arbeit als einzige Verpflichtung bis zum Schluss durchgezogen wird, was uns aber nicht gesünder macht, eher im Gegenteil. Wir sind nicht körperlich krank, ich persönlich kann immer arbeiten und werde deswegen nie einen Anspruch auf Rehabilitation haben. Ich finde dieses Ausschlusskriterium ungerecht und möchte, dass das geändert wird. Es gibt mittlerweile so viele Menschen mit psychischen Erkrankungen und wir haben genauso ein Recht auf Hilfe, auch wenn man uns die Krankheit nicht ansieht. Nur weil einer arbeiten kann oder man ihm die Krankheit nicht ansieht, heißt das nicht, dass es weniger schlimm/notwenig ist. Viele schämen sich immer noch dafür und verstecken die Krankheit so gut es geht. Dadurch fällt es eben auch beruflich nicht immer auf. Gerade vor den Arbeitgebern fällt es vielen Menschen schwer, sich zu öffnen, zum Beispiel weil sie Angst haben, ihre Arbeitsstelle zu verlieren.

Ich fordere, dass ein Rehabilitationsantrag für psychischer Erkrankungen nicht auf Arbeitsfähigkeit geprüft wird, sondern auf:

• die Dauer des stationären Klinikaufenthalts oder
• die Dauer der ambulanten Psychotherapie oder
• die Dauer der Verabreichung von Medikamenten durch einen Psychiater

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/presse/archiv/pressemitteilungen-der-vorherigen-legislaturperioden/2017/2-quartal/weltgesundheitstag.html

Bitte unterstützt mich!

Vielen Dank! <3