Stoppt den Flächenfraß im Gäuboden!

Stoppt den Flächenfraß im Gäuboden!

Startdatum
9. Februar 2023
Petition an
Herr Oliver Zipse (Vorstandsvorsitzender der BMW Group)
Petition geschlossen.
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Thomas Spötzl

Sehr geehrter geehrter Herr Zipse, sehr geehrter Vorstand der BMW Group,

wir von der Bürgerinitiative “Lebenswerter Gäuboden” setzen uns für den Erhalt der Ackerfläche vor Straßkirchen ein, auf der die BMW Group ihr neues Montagewerk für Hochvoltbatterien in Niederbayern plant. Das Areal umfasst circa 170 Hektar (1.700.000 m²) des besten Ackerbodens in Bayern, der auch im weltweiten Vergleich Spitzenklasse ist. 

Dieser Boden vom Typ Parabraunerde aus Löss ist aufgrund seines Mineral- und Nährstoffreichtums äußerst fruchtbar. Durch seine günstige Porengröße wird neben einer idealen Durchlüftung und Bearbeitbarkeit sichergestellt, dass der Boden von den auf ihm angebauten Pflanzen leicht durchwurzelt wird. Aufgrund der enormen Wasserhaltekapazität können auch Trockenperioden während der Vegetation gut überdauert werden, wie wir 2021 mit ausgeprägter Frühjahrs- und Sommertrockenheit eindrucksvoll gesehen haben. Zum Erfolg des Bodens für die Nahrungsmittelproduktion trägt auch das günstige Klima im Gäuboden bei. Mit einer Niederschlagsmenge von ca. 730 mm (langjähriges Mittel), welche relativ gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt ist, steht den Nutzpflanzen während der gesamten Vegetationsperiode ausreichend Wasser zur Verfügung. Somit sind diese Ackerflächen hervorragend geeignet, den fortschreitenden Auswirkungen des Klimawandels etwa mit sommerlichen Trockenperioden zu widerstehen und weiterhin Rekordernten bei Kulturpflanzen wie Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen usw. zu erwirtschaften.

Von dieser seit mehr als sieben Jahrtausenden von Menschen genutzten landwirtschaftlichen Hochleistungs-Produktionsanlage für regionale Lebensmittel sollen circa 100 Hektar (1.000.000 m²) als Werksfläche dienen und vermutlich größtenteils versiegelt werden. Diese Fläche wäre der Nutzung für die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion auf immer entzogen. Ackerboden, eine nicht erneuerbare Ressource, ist ein komplexes Biom, welches über Tausende von Jahren gewachsen ist und nicht einfach so ersetzt werden kann. Flächenfraß auf Ackerboden ist endgültig!

Wir befürchten auch, dass bis zu siebenhundert Millionen (700.000.000) Liter Regenwasser nicht mehr über den Boden dem Grundwasser zugeführt, sondern als Abwasser kanalisiert in Oberflächengewässer überführt würden. Der Grundwasserspiegel dieser Gegend ist in den letzten Jahrzehnten ohnehin rückläufig und wir haben große Sorge, dass das neue BMW-Werk dies auch ohne wasserintensive Produktion von Batteriezellen merklich beschleunigen wird. Ein Industriebau dieser Größenordnung hat in jedem Fall eine signifikante Auswirkung auf die Wasserwirtschaft der direkten Umgebung.

Die nutzbaren Ackerflächen weltweit werden durch Versiegelung, Bodenerosion, Versalzung usw. immer weniger, die Weltbevölkerung aber nimmt zu. Während wir reichen Industrienationen Nahrungsmittel importieren können, müssen die Menschen in ärmeren Ländern mit höheren Preisen kämpfen. Das hat zur Folge, dass Millionen von Menschen, laut WHO derzeit 800 Millionen, an Unterernährung und Hunger leiden. Eine Reduktion unserer heimischen Nahrungsmittelproduktion lässt Menschen an anderer Stelle hungern in unserer globalisierten Welt.

Aber auch wir machen uns abhängig von Nahrungsmittelimporten aus weit entfernten und möglicherweise politisch instabilen Regionen mit für uns unkontrollierbaren Anbaubedingungen, die sehr plötzlich der Lieferkette entzogen werden können, was wir die letzten Jahre über mehrfach erleben mussten.

Als Premium-Fahrzeughersteller mit Anspruch auf Nachhaltigkeit sollten diese Argumente bei Ihnen und den Aktionären der BMW Group nicht verhallen, sondern aufzeigen, dass eine Dachbegrünung und etwas regenerative Energien kein adäquater Ausgleich sein können für die endgültige Versiegelung eines Ackerbodens dieser Güte! Nachhaltig ist hierbei nur die Zerstörung!

Deswegen bitte ich Sie inständig: Finden Sie eine weniger invasive Lösung, die E-Mobilität der Marke BMW in Bayern umzusetzen! Sehen Sie davon ab, wertvollen Ackerboden als unser aller Lebensgrundlage zu versiegeln und nutzen Sie bereits verdichtete Flächen an anderen Standorten! Lernen Sie bitte die Qualität des Gäubodens als landwirtschaftliche Premium-Nutzfläche so zu schätzen, wie wir das tun, und lassen Sie den Namen “BMW” weiterhin einen guten Klang haben in Niederbayern!

Bürgerinitiative “Lebenswerter Gäuboden”
https://bi-gaeuboden.de/
info@bi-gaeuboden.de

 

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Entscheidungsträger*innen

  • Herr Oliver ZipseVorstandsvorsitzender der BMW Group