Pro Rassehund – Forderungen im neuen österr. TSchG verhindern die seriöse Hundezucht

Pro Rassehund – Forderungen im neuen österr. TSchG verhindern die seriöse Hundezucht

Startdatum
19. Dezember 2023
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Warum ist diese Petition wichtig?

Pro Rassehund – Petition gegen unverhältnismäßige Verordnungen, Auflagen und Vorschriften im neuen österreichischen Tierschutzgesetz, durch die seriöse Hundehalter, -aussteller und -züchter bestraft werden.

Seit einiger Zeit wird an einer Neufassung des österr. Tierschutzgesetzes gearbeitet.  Die verantwortungsvollen Züchter im Österr. Kynologenverband (ÖKV) unterstützen grundsätzlich das Anliegen, in der Zucht ausschließlich Hunde einzusetzen, die nachweislich gesund sind und dadurch das Auftreten von Qualzuchtmerkmalen zu verhindern. Im Entwurf für das neue TSchG sind jedoch Maßnahmen geplant, die eine kompetente, kontrollierte Zucht von Rassehunden in Österreich in Zukunft behindern, möglicherweise sogar verhindern werden.

Geplant ist, dass die züchterische Verantwortung durch eine staatlich gelenkte Kommission ersetzt werden soll, dies ist in einem demokratischen Land nicht möglich und käme einem massiven Eingriff in die Grundrechte von Züchtern gleich. Auch gibt es so eine Entmündigung der Züchter in keinem anderen Land unserer Welt, nicht einmal in Diktaturen.

Unsere Züchter lassen aufgrund der Zuchtbestimmungen des ÖKV und der für die Rasse zuständigen Verbandskörperschaften - und auch aus eigenem Interesse, weil sie sich der Verantwortung für ihre Rassen bewusst sind – für die Zuchtzulassung bei ihren Zuchthunden alle notwendigen Untersuchungen durchführen, die mögliche Erkrankungen, die in der jeweiligen Rasse vorkommen könnten, weitest gehend verhindern. Die dafür relevanten Untersuchungen werden vom zuständigen Rasseklub und/oder vom ÖKV vorgeschrieben.

Im „Leitfaden zur Beurteilung von Qualzuchtmerkmalen bei Hunden, Screening Methoden, Befunde, Konsequenzen. Veröffentlichung gemäß Beschlussfassung des Vollzugsbeirates in der 13. Sitzung vom 13. März 2018, Überarbeitung 07/2023 gemäß den Entschlüssen der Sitzung des Vollzugsbeirates vom 25.05.2023“ sind diese Zuchtbestimmungen gelistet.

Der Leitfaden wurde jedoch zweckentfremdet, er wurde und wird auch dafür verwendet, Hunde für Ausstellungen zuzulassen. Die erzwungene Überprüfung auf Erkrankungen, für die es bei Hunden, die nicht in der Zucht eingesetzt, sondern nur ausgestellt werden, keine Veranlassung gibt, empfinden wir als tierschutzwidrig. Hundeausstellungen sind für die Auswahl von Zuchttieren unerlässlich und dazu gehört auch die Beurteilung von Hunden, die nicht im Besitz von Züchtern stehen, um die Nachzucht zu überprüfen. Viele Besitzer von nicht für die Zucht vorgesehenen Hunden bleiben wegen dieser Auflagen den österreichischen Ausstellungen fern, die Züchter und die Zuchtverbände verlieren dadurch wichtige Informationen über die Entwicklung der Rassen.

Bei Hundeausstellungen des ÖKV in den letzten Jahren und in der Diskussion über das neue TSchG wurden, bzw. werden von den Vollzugsbehörden bzw. den Tierschutzombudspersonen teilweise stark überzogene Auflagen gefordert und umgesetzt. Ferner berücksichtigen die Auflagen der Vollzugsbehörden nicht, welche Erbkrankheiten wirklich in den einzelnen Rassen ein Risiko darstellen. Dies führt zu unverhältnismäßigen Vorgaben für die Untersuchung von Hunden, die zur Zucht eingesetzt oder auf Ausstellungen präsentiert werden. Es wird diskutiert, dass solche Vorschriften auch in das neue Tierschutzgesetz einfließen – z. B. durch die Einführung einer Kommission, die Zuchtvorschriften erlässt.

Wir glauben, dass es schwierig bis unmöglich sein wird, dafür wirklich kompetente Kommissionsmitglieder zu finden, die sich mit der Genetik der ca. 400 anerkannten Hunderassen auskennen. Dazu kommt, dass der Einsatz von Hunden (Deckrüden) aus dem Ausland schwierig bis unmöglich gemacht wird, da es in jedem Land unterschiedliche Untersuchungsmethoden gibt. Durch solche Maßnahmen würde man die Zuchtbasis dramatisch schmälern, durch eine Verkleinerung des Genpools wird die Zucht mancher (aller) Rassen unmöglich sein. Es gibt keine Pläne, wie sogenannte "Designerrassen" (= Kreuzungen von Rassehunden) und Mischlinge evaluiert werden sollten. Dadurch würden Hunde zur Zucht zugelassen und eingesetzt, die beim ÖKV aufgrund schwerwiegender Mängel (z. B. im Wesen) gesperrt wurden.

Auch werden einige rassetypische Merkmale von Rassen als Qualzuchtmerkmale angesehen, die diese Hunde weder einschränken noch behindern. Zu nennen wären hier beispielsweise die Nackthunde – Rassen, die in dieser Form seit vielen Jahrhunderten existieren und ihre Haarlosigkeit demselben Gen verdanken, das uns Menschen im äußeren Erscheinungsbild vom Affen unterscheidet.

Das Ausstellungsverbot, das die Zucht von Hunden mit sogenannten Qualzuchtmerkmalen verhindern soll, wird diese sogar fördern. Außerhalb des ÖKV und seiner strengen Zuchtbestimmungen und -kontrollen bedienen vor allem Vermehrer und Importe aus dem Ausland die starke Nachfrage nach diesen Hunden. Die bereits jetzt aufgrund des bestehenden TSchG möglichen Kontrollen werden bei diesen Züchtern und Importeuren aber kaum durchgeführt. Die derzeit erfolgende, überzogene Auslegung des Ausstellungsverbots und die geplanten Beschränkungen in der seriösen Zucht durch die Vollzugsbehörden und das geplante TSchG führt zu einer massiven Beschränkung der kontrollierten Rassehundezucht. Dies wird zu einer Belebung des illegalen Welpenhandels in Österreich führen – dagegen werden leider weder vom Gesetzgeber noch vom Vollzug adäquate Maßnahmen gesetzt! Auf diesem Weg kommen dann Hunde aus dubiosen Massenzuchten in unser Land, deren Eltern keinerlei Untersuchungen aufweisen und die unter schlimmsten Haltungsbedingungen und ohne Sozialisierung aufwachsen. Wenn man nun über ein Haltungs- und Importverbot solcher Hunde im TSchG nachdenken sollte – wo würden illegal erworbene Welpen dann landen? Oder will man, wie es das Ziel mancher (angeblicher) Tierschutzorganisationen ist, die Haltung von Haustieren in Österreich überhaupt verbieten?

Es gibt leider in den derzeit geführten Diskussionen keine Unterscheidung bei Rassehunden, ob diese von renommierten (ÖKV) Züchtern stammen, in Massenzuchten produziert wurden oder zufällige Zuchtprodukte sind. Selbst in den Datenbanken von Tierärzten wird die Hunderasse lediglich nach den Angaben des Besitzers registriert. Niemand überprüft, ob ein Hund eine Ahnentafel eines internationale anerkannten, renommierten Zuchtverbandes hat. Leider spricht man (beabsichtigt?) von erkrankten Rassehunden, auch wenn keine anerkannte (FCI/ÖKV) Ahnentafel vorliegt. In der Hetzjagd, die gegen Rassehunde tobt, wird absichtlich nicht unterschieden, ob Hunde mit Qualzuchtmerkmalen wirklich Rassehunde sind oder nur laut Angaben des Besitzers einer Rasse zugeordnet werden.

Auch die immer wieder diskutierten Einkreuzungen anderer Rassen sind nicht sinnvoll, weil für diese Hunde die unter hohem finanziellem Aufwand unserer Züchter entwickelten rassespezifischen DNA-Tests nicht mehr anwendbar wären.

Der ÖKV und seine Verbandskörperschaften, die seit mehr als 100 Jahren im Rahmen rassespezifischer Zuchtprogramme viele Maßnahmen zur Verbesserung der Zucht von gesunden Rassehunden vorschreiben und umsetzen, müssen mit ihrer Erfahrung und dem vorhandenen Datenmaterial bei der Entwicklung sinnvoller Vorschriften einbezogen werden. Damit auch weiterhin die verantwortungsvolle Zucht gesunder Rassehunde in Österreich möglich ist.

 

In English: 

Pro Pure Bred Dog – Petition 

against disproportionate regulations, and requirements in the new animal protection law, which will penalize reputable dog owners, exhibitors and breeders

A new version of the Animal Protection Act (TSchG) has been in the works for some time. The responsible breeders in the Austrian Kennel Club (ÖKV) fundamentally supports the idea of ​​only using dogs in breeding which are healthy and sound and thereby preventing the occurrence of “torture breeding” characteristics. However, the draft for the new TSchG includes measures that will hinder, perhaps even prevent, competent, controlled breeding of pedigree dogs in Austria in the future.

The plan is, that breeding responsibility will be replaced by a state-controlled commission; this is not possible in a democratic country and would amount to a massive encroachment on the basic rights of breeders. There is no such incapacitation in any other country in our world, not even in dictatorships.

Due to the breeding regulations of the ÖKV and the breed clubs - and also out of the breeders’ own interest, because they are aware of the responsibility for their breeds - our breeders have their breeding dogs examined for breeding approval to identify possible diseases that may occur in the respective breed and to prevent them as far as possible. The relevant examinations are described in the breeding rules of the responsible breed clubs and/or the ÖKV.

In the guide „Leitfaden zur Beurteilung von Qualzuchtmerkmalen bei Hunden, Screening Methoden, Befunde, Konsequenzen. Veröffentlichung gemäß Beschlussfassung des Vollzugsbeirates in der 13. Sitzung vom 13. März 2018, Überarbeitung 07/2023 gemäß den Entschlüssen der Sitzung des Vollzugsbeirates vom 25.05.2023“ these breeding regulations are listed.

However, the guide was misused; it was and is also used to approve dogs for shows. We consider the forced testing for illnesses for which there is no cause in dogs, that are not used in breeding but are only shown, to be contrary to animal welfare. Dog shows are essential for the selection of breeding animals and this also includes the evaluation of dogs that are not owned by breeders in order to check the offspring. Many owners of dogs not intended for breeding stay away from Austrian exhibitions because of these requirements, and breeders and breed clubs lose important information about the development of the breeds.

At ÖKV dog shows in recent years and in the discussion about the new TSchG, the enforcement authorities and animal protection ombudspersons have issued and implemented some very excessive requirements. Furthermore, the requirements of the enforcement authorities do not take into account which hereditary diseases really are a risk in the individual breeds. This leads to disproportionate requirements for the examination of dogs that are used for breeding or shown at events. It is being discussed that such regulations will also be incorporated into the new animal protection law - e.g. by introducing a commission that issues breeding regulations.

We believe that it will be difficult or impossible to find really competent commission members, who are familiar with the genetics of the approximately 400 dog breeds recognized by the FCI. In addition, the use of dogs (stud dogs) from abroad is made difficult or impossible, because there are different testing methods in each country. Such measures would dramatically reduce the breeding base; reducing the gene pool would make it impossible to breed some (all) breeds. There are no plans as to how so-called “designer breeds” (= crosses between pedigree dogs) and mixed breeds should be evaluated. This would allow dogs to be used for breeding, that were banned from the ÖKV due to serious defects (e.g. temperament).
 
Some breed-typical characteristics are also viewed as “torture” characteristics, but are no health issues in these breeds. For instance the hairless dogs - breeds that have existed in this form for many centuries and owe their hairlessness to the same gene that distinguishes humans from monkeys in their external appearance.
 
The exhibition ban for several dogs from several breeds, which is intended to prevent the breeding of dogs with so-called torture breeding traits, will actually promote torture breeding. Outside of the ÖKV and its strict breeding regulations and controls, the demand for these dogs is primarily met by backyard breeders and imports from abroad. However, the controls that are already possible under the existing TSchG are hardly carried out at these puppy mills and importers. The current, exaggerated interpretation of the exhibition ban and the planned restrictions on breeding by the enforcement authorities and the planned TSchG are leading to a massive restriction on controlled pedigree dog breeding.
 
This will lead to an increase in the illegal puppy trade in Austria - unfortunately, neither the legislature nor the enforcement authorities are taking adequate measures to combat this! This is how dogs come to our country from dubious puppy mills, whose parents have not had any examinations and which are raised under the worst conditions and without socialization. If one should now think about a ban on keeping and importing such dogs in the TSchG - where would illegally acquired puppies end up? Or do you want to ban the keeping of pets in Austria at all, as is the aim of some (alleged) animal protection organizations?
 
Unfortunately, in the current discussions there is no distinction between pedigree dogs as to whether they come from renowned (ÖKV) breeders, were produced in puppy mills or are accidental breeding products. Even in their databases, veterinarians only register the dog breed based on the information provided by the owner. Nobody checks, whether a dog has a pedigree from an internationally recognized, reputable breeding association. Unfortunately, people (intentionally?) speak of pedigree dogs, even if there is no recognized (FCI/ÖKV) pedigree. In the hunt that rages against pedigree dogs, it is intentionally not differentiated whether dogs with torture breeding characteristics are really pedigree dogs or are only assigned to a breed according to the owner's information.
 
The crossbreeding with other breeds, which is repeatedly discussed, also makes no sense because the breed-specific DNA tests developed with the help of our breeders at great financial expense would no longer be applicable for these dogs.
 
The ÖKV and its breed clubs, which have been prescribing and implementing many measures to improve the breeding of healthy purebred dogs as part of breed-specific breeding programs for more than 100 years, must use their experience and the available data to be included in the development of sensible regulations. So that the responsible breeding of healthy purebred dogs can be possible in Austria also in the future.

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