Wir Hebammen stehen täglich vor immer größeren Herausforderungen, egal ob wir freiberuflich oder angestellt sind. Die Versorgungssicherheit der Familien mit Hebammenhilfe ist seit Jahren gefährdet und partiell schon nicht mehr gewährleistet. Der teilweise massive Personalmangel, auch in den Kliniken, sorgt für katastrophale Zustände. Auch wir gehen daran kaputt! Es ist an der Zeit, dass unser Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach handelt und die Mißstände behebt!

Freiberufliche Hebammen sind stark unterbezahlt und kommen immer öfter in Existenznöte. 

Eine freiberufliche Hebamme erhält lediglich eine Geburtspauschale von 87 € bis maximal 335 € nach Abzug aller Pflichtausgaben (optimistisch gerechnet), obwohl sie hierfür in der Regel auch Nachts und an Feiertagen zur Verfügung steht und sich eine Geburt auch länger als einen Tag, aber in der Regel viele Stunden hinziehen kann.
Ein Wochenbettbesuch (Besuch einer Mutter und des Kindes nach der Geburt) wird unabhängig von der Dauer mit lediglich 40,38 € pauschal (nach allen Abzügen bleiben ca.10€ übrig) vergütet! Die monatlichen Kosten für die Haftpflichtversicherung betragen hingegen aktuell mehr als 1.100 €!!!! 

Angestellte Hebammen sind ebenfalls stark unterbezahlt! Sie betreuen im Dienst zu 64% drei oder mehr Frauen gleichzeitig!
89 % können ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen nicht einhalten! Die Teilzeitquote steigt seit Jahren, 2017 lag sie bei 71,7 %! Hebammen steigen im Schnitt nach sieben Jahren aus der Geburtshilfe aus!

Im Koalitionsvertrag der Ampel heißt es: „Wir führen einen Personalschlüssel für eine 1:1 Betreuung durch Hebammen während wesentlicher Phasen der Geburt ein.“ (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP 2021: S.85). Das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ sollte mit einem Aktionsplan umgesetzt werden. Bis jetzt hat die Regierung keine sichtbaren Anstrengungen unternommen, diese Versprechen umzusetzen. Stattdessen werden die Zustände immer schlimmer!

Während die finanzielle Situation der Hebammen äußerst angespannt ist, drängen nunmehr auch noch diverse „Berufsgruppen“(z.B.Wochenbett/Mütterpflegerinnen, etc.) auf den Markt, die für (werdende) Mütter ähnliche Leistungen anbieten, ohne dabei an die gesetzliche Vergütungsvereinbarung gebunden zu sein. Letztlich können derartige Drittanbieter damit gut verdienen, ohne ein entsprechendes Studium absolviert zu haben, während die weitaus höher qualifizierten Hebammen weiterhin an die gesetzlichen Preisvorgaben gebunden sind und schlecht verdienen. Das Berufsbild der Hebamme wird hierdurch zusätzlich entwertet.

Immer mehr Hebammen hängen den Beruf wegen der äußerst beschränkten Verdienstmöglichkeiten, Überstunden, Überforderung und der nicht mehr tragbaren Verantwortung an den Nagel.

Unsere Arbeitsbedingungen entscheiden über die Versorgungssicherheit der Familien! 

 

Wir fordern Versorgungssicherheit für Schwangere und ihre Familien!

Wir fordern eine angemessene Bezahlung unserer Leistungen!

Wir fordern eine Beschleunigung der laufenden Gebührenverhandlung für freiberufliche Hebammen!

Wir fordern einen verbindlichen Personalschlüssel für angestellte Hebammen!

Wir fordern eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Hebammen in allen Arbeitsbereichen (angestellt und freiberuflich)!

Wir fordern einen Schutz des Berufsbilds „Hebamme“ gegenüber Drittanbietern, um eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten!

Wir fordern eine finanzierbare Haftpflichtversicherung!

 

Bitte unterzeichnet daher JETZT fleißig unsere Petition, um unseren Gesundheitsminister Karl Lauterbach dazu aufzufordern, sich diesem wichtigen Thema anzunehmen!!!

 

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