Folgen der Pandemie: Mehr Therapieplätze in Ampel-Koalitionsvertrag festschreiben!

Folgen der Pandemie: Mehr Therapieplätze in Ampel-Koalitionsvertrag festschreiben!

Startdatum
1. November 2021
Verifizierter Erfolg
Diese Petition war mit 103.334 Unterstützer*innen erfolgreich!

Warum ist diese Petition wichtig?

Die Corona Pandemie war und ist für uns alle eine große Belastung. 

Manche hatten Glück, andere nicht. Einige von uns hat es nicht so hart erwischt, man ist gut durch die Pandemie gekommen. Andere hingegen hat es hart getroffen. So hart, dass es sie aus dem Leben geworfen hat.

Sie brauchen akute Hilfe und unsere Solidarität. Wir starten diese Petition in Namen aller, die therapeutische Hilfe benötigen und auf einen von der Krankenkasse bezahlten Platz warten und hoffen.

Ihr seid nicht allein. 

Schon vor Corona gab es zu wenig von den Krankenkassen bezahlte Therapieplätze, durch die Pandemie hat sich die Nachfrage nach Plätzen aber nochmal deutlich verstärkt. 

Einer Studie zufolge gibt es weltweit durch Corona 52 Millionen Fälle von Depression mehr als es ohne die Pandemie gegeben hätte. Angstzustände und Panikattacken haben um rund ein Viertel zugenommen (Quelle).

Bei Menschen mit Depressionen und Essstörungen hat sich die Belastung durch die Pandemie verdreifacht – bei Zwangsstörungen sogar verfünffacht. Frauen und junge Erwachsene sind am stärksten betroffen (Quelle).

Neuseeland gibt Milliarden aus um psychische Krankheiten zu bekämpfen, die Briten haben bereits ein "Einsamkeitsministerium". (Quelle, Quelle)

Und Deutschland?

Zurzeit beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf einen von der Krankenkasse bezahlten Therapieplatz bei uns 22 Wochen. 22 WOCHEN! Das sind fünfeinhalb Monate, die für Betroffene zu einer qualvollen Zeit werden können, in der sich ihr Zustand rapide verschlechtern kann.

Wenn du dir ein Bein brichst und deswegen zum Arzt musst, lässt man dich dann auch 5 Monate auf eine Behandlung warten? So müssen wir anfangen über die Thematik Therapie zu denken und miteinander zu sprechen.

Es gibt so viele bei denen die Pandemie tiefe Wunden verursacht hat 

(geschweige von denen die schon vor der Pandemie nach Hilfe gesucht haben)

  • Jugendliche und Student:innen, denen die geschlossenen Schulen /Universitäten und Isolation nachhaltig geschadet haben
  • Frauen, die zuhause während der Pandemie häusliche Gewalt erfahren haben
  • Risikopatient:innen, die immer noch Angst haben ihre Wohnung zu verlassen. 
  • Mitbürger:innen mit Existenzängsten oder akuten Existenznöten, weil die Pandemie sie um ihre Lebensgrundlage gebracht hat

Und auch die Menschen, die durch die Flutkatastrophe im Westen viel oder alles verloren haben benötigen dringend traumatherapeutische Akuthilfe. Doch laut dem rheinland-pfälzischen Opferbeauftragten Detlef Placzek könnten etwa 20 Prozent der Menschen, die einen Therapieplatz suchten, derzeit keinen finden. (Quelle)

Wir könnten diese Aufzählung beliebig verlängern, sie würde lang werden.

Die mutmaßlich kommenden Regierungsparteien SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP haben alle in ihren Wahlprogrammen zugesagt, sich für eine Verbesserung der Situation für Betroffene einzusetzen (Quelle).

(Im Sondierungspapier lässt sich zum Thema leider nichts finden)

Dafür benötigt es zum einen Aufklärungskampagnen, die für eine Normalisierung von Therapie werben und betroffene Menschen und ihre Angehörige über die Möglichkeiten aufklären.

Zum anderen muss die Stigmatisierung von psychotherapeutischer Behandlung beendet werden. Wer sich z.B. heute für den Staatsdienst bewirbt, darf keine Therapieerfahrung haben, sonst wird er oder sie nicht verbeamtet (Quelle). Psychotherapie muss enttabuisiert und normalisiert werden.

Doch am allerwichtigsten ist es, dass die kommende Regierung gesetzliche Rahmenbedingungen schafft, die das Angebot von Psychotherapieplätzen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, deutlich erhöht.

Eine Anpassung der Bedarfsplanung für die Psychotherapeutische Versorgung ist angesichts des viel zu knappen Angebotes dringend erforderlich. Auch im stationären Bereich braucht es dringend mehr Zeit für Psychotherapie und das dafür erforderliche Fachpersonal. Die kommende Regierung soll in den ersten 100 Tagen ihrer neuen Amtszeit ins Handeln kommen. 

Deshalb bitten wir die derzeit verhandelnden Koalitionspartner in spe SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP darum, im Koalitionsvertrag festzuschreiben, dass deutlich mehr Angebote für Betroffene geschaffen werden, die die derzeitigen Wartezeiten drastisch verkürzen helfen.

Diese Bitte wird auch von der Deutschen DepressionsLiga e.V. unterstützt, die bereits "einen Klimawandel beim Umgang mit psychischen Erkrankungen" von der neuen Regierung forderten. 

Mit dieser Petition adressieren wir die Verhandlungsteams der kommenden Ampelregierung im Bereich Gesundheit: 

SPD

•            Katja Pähle

•            Ronja Endres

•            Karl Lauterbach

•            Daniela Behrens

Grüne

•            Maria Klein-Schmeink

•            Janosch Dahmen

•            Manne Lucha

•            Kordula Schulz-Asche

FDP

•            Christine Aschenberg-Dugnus

•            Heiner Garg

•            Andrew Ullmann

•            Nicole Westig

Falls Du selber betroffen bist oder jemanden kennst, der/die eine akute psychotherapeutische Behandlung benötigt, möchten wir euch auf einige Angebote sogenannter „digitaler Gesundheitsanwendungen“ hinweisen, mit denen sich Menschen in Not akut Hilfe verschaffen können:

  • Hier stellt die Kassenärztliche Vereinigung einen Termin Service zur Verfügung, über denen ihr Termine für ein Therapeutisches Erstgespräch in eurer Nähe buchen könnt: https://www.eterminservice.de/terminservice
  • Das digitalmedizinische Unternehmen Selfapy bietet Online-Kurse bei Depression, Angst & Panik an, die man kostenfrei auf Rezept erhalten kann und von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden: https://www.selfapy.com/
  • krisenchat wurde im 1. Corona Lockdown 2020 als ein gemeinnütziges Unternehmen in Berlin gegründet und bietet kostenlose Beratung rund um die Uhr für alle unter 25 an, ganz einfach über whats app messanger: https://krisenchat.de/
  • Ist ein internationales, englischsprachiges Angebot bei dem man ebenfalls online Hilfe bekommen kann: https://www.betterhelp.com/

Nach Hilfe zu fragen ist nicht schwach, es ist mutig.

 

Sucht euch Hilfe wenn ihr sie braucht. 

Wir alle müssen in dieser Zeit zusammenarbeiten.

Danke, für jede Unterschrift und Teilung dieser Petition.

Wir wünschen uns, dass die verantwortlichen Politiker:innen schnell handeln und die unzähligen Menschen im Land mit psychischen Problemen nicht im Regen stehen gelassen werden.

Wir sind bei euch. 

 

Erstunterzeichner:innen / Unterstützer:innen: 

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Diana zur Löwen

Nora Tschirner

Andreas Bergholz (Volksverpetzer)

Daniel Bröckerhoff (doktordab)

Valentina Vapaux 

Sophia Sailer (die millenial)

Hami Nguyen (hamidala_)

Dr. Leon Windscheid

Kathrin Weßling

Charlotte Mellahn (Visa Vie)

Jaqueline Scheiber (minusgold)

Larena Klöckner (Volksverpetzer)

"Faszination Psychologie"

Deutsche Depressionsliga 

Kristina Lunz 

Maren Schiller

Klaas Heufer-Umlauf

Uwe Hauck (Petition "Keine #Rasterpsychotherapie, Herr Spahn!")

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Verifizierter Erfolg

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