STOPP: Kein 2G für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg!! Zu keiner Zeit!

STOPP: Kein 2G für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg!! Zu keiner Zeit!

Startdatum
1. Januar 2022
Petition an
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und
66.502 Unterschriften:Nächstes Ziel: 75.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von F. iThemba

In der Pressemitteilung des Sozialministeriums vom 05.12.2021, wird verkündet, dass „noch bis zum 31. Januar 2022 alle noch nicht vollständig immunisierten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren die Möglichkeit (haben), über tagesaktuelle Antigen-Schnelltests Zutritt zu allen 2G-Einrichtungen zu erhalten. Die Landesregierung geht davon aus, dass auch alle Jugendlichen ab 12 Jahren bis zum Ablauf dieser nun nochmals verlängerten Frist die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen." (1)
Obwohl ausschließlich Jugendliche erwähnt werden, sind gemäß Definition des Jugendschutzgesetzes auch Kinder davon betroffen. Im Sinne des Gesetzes, sind Kinder Personen, die noch nicht 14 Jahre alt sind. Laut der zitierten Mitteilung ist davon auszugehen, dass Kinder und Jugendliche, die nicht immunisiert sind, ab dem 01.02.2022 von den Kernbereichen des gesellschaftlichen und sozialen Lebens ausgeschlossen werden sollen. Diese Bereiche sind jedoch genau die Räume, die in hohem Maße zur seelischen Gesundheit von jungen Menschen beitragen. Laut WHO gibt es ohne seelische Gesundheit keine Gesundheit. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung, an Bedingungen zu knüpfen, wäre eine vermeidbare Belastung für diese vulnerable Bevölkerungsgruppe.

Seit beinahe zwei Jahren tragen die Kinder dieses Landes alle Entscheidungen mit. Sie haben verzichtet. Nicht nur auf ihre Hobbys oder das Kino, sondern auf ein altersentsprechendes soziales Miteinander. Kontakte zu Gleichaltrigen, Freundschaften und miteinander Sport zu treiben, sind jedoch elementar für Heranwachsende und deren Wohlergehen.
Die ehemalige Kultusministerin Dr. Marianne Schultz-Hector hatte es sich zu Lebzeiten zur Aufgabe gemacht, „Kindern Stärke, Mut, Hoffnung und Selbstvertrauen mit auf den Weg zu geben“. (2)
Stärke, Mut, Hoffnung und Selbstvertrauen entstehen nicht dadurch, vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden, sondern durch das Gefühl von Zugehörigkeit.

Am 16.08.2021 hat die STIKO auf politischen Druck hin, eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe ausgesprochen. Zugleich wurde jedoch betont, dass sich die STIKO ausdrücklich dagegen ausspreche, "dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird." (3)
Auch andere Mediziner sind entschieden gegen eine derartige Maßnahme. Prof. Dr. Arne Simon, Univ.-Prof. Dr. med. David Martin und Dr. med. Silke Schwarz kommen in ihrer Publikation vom 31.07.2021 zu dem Schluss: "Angesichts der offenen Sicherheits- und Nutzen/Risikoverhältnisse erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt aus wissenschaftlicher und ethischer Sicht falsch, davon auszugehen, dass Kinder und Jugendliche selbstverständlich gegen SARS-CoV-2 geimpft werden sollten, oder dass der Zugang zum schulischen oder gesellschaftlichen Leben vom Impfstatus abhängig gemacht werden sollte." (4)

Bei der Sitzung des Europarats am 27.01.2021 wurde festgehalten, dass die Impfung NICHT verpflichtend sei. Weiter heisst es, dass weder politischer, noch sozialer oder irgendeine andere Form von Druck auf jemanden, der nicht geimpft ist, ausgeübt werden dürfe. Es sei zudem sicherzustellen, dass keine Diskriminierung gegen Menschen, die nicht immunisiert sind, stattfinde. (5)

Bisher wurden alle Schüler drei Mal wöchentlich getestet, was ausreichend und effektiv war. Sollte ein Freizeit-Lockdown durchgeführt werden, würden Kinder und Jugendliche in die Situation gebracht werden, ihre körperliche Integrität als "Eintrittskarte" ins Kino, ins Schwimmbad oder in den Sportverein zu nutzen. Viele junge Menschen wären mittlerweile dazu bereit, dieses Tauschgeschäft einzugehen, da es ihrer Natur entspricht, teilnehmen zu wollen.
Sowohl das Vorgehen der verantwortlichen Politiker als auch die Botschaft, die unseren Kindern dadurch vermittelt würde, wären ethisch sehr bedenklich.

Unsere Kinder haben Rechte.
Auf der Homepage des Sozialministeriums beruft man sich im „Kinderland Baden-Württemberg“ auf die Rechte der UN-Kinderrechts-Konvention:
"Kinder haben ein Recht auf besonderen Schutz, auf bestmögliche individuelle Förderung und auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit sowie auf altersgerechte Beteiligung – so steht es auch in der UN-Kinderrechts-Konvention. " (6)
„Das Übereinkommen räumt Kindern bis zu achtzehn Jahren (...) sehr detailliert formulierte Rechte ein. (…) Danach ist bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, deren Wohl vorrangig zu berücksichtigen.“ (7)
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport würde gut daran tun, sowohl weiterhin allen Kindern bedingungslos Beteiligung an Freizeit, kulturellem und künstlerischem Leben und Erholung zu ermöglichen (Artikel 31), als auch das Diskriminierungsverbot der UN-Kinderrechts-Konvention zu achten und alle Kinder vor Diskriminierung zu schützen (Artikel 2). (8)

Im Laufe der letzten Jahre wurden in unserem Bundesland viele lobenswerte Präventionsprogramme ins Leben gerufen. Prävention gegen z.B. sexuelle Gewalt, Diskriminierung, Sucht, und Mobbing an Schulen, soll dem sozialen, psychischen und physischen Wohle der Kinder dienen und sie stärken. Sensibilisierte Erwachsene sollen junge Menschen für diese Themen sensibilisieren.
Das beste Programm ist jedoch leider nichts wert, wenn die Möglichkeit, in der aktuellen Situation präventiv zu wirken -und zwar in Form einer verhältnismäßigen politischen Entscheidung- nicht genutzt wird, sondern unberücksichtigt bleibt.

Unsere Kinder und Jugendlichen fielen in den vergangenen Monaten insbesondere dadurch auf, dass sie „so gut mitmachen“. Sie waren extrem kooperativ und anpassungsbereit und haben jede Entscheidung mitgetragen. Zum Teil auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit. Was sie eigentlich gebraucht hätten und nach wie vor brauchen, sind reale Erlebnisse und reale Beziehungen. (9) Diese drohen ihnen nun weggenommen zu werden.
Was bleibt den Jugendlichen, wenn ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben versagt wird? Sollen sie sich noch mehr mit Medien beschäftigen? Soll es noch mehr Bewegungsmangel geben? Sollen noch mehr junge Menschen Depressionen entwickeln?

In dem ausführlichen Bericht des BMG und BMFSFJ von der Kabinettssitzung am 30. Juni 2021, der die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche thematisiert, steht: „Junge Menschen stehen auf dem Weg ins Erwachsenenleben vor drei Kernherausforderungen: Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung (…). Die Pandemie hat bei allen jungen Menschen zu Unterbrechungen in diesen Bereichen geführt.“ (10)
Sowohl in der Pressemitteilung über die Ergebnisse der COPSY-Studie, 2. Befragungsrunde (Februar 2021), als auch in der Stellungnahme der Leopoldina (Juni 2021), wird deutlich, dass Kinder und Jugendliche als Folge der Pandemie u.a. Gefühle von Einsamkeit und sozialer Isolation als permanenten Zustand erleben und darunter leiden. (11) (12)
Diese wichtigen Erkenntnisse und Informationen, dürfen bei weiteren politischen Entscheidungen nicht außer Acht gelassen werden. Ganz im Gegenteil, sie sollten integriert und im politischen Handeln sichtbar werden.
Die jungen Menschen leiden unter den Maßnahmen, nicht unter der Pandemie.
Welche Auswirkungen diese verlorene Zeit tatsächlich hat, wird sich in manchen Fällen erst in ein paar Jahren offenbaren. Problematisch ist mittlerweile auch, dass zum Teil schon Spaltung in den Klassenzimmern stattfindet. Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern zugleich auch Lebensraum, für manche eventuell sogar Schutzraum. Es ist Aufgabe der Politik dafür zu sorgen, dass dies so bleibt und keine Ausgrenzung aufgrund des sogenannten „Impfstatus“ stattfindet.

Manne Lucha sagte „Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb müssen wir Kindern
zuhören, sie teilhaben lassen, ihre Belange in den Mittelpunkt stellen und sie schützen.“ (13)
Unsere Kinder sind jetzt hier. JETZT ist die Zukunft!

Ich appelliere an alle Verantwortlichen!
Jetzt besteht die Möglichkeit, mit Ihrer Entscheidung zu demonstrieren, dass Ihnen Ihre Präventions-Programme und insbesondere die Menschen, für die sie entwickelt wurden, tatsächlich am Herzen liegen. Sie haben die Möglichkeit, sowohl zur Erhaltung seelischer Gesundheit, als auch zur Verhinderung von Diskriminierung beizutragen.
Nicht nur virologische und epidemiologische Erkenntnisse sollten in Ihre Entscheidungen mit einfließen, sondern auch Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie und des Humanismus. Es geht nicht nur darum, Krankheit zu vermeiden, sondern Gesundheit entstehen zu lassen und zu erhalten. Die seelische Gesundheit darf an dieser Stelle nicht vergessen oder hinten angestellt werden. Auch die WHO misst ihr höchsten Stellenwert bei:
„Wir stellen uns hinter die Feststellung, dass es keine Gesundheit ohne psychische
Gesundheit gibt.  Psychische Gesundheit ist von zentraler Bedeutung für das
humane, soziale und wirtschaftliche Kapital der Nationen und sollte daher als
integraler und wesentlicher Teil anderer Politikbereiche (…)  betrachtet werden.“ (14)

Ich fordere von Ihnen, ALLE Kinder und Jugendlichen weiterhin bedingungslos am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen und auf die geplante 2G-Regelung für 12- bis 17-jährige in Baden-Württemberg, zu verzichten!

 

(Foto: iStock, ljubaphoto)

 

Quellen:
(1) https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/ausnahmen-von-der-testpflicht-bei-2g-plus/
(2)https://www.bwstiftung.de/de/service/presse/pressemitteilungen/15-jahre-stiftung-kinderland-baden-wuerttemberg
(3) https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-08-16.html
(4) https://www.researchgate.net/publication/351662151_COVID-19_Impfung_fur_Kinder_und_Jugendliche_Vierzehn_Argumente_fur_einen_rationalen_Weg_in_Deutschland
(5) https://web.archive.org/web/20210207145318/https://pace.coe.int/en/files/29004/html
(6) https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/kinder-und-jugendliche/kinderland-baden-wuerttemberg/
(7) https://www.bundestag.de/resource/blob/414972/f3c026e0c44ae48011937374018cee9d/WD-2-160-06-pdf-data.pdf
(8)
https://www.kinderrechte.de/kinderrechte/un-kinderrechtskonvention-im-wortlaut/#c3262
(9) https://www.bzga.de/was-wir-tun/kinder-und-jugendgesundheit/forum-gesundheitsfoerderung-und-praevention-bei-kindern-und-jugendlichen/
(10)
https://www.bmfsfj.de/resource/blob/183046/9880e626ab0dfcf849ec16001538f398/kabinett-auswirkungen-corona-kinder-jugendliche-data.pdf
(11) https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html
(12) https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Corona_Kinder_und_Jugendliche.pdf
(13) https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-sm/intern/downloads/Publikationen/Abschlussbericht_Strategie_Starke-Kinder-chancenreich_2020-21.pdf
(14) https://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0009/96453/E87301G.pdf

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Entscheidungsträger*innen

  • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
  • Kultusministerin Theresa Schopper
  • Sozialminister Manne Lucha
  • Landtag Baden-Württemberg, Petitionsausschuss