Mehr #KindgerechteVerfahren in Ermittlungen, Verfahren und juristischen Prozessen

Mehr #KindgerechteVerfahren in Ermittlungen, Verfahren und juristischen Prozessen

Startdatum
18. Januar 2023
Petition an
Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und
220 Unterschriften:Nächstes Ziel: 500
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Verena Arps-Roelle

Wir von act & protect® fordern standardisierte und verbindliche kindgerechte Verfahren, basierend auf der europäischen Leitlinie für familien- sowie strafverfahrensrechtliche Verfahren, damit die Qualität von Verfahren, Ermittlungen und Anhörungen durch Einhaltung und Umsetzung der Kinderrechte sowie wertschätzende Kommunikation und respektvollen Umgang mit Kindern garantiert wird.

 

WARUM FORDERN WIR DAS?

Denn die Situation von Kindern und Jugendlichen in behördlichen und gerichtlichen Verfahren in Deutschland entspricht häufig weder den internationalen menschenrechtlichen Anforderungen noch den Leitlinien des Europarates für eine kindgerechte Justiz.

Strafverfahren sind für betroffene Kinder und Jugendliche weiterhin eine große Belastung. Sie werden häufig ohne altersgerechte und sensible Rahmen oder Beteiligung gestaltet und können sogar (re)traumatisierend wirken.

Denn die Erfahrungen, die Kinder auch in den ermittelnden und gerichtlichen Prozessen eben, sind ausschlaggebend dafür, wie sie dieses verarbeiten. Kinder wünschen sich, gehört, informiert, respektvoll und auf Augenhöhe behandelt zu werden.

In der Realität erleben Sie jedoch häufig das Gegenteil: sie fühlen sich schlecht informiert, abgewertet, eingeschüchtert, nicht ernst genommen, erst gar nicht angehört, handlungsunfähig und ausgeschlossen.

Eine Situation, die weder den Kindern, noch den Verfahren dient.

 

WARUM IST DAS SO?

Kinder sind Opfer und Zeug*innen, dennoch werden ihre Interessen als solche in gerichtlichen Verfahren häufig nicht kindgerecht vertreten und sie als Personen nicht altersgerecht eingebunden und angehört. Auch die Bestellung von Verfahrensbeiständen für Kinder ist nicht garantiert.

Eine Institutionalisierung der kindgerechten Organisation, Koordination und Gestaltung von Prozessen sowie die interdisziplinäre Kooperation aller Beteiligten Verfahrens- und Ermittlungeinheiten ist wünschenswert und im Sinne einer kinngerechten Ermittlung und Justiz unabdingbar.

 

WAS BRAUCHT ES DAFÜR?

Vertrauensvolle und koordinierte Prozesse, proaktive Unterstützungsstrukturen, kindgerechte Befragungen in spezialisierten Räumen durch kindgerechte Techniken und Methodiken zur Gesprächsführung, beschleunigte Verfahren bei denen das Kindeswohl im Mittelpunkt steht, Sicherstellung der Informations- und Partizipationsrechte der Kinder, nachvollziehbare Abläufe und Vorschriften, kompetente und emphatische Fachleute, Implementierung von schützenden und interessenwahrenden Prozessbegleitungen, Unterstützung der Mitarbeiter*innen durch Supervision und Weiterbildung, garantierte und kurzfristig einsetzende Psychotraumatologie - das ist das, was eine kindgerechte Justiz ausmacht.

 

Dafür bedarf es:

  1. Weiterer Studien und Forschungen in Bezug auf das kindliche erleben und sich daraus ergebenden kindgerechten Verfahren.
  2. Standardisierte und verbindliche kindgerechte Verfahren, basierend auf der europäischen Leitlinie für familien- sowie strafverfahrensrechtliche Verfahren, damit die Qualität von Verfahren, Ermittlungen und Anhörungen durch Einhaltung und Umsetzung der Kinderrechte sowie wertschätzende Kommunikation und respektvollen Umgang mit Kindern garantiert wird.
  3. Ermittlungen, Anhörungen und Verfahrensgestaltungen, die dem Alter, den Bedürfnissen und den Interessen des Kindes angemessen sind und diese vertreten sowie das Recht auf Beteiligung der Kinder gewährleisten.
  4. Kompetente und empathische prozessuale Begleitung von Anfang an durch qualifizierte Vertrauenspersonen.
  5. Weiterbildung, Supervision und interdisziplinärer Austausch aller Beteiligten in Ermittlungen, Anhörungen und Verfahren.

 

WER WIR SIND

Wir sind Verena und Sebastian und haben 2021 die Initiative "act & protect" gegründet. Mit ihr machen wir auf die vielen Aspekte und Gefahren von sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft aufmerksam, klären auf und bilden weiter. 

Im Zuge dessen sind wir darauf aufmerksam geworden, wie Kinder in Gerichtsverfahren oder polizeilichen Anhörungen häufig nicht kindgerecht behandelt werden. 

Darum setzen uns dafür ein, die Rechte von Kindern zu stärken. 

 

AN WEN WIR UNSERE FORDERUNG RICHTEN 

Wir fordern weitere gesetzliche Regelungen und umfassende Schutzkonzepte für Werbemaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen von der Bundesministerin Lisa Paus für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesminister Dr Marco Buschmann der Justiz.

 

Bild: Unsplash

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Entscheidungsträger*innen

  • Lisa PausBundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Dr. Marco BuschmannBundesminister der Justiz