Keine heiße Luft! Rasenheizungen abschalten!

Keine heiße Luft! Rasenheizungen abschalten!

Startdatum
12. September 2022
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Katharina Dahme

Eine Initiative des SV Babelsberg 03 e.V.

Keine heiße Luft! Rasenheizungen abschalten! Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Fußball ernst nehmen!

Wir leben in Zeiten von Waldbränden und Überschwemmungen, Hitzetoten und Dürren, die zu noch mehr Hunger und Kriegen auf der Welt führen. Ursächlich hierfür ist der menschengemachte Klimawandel. Viele Auflagen und Maßnahmen im Fußball-Ligaalltag forcieren diese klimatischen Veränderungen noch. Die gerade gestartete Nachhaltigkeit-Kampagne der DFL darf nicht nur symbolischer Art sein.  

Statt in Zeiten steigender Energiepreise und Ressourcenknappheit individuelle Duschtipps zu verteilen, erwarten wir von Politikerinnen und Politikern wie auch von Fußballfunktionärinnen und -funktionären eine Überprüfung energieintensiver Auflagen und Maßnahmen im Fußballalltag. Die Vermarktung von TV-Rechten und damit verbundene Sicherstellung von Anstoßzeiten darf nicht handlungsleitend sein, wenn um uns herum die Welt abbrennt oder - die andere Seite des Klimawandels - ganze Regionen wegen steigender Wasserpegel im Meer verschwinden.  

1. Wir fordern, dass Rasenheizungen abgeschaltet werden und die Auflage der Installation von Rasenheizungen in Fußballstadien gestrichen wird.

2. Wir fordern darüber hinaus eine diesem Interesse entsprechende ernsthafte Überprüfung aller weiteren Auflagen durch die DFL und die regionalen Fußballverbände.

 

Begründung (nicht Teil der Petition):

Bei laufendem Betrieb einer Rasenheizung geht man von einem durchschnittlichen Stromverbrauch von etwa 4000 kWh pro Tag aus. Bei großen Stadien sind das bei 120 bis 140 Nutzungstagen pro Jahr (eine Rasenheizung muss mit etwas Vorlauf vor einem Spiel anlaufen, weshalb es auch Fälle gibt, wo die Heizung in kälteren Monaten durchläuft) um die 500.000 kWh im Jahr. Zum Vergleich: Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich zwischen 2500 und 3200 kWh im ganzen Jahr! Vorausgesetzt natürlich, die Bewohner:innen haben im Garten keine Rasenheizung verlegt. 

Mal davon abgesehen, dass Vereine die Stromkosten nicht erst mit den aktuellen Preissteigerungen kaum mehr finanzieren können, ist dies eine Verschwendung von Ressourcen, die wir uns nicht leisten dürfen. Wenn wir jetzt nicht anfangen, umzusteuern, wird es zu spät sein.

„In 30 Jahren wird das Meer begonnen haben, sich den Fußball zu holen. So berechnet es der Sportjournalist und Soziologe David Goldblatt auf Basis von Klima- und Meeresspiegelmodellen (…), einem ersten Versuch, Folgen der Klimakatastrophe für den Sport abzuschätzen. Immer noch tut der organisierte Sport so, als beträfen ihn die Folgen der menschengemachten Katastrophe kaum. Skigebiete ein wenig höher verlegen, einen Marathon nicht mehr in Katar austragen, und am Rest wird sich schon nicht viel ändern. Goldblatt zeichnet ein anderes Bild. Jedes vierte Team der 92 englischen Spitzenklubs der Männer wird 2050 jährlich ausweichen müssen, weil das Stadion im Meer versinkt, darunter der FC Chelsea. In den Niederlanden werden, wenn nichts unternommen wird, die Heimstadien von Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam teilweise geflutet sein; komplettes Land unter würde unter anderem in Alkmaar, Den Haag, Groningen und Utrecht herrschen. Das Weserstadion von Werder Bremen wird 2050 ohne Gegenmaßnahmen jährlich teilweise überschwemmt. Küstenschutzmaßnahmen, Abflussbecken und künstliche Erhöhung der Landfläche sind in der Studie nicht berechnet. Sie werden nötig sein.“ - was Alina Schwermer in ihrem Buch „Futopia“ beschreibt, macht nicht nur deutlich, welche Auswirkungen gesellschaftliche Entwicklungen auf den Sport haben, sondern sollte auch verdeutlichen, welche Verantwortung der Sport für die gesellschaftlichen Entwicklungen trägt. 

Als Freundinnen und Freunde des Fußballs tragen wir Verantwortung, Bedingungen zu schaffen, die den Klimawandel als Gefahr nicht nur für unseren Sport, sondern für Menschheit und Natur ernst nimmt und seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet. Die DFL hat zuletzt mit einem verspäteten Anpfiff der Spiele in der Bundesliga auf das Ziel der Nachhaltigkeit hingewiesen, zusammen mit vielen Klubs Nachhaltigkeit als Lizensierungskriterium benannt. Wenn dieses Engagement ernst gemeint ist, müssen die Auflagen insgesamt auf den Prüfstand.

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