Archäologie in Sachsen erhalten!

Archäologie in Sachsen erhalten!

Startdatum
3. Dezember 2023
7.870 Unterschriften:Nächstes Ziel: 10.000
94 Personen haben diese Woche unterzeichnet

Warum ist diese Petition wichtig?

English version below

Eine Einstellung der Studiengänge „Archäologie und Geschichte des Alten Europa“ B.A. und “Archäologie der Alten Welt” M.A. bedeutet:

  • das Ende der Klassischen Archäologie und de facto der Ur- und Frühgeschichte als eigenständige Fächer in Sachsen
  • das Ende einer vollwertigen archäologischen Ausbildung in Sachsen und damit Gefährdung des archäologischen Nachwuchses in Sachsen
  • das Ende der Universität Leipzig als Volluniversität.

Der Fachschaftsrat „Archäologie und Geschichte des Alten Europa“ und alle Unterzeichnenden fordern mit größtem Nachdruck das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus des Freistaates Sachsen und das Rektorat der Universität Leipzig auf, der archäologischen Forschung und Lehre in Leipzig und Sachsen eine dauerhafte und gesicherte Zukunft zu geben und eine vollwertige archäologische Ausbildung in den bestehenden Fachrichtungen  “Klassische Archäologie” und “Ur- und Frühgeschichte” zu erhalten.

Nachdem die bisherige Stelleninhaberin voraussichtlich zum Sommersemester 2024 abberufen wird, soll die damit vakant werdende Juniorprofessur für Archäologie des Mittelmeerraumes nicht nachbesetzt werden. Eine feste Vertretung ist nicht gesichert. Zusätzlich sollen zwei weitere Stellen im Mittelbau – eine im Lehrbereich der Klassischen Archäologie, eine im Bereich der Professur für Ur- und Frühgeschichte – nach dem Auslaufen der Verträge zum 30.09.2024 nicht nachbesetzt werden. Damit würde der Klassischen Archäologie ab dem Wintersemester 2024/25 als feste Stelle nur noch der Kustos des Antikenmuseums mit 4 Semesterwochenstunden in der Lehre verbleiben. Das Antikenmuseum bliebe bestehen.

Mit der geplanten Ablösung der Professur für Ur- und Frühgeschichte durch die Professur für Digitale Archäologie Mitteleuropas, würde auch die Ur- und Frühgeschichte ab 2026 nach Aussage des Rektorats nicht mehr als Fach existieren. Inwieweit die Juniorprofessur für Digitale Archäologie die grundständigen ur- und frühgeschichtlichen Inhalte zusätzlich zu den lehrstuhleigenen Aufgaben und Schwerpunkten anbieten kann, ist unsicher. 

Zugleich soll zum Wintersemester 2025/26  ein neuer Verbundstudiengang aus mindestens 5 Fächern unter dem Arbeitstitel „Antike Kulturen/Antiker Orient“ eingeführt werden und die bestehenden Studiengänge „Archäologie und Geschichte des Alten Europa“ B.A. und “Archäologie der Alten Welt” M.A. perspektivisch eingestellt werden. Als Gründe hierfür wird zum einen ein Deputatsdefizit durch mangelnde Stellenausstattung - die durch die Zuteilungen und Entscheidungen des Dekanats und Rektorats entstand - angeführt. Durch das vorliegende Studiengangskonzept - an dessen Entwicklung die Studierenden nicht beteiligt waren - ist keine Spezialisierung in den Bereichen Ur- und Frühgeschichte oder Klassische Archäologie vorgesehen, sondern lediglich im Bereich archäologischer Methoden. Auch nach Aussage des Dekanats wird es keine archäologische Ausbildung mehr in Sachsen geben. Überlegungen zu einem eigenen Studiengangskonzept aus dem Fach heraus wurden bislang mit dem Verweis auf fehlende Finanzmittel abgebügelt.

Dies kommt einer Streichung der beiden Fächer gleich und erfüllt so nicht nur den Kürzungsplan von 2014, sondern geht darüber hinaus. Damit wird es in Sachsen keinen archäologischen Studiengang mehr geben. Trotz gegenteiliger Bemühungszusagen des Rektorats, dass die Archäologie erhalten bliebe.

Damit werden die seit 2014 stattfindenden Anstrengungen, die Archäologie in Leipzig trotz aller Widrigkeiten zu erhalten, zunichte gemacht. Erst 2018 wurde der Bachelorstudiengang „Archäologie und Geschichte des Alten Europa“  auf Wunsch des Rektorats eingeführt und soll nun schon wieder eingestellt werden. Er erfreut sich mit etwa 50 Erstsemestern pro Jahr immenser Beliebtheit, auch zum Wintersemester 2023/24 wurden 56 Studierende immatrikuliert, obwohl die Pläne zur Einstellung des Studienganges offenbar schon seit längerem existieren. Dies stellt nicht nur eine beispiellose Vergeudung von Investitionen und Ressourcen dar, sondern vor allem einen rücksichtslosen Umgang mit den Studierenden, die nun wieder einmal im Angesicht des Nichts stehen. Damit einhergehen würden:

  • der Wegfall von wichtigen Fächern in der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften der Universität Leipzig, die mit dem Studium der materiellen Kultur der Antike und Ur- und Frühgeschichte wesentliche Beiträge zu hochaktuellen Diskursen in den Kulturwissenschaften leisten
  • der Verlust der Attraktivität eines altertums- und kulturwissenschaftlichen Studiums an der Universität Leipzig und damit spürbare Schwächung von Leipzig als Kultur- und Wissensmetropole
  • die Schwächung des Antikenmuseums und der Sammlung für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig
    der Verlust von national und international hoch angesehenen Universitätslehrstühlen mit spezifischem Profil in Forschung und Lehre, die sich einer außergewöhnlich hohen Auslastung im Bereich der “Kleinen Fächer” erfreuen.

Darum fordern wir:

Ein Bekenntnis der Universität Leipzig und der SMWK zur Archäologie in Leipzig und eine dauerhafte Absicherung der vollwertigen archäologischen Ausbildung mit den bestehenden Fachrichtungen Ur- und Frühgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität Leipzig!

Zeigen Sie mit Ihrer Unterschrift, dass der Kultur- und Wissenschaftsbetrieb gerade in Zeiten steigender Unsicherheiten durch “Fake News” und (politisch) vereinnahmter Deutungen der Geschichte nicht geschwächt, sondern gestärkt werden sollten und fordern Sie mit Ihrer Unterschrift die Landesregierung und das Rektorat der Universität Leipzig zum Einlenken auf!

Diese Petition ist adressiert an den Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus des Freistaates Sachsen, Herrn Sebastian Gemkow, und die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell.

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English Version:

The discontinuation of the degree programmes "Archaeology and History of Ancient Europe" B.A. and "Archaeology of the Ancient World" M.A. means:

  • The end of Classical Archaeology and Pre- and Early History as independent subjects in Saxony
  • The end of a comprehensive archaeological education in Saxony and thus a threat to the next generation of archaeologists in Saxony
  • The end of Leipzig University as a full-scale university.

The "Archaeology and History of Ancient Europe" student council and all the signatories call most emphatically on the State Ministry of Science, Culture and Tourism of the Free State of Saxony and the Rectorate of Leipzig University to give archaeological research and teaching in Leipzig and Saxony a permanent and secure future and to maintain a fully-fledged archaeological education in the existing disciplines of "Classical Archaeology" and "Prehistory and Early History".

As the current holder of the junior professorship is expected to be dismissed in the summer semester of 2024, the vacant junior professorship in Mediterranean Archaeology will not be filled. A permanent replacement has not been secured. In addition, two further mid-level positions - one in the teaching area of Classical Archaeology and one in the area of the Professorship of Prehistory and Early History - are not to be filled after the contracts expire on 30 September 2024. This means that from the winter semester 2024/25, only the curator of the Museum of Classical Antiquities would remain as a permanent position with 4 semester hours per week in teaching. The Museum of Classical Antiquities  would remain.

With the planned replacement of the professorship for Prehistory and Early History by the professorship for Digital Archaeology of Central Europe, Prehistory and Early History would also cease to exist as a subject from 2026, according to the Rectorate. It is uncertain to what extent the junior professorship for Digital Archaeology will be able to offer the basic prehistoric and early historical content in addition to the chair's own tasks and specialisations.

At the same time, a new joint degree programme consisting of at least 5 subjects under the working title "Ancient Cultures/Antique Orient" is to be introduced in the winter semester 2025/26 and the existing degree programmes "Archaeology and History of Ancient Europe" B.A. and "Archaeology of the Ancient World" M.A. are to be discontinued in the future. The reasons given for this are, on the one hand, a shortfall in the number of posts due to a lack of staff - resulting from the allocations and decisions of the dean's office and rectorate. The present study programme concept - in the development of which the students were not involved - does not provide for specialisation in the fields of prehistory and early history or classical archaeology, but only in the field of archaeological methods. According to the dean's office, there will also be no more archaeological training in Saxony. Considerations for a separate degree programme concept from the subject have so far been rejected with reference to a lack of funding.

This is equivalent to cancelling the two subjects and thus not only fulfils the 2014 cutback plan, but goes beyond it. This means that there will no longer be an archaeology degree programme in Saxony. Despite the rectorate's assurances to the contrary that archaeology would be retained.

This means that the efforts made since 2014 to preserve archaeology in Leipzig despite all the adversities have been thwarted. The bachelor's degree programme "Archaeology and History of Ancient Europe" was only introduced in 2018 at the request of the Rectorate and is now to be discontinued again. It enjoys immense popularity with around 50 first-semester students per year, and 56 students were also enrolled for the winter semester 2023/24, although plans to discontinue the degree programme have apparently been in place for some time. This not only represents an unprecedented waste of investment and resources, but above all a reckless treatment of the students, who are now once again faced with uncertainty. The changes would lead to the following:

  • The loss of important subjects in the Faculty of History, Art and Regional Studies at Leipzig University, which, with the study of the material culture of antiquity and pre- and early history, make significant contributions to highly topical discourses in cultural studies.
  • The loss of attractiveness of studying antiquity and cultural studies at the University of Leipzig and thus the noticeable weakening of Leipzig as a centre of culture and knowledge.
  • The weakening of the Museum of Antiquities and the Collection of Prehistory and Early History at Leipzig University
  • The loss of nationally and internationally highly regarded university chairs with a specific profile in research and teaching, which enjoys an exceptionally high occupancy rate in the area of "minor subjects".

A commitment by Leipzig University and the SMWK to the archaeology in Leipzig and a permanent safeguarding of the full archaeological education with the existing disciplines of Prehistory and Early History and Classical Archaeology at Leipzig University!

Show with YOUR signature that the cultural and scientific sector should not be weakened but strengthened, especially in times of increasing uncertainty due to "fake news" and (politically) appropriated interpretations of history and call on the state government and the Rectorate of Leipzig University to give in with your signature!

This petition is addressed to the Minister of State for Science, Culture and Tourism of the Free State of Saxony, Mr Sebastian Gemkow, and the Rector of Leipzig University, Prof Dr Eva Inés Obergfell.

 

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