Während der Gemeinderatsitzung am 08.11.22 beschloss der Heroldberger Gemeinderat das bisher alljährlich Ende Juli stattfindende Straßenfest nur noch im zweijährigen Rhythmus zu veranstalten und 2023 kein Straßenfest durchzuführen. Als Grund für diese Entscheidung gilt die angespannte Finanzsituation der Marktgemeinde, die es nach Ansicht des Gemeinderats nicht erlaubt den Betrag von ca. 25.000 Euro netto (Gesamtkosten minus Einnahmen) für das Straßenfest zur Verfügung zu stellen.

Der Beschluss beruht auf einem Vorschlag der CSU-Fraktion im Gemeinderat und wurde nach kurzer 15-minütiger Diskussion gefasst. In dieser Diskussion wurden weder konkrete Kostenblöcke noch mögliche Einsparpotenziale (z.B.  Feuerwerk) besprochen. Die Auswirkungen der Entscheidung auf aktive Standbetreiber wie Vereine, örtliche Gastronomie und Gewerbetreibende wurden ebenfalls nicht betrachtet.

Das Straßenfest gibt es seit Ende der 1990er Jahre und ist seitdem eine Tradition geworden, die nicht dem Sparzwang geopfert werden darf. Die Heroldsberger Hauptstraße als Flanier- und Partymeile ist für Jung und Alt, für ehemalige Heroldsberger, die extra zum Straßenfest anreisen, für Freunde aus den Partnerstädten und nicht zuletzt für viele Besucher aus der Region eine Attraktion, die wir auch im Juli 2023 genießen wollen. Feste wie das Straßenfest prägen Gemeinden, fördern das Gemeinschaftsleben und sind immaterielles Kulturgut. Die Kulturpflege ist laut bayerischer Gemeindeordnung Aufgabe der Kommune.

Daher fordern wir den Heroldsberger Gemeinderat auf, die einzelnen Plankosten für das Fest zu prüfen, alternative Einsparpotenziale im Haushalt zu finden, den o.g. Gemeinderatsbeschluß zu revidieren und letztlich das Straßenfest im Juli 2023 und weiterhin jährlich durchzuführen.