AOK und Sozialhilfeträger sperren mich aus meinem sozialen Umfeld aus! #KeinRollstuhl

AOK und Sozialhilfeträger sperren mich aus meinem sozialen Umfeld aus! #KeinRollstuhl

Startdatum
13. Oktober 2021
Petition an
Herr Heitkämper (AOK Nord-West) und an 6 mehr
50.498 Unterschriften:Nächstes Ziel: 75.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Matthias Klei

Warum ein Rollstuhlfahrer einen Rollstuhl braucht
- Bitte helfen Sie mir bei meinem Kampf mit der AOK Nord-West und dem LWL

Mein Name ist Matthias Klei, ich bin 51 Jahre alt und lebe in Bielefeld. Ich starte diese Petition, da ich mit meinem Kampf um Hilfe bzw. Hilfsmittel gegen die AOK Nord-West und das LWL-Inklusionsamt Soziale Teilhabe an die Öffentlichkeit gehen möchte.

Die eben genannten Kostenträger weigern sich, einen Ersatz für meinen kaputten Rollstuhl zu bewilligen. Ich leide deshalb täglich unter der Angst, dass mein Rollstuhl bald endgültig nicht mehr funktioniert und ich dann meine komplette Mobilität, Unabhängigkeit und gesellschaftliche Teilhabe verliere

Doch obwohl mich dies psychisch wahnsinnig belastet, habe ich den Kampf noch nicht aufgegeben und fordere die AOK und das LWL hiermit nochmal auf: 

Bewilligen Sie bitte endlich meinem neuen Adaptivrollstuhl!!! 

Ich bin seit meiner Geburt Tetraspastiker und auf einen Rollstuhl angewiesen, um meinen beruflichen und privaten Alltag zu gestalten. Um am gesellschaftlichen Leben hinreichend teilhaben zu können, benötige ich u. a. einen Elektrorollstuhl sowie einen Adaptivrollstuhl. Ein Adaptivrollstuhl ist klappbar, schmal, hat ein möglichst kleines Faltmaß sowie eine spezielle Sitzeinheit. In diesem werde ich von meinen Assistenten durch einen großen Teil meines Alltags geschoben.

Ein Elektrorollstuhl hat zwar ganz klare Vorzüge hinsichtlich der Bedienbarkeit und geringen Kraftaufwendung, er ist aber eben auch sperrig und sehr schwer. Ich kann mich damit weder in meiner eigenen rollstuhlgerechten Wohnung bewegen, noch meine Therapeuten und Ärzte besuchen und selbst meine Familie und Freunde kann ich so nicht erreichen. Der Elektrorollstuhl lässt sich nicht im PKW verstauen, er passt nur in die wenigsten Fahrstühle und wie bereits erwähnt, auch nicht in die meisten Innenräume. Er ist prinzipiell hervorragend dafür geeignet, (auch längere) Strecken außerhalb des Hauses zu bewältigen.

Mein aktuelles Adaptivrollstuhl-Modell (also nicht der Elektrorollstuhl) ist nunmehr 18 Jahre alt und hat mir gute Dienste erwiesen. Seit einem Jahr gilt mein Rollstuhl als beschädigt durch Abnutzung, weist entsprechende irreparable Mängel auf, deren Behebung (nach Aussage des Sanitätshauses – RAS-Team GmbH Melle) wirtschaftlich unrentabel wäre. Zwar habe ich bereits einige Erfahrung mit der Zermürbungstechnik von Bürokratie und Behörden, dennoch hatte ich mit Unterstützung meiner Ärzte und Therapeuten im guten Glauben ein Nachfolgemodell beantragt.

Die AOK Nord-West, welche für die Versorgung mit diesem Hilfsmittel zuständig wäre, zweifelte meinen Bedarf jedoch sofort an und verweigerte mir in der folgenden Auseinandersetzung vehement die Bewilligung eines neuen, funktionierenden Adaptivrollstuhls. Dieser Umstand beeinträchtigt  meine Mobilität und bedeutet darüber hinaus auch für meine Mitarbeiter eine permanente Gefahrenquelle, beispielsweise durch eine lockere Fußstütze, die beim Mobilisieren gerne unkontrolliert wegklappt und Quetschungen nach sich ziehen kann.

Wie kann es sein, dass in den Augen der AOK Nord-West mein Bedarf an Rollstühlen eher nachlässt, als zunimmt? Ich werde im Alter ja nicht weniger behindert. Früher wurde dieser bewilligt, auch parallel zu meinem Elektrorollstuhl.

Als „Vollzeit- und Lebenslangbehinderter“ habe ich meinen Kampfgeist noch lange nicht verloren. Zwar habe ich auf meinem steinigen Weg „nur“ eine Karriere als Kaufmann auf dem ersten Arbeitsmarkt geschafft, doch würde ich aus heutiger Sicht, meinem jüngeren Selbst ein Jurastudium ans Herz legen, denn behindert sein ist ein Papierkrieg, in dem die „andere Seite“ immer die besten Anwälte hat.

Abseits dessen, dass dies eine enorme seelische Belastung und psychische Herausforderung darstellt, sehe ich mich in der Pflicht über diese Missstände zu informieren. Ich befinde mich seit einem Jahr in einem Kreuzfeuer aus behördlichen Briefen und Verwaltungsakten, Infragestellungen meiner Teilhabeberechtigung als Mensch und der wachsenden Unsicherheit um die Sicherstellung meiner Lebensführung. Die Krankenkasse lässt mich in diesem Zusammenhang wissen, dass einem „behindertem Menschen“ im Kontext von Teilhabe und der Bewältigung des Alltags, nur eine sichergestellte Mobilität im „Nahbereich“ zustünde. Stellen Sie sich vor, Ihnen würde Ihre Krankenkasse vorschreiben, Ihr Leben in einem Umkreis von etwa 1000 Metern um ihre Wohnung herum zu gestalten. Weiter, so geben sie mir an, bestehe keine Versorgungspflicht über den Elektrorollstuhl hinaus, da dieser ja meine Mobilität und somit Teilhabe hinreichend sicherstelle. Dass dies jedoch nicht der Fall ist, habe ich weiter oben ja bereits dargestellt. Die absurden Argumente und realitätsfernen Stellungnahmen habe ich in einem Video für euch zusammengefasst.

Ich kann und möchte mir wirklich nicht vorschreiben lassen, so zu leben. Ich soll meine Arbeit, meine gesundheitliche Versorgung, sämtliche Einkaufsstätten als auch mein soziales Umfeld im Nahbereich umordnen. Dies würde im Klartext bedeuten, dass meine Chancen zur Partizipation und Lebensgestaltung zentral von den Gegebenheiten und Möglichkeiten in meinem räumlichen Nahfeld abhängen. Sind die Bedingungen innerhalb dieses Nahbereichs nicht gegeben, so müsste ich also auf mein Recht zur selbstbestimmten Teilhabe verzichten?! Wie kann das sein? Wenn es ginge, würde ich mir die Karibik in den Garten setzen, aber auch mir sind Grenzen gesetzt.

Kurzum: Verliert mein aktueller Rollstuhl komplett seine Funktion, so verliere ich meinen Alltag in all seinen Facetten.

Mein ganzes Leben wurde mit viel Herzblut und Kampfgeist und einem eisernen Willen meinerseits aufgebaut. Bitte helfen Sie mir mit Ihrer Unterschrift, Gehör bei den Kostenträgern zu finden. Unterstützen Sie mich als Menschen! Durch jeden der hinter mir steht, habe ich mehr Kraft, der Zermürbung weiter Stand zu halten. Ich freue mich, wenn Sie mein Anliegen in den sozialen Medien teilen, um meine Erfolgsaussichten zu erhöhen.

Ihr Matthias Klei

Denken Sie bitte daran, nach der Unterzeichnung Ihren E-Mail-Posteingang zu prüfen, um Ihre Unterschrift zu bestätigen. Andernfalls wird sie nicht gezählt.

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Entscheidungsträger*innen

  • Herr HeitkämperAOK Nord-West
  • Herr StiensAOK Nord-West – Versicherungsvertreter, Vorsitzender
  • Herr DrenkelforthAOK Nord-West – Berichterstatter
  • Herr MühlenbäumerLandschaftsverband Westfalen-Lippe - LWL-Inklusionsamt Soziale Teilhabe
  • Frau MiddendorfBeauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen