Klinik geschlossen. Pflegenotstand!

Klinik geschlossen. Pflegenotstand!

Startdatum
14. November 2021
Petition geschlossen.
Diese Petition hat 60.344 Unterschriften erreicht

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Michael G

Es ist 5 vor 12!

Die neue Ampel-Regierung übernimmt die Amtsgeschäfte. Wir Pfleger*innen appellieren eindringlich an die Ampel, schriftlich fixierte Wahlversprechen endlich einmal einzuhalten und deren Umsetzung ernsthaft zu verfolgen anstelle der altbekannten Symbolpolitik. Hier darf es keine Ausreden wie Kompromisse gegenüber den Koalitionspartnern geben. Dafür sind solche Themen einfach zu wichtig!

Die neue Bundesregierung steht vor einem Scherbenhaufen politischer Herausforderungen als Resultat der jahrelangen Spahn-Stillstandspolitik (CDU). Eine der größten Herausforderungen ist der sich täglich verschärfende Pflegenotstand. 200.000 Vollzeitstellen fehlen bereits heute! ()

Wir, Lena Oxana und Michael, sind alle aus der Pflege. Wir sind der Ansicht, dass der Ampel wie auch beim Thema Klimaschutz so langsam klarwerden wird, dass sich das Problem "marodes Gesundheitssystem und Pflegenotstand" nicht länger ignorieren geschweige denn in die nächste Legislaturperiode vererben lässt.

+++ Der Pflegenotstand betrifft ALLE! TEILT unsere Petition mit 10(+) Freund*innen über WhatsApp, Twitter, Instagram, TikTok... Nur, wenn wir RICHTIG VIELE werden, werden wir für eine auf Wählerstimmen fokussierte Regierung interessant! +++

Lena: "Ich bin Gesundheits- und Krankenpflegerin in einem Großklinikum. Ich arbeite eigentlich sehr gerne in der Pflege. In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen jedoch massivst geändert. Chronische Unterbesetzung und ständiges Einspringen sind unser täglicher Begleiter. Eine gesunde Work-Life-Balance und richtiges Erholen von all dem Stress sind kaum noch möglich. Meine Freizeit kann ich kaum noch richtig planen. Die Stimmung unter meinen Kolleg*innen ist auf einem Tiefstand. Viele haben bereits gekündigt und den Pflegeberuf verlassen, andere überlegen den Arbeitgeber zu wechseln. Bei solchen Aussichten macht mir die Arbeit keinen Spaß mehr."

Oxana:"Ich bin gelernte Altenpflegerin und habe bereits in mehreren Pflegeeinrichtungen gearbeitet. Ich arbeite eigentlich sehr gerne in der Pflege. Wir waren jedoch oft so unterbesetzt, so dass es nicht genügend Zeit gab für Gespräche mit unseren Bewohner*innen. Insbesondere für unsere älteren Bewohner*innen ist ein Gespräch ein wichtiger Teil des Tages, weil wir oft die einzigen Ansprechpartner und Alltagsbegleiter für sie sind. Des Weiteren hatte ich viel zu wenig Zeit für die Anleitung von Azubis. Die schlechte Stimmung unter meinen Kolleg*innen hats nicht besser gemacht. Wenn ich nach dem anstrengenden Dienst zuhause war, hatte ich oft das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Das hat mich sogar in meiner knappen Freizeit noch sehr belastet. Mir ist wichtig, dass wir zukünftig mehr Personal bekommen, um mehr Zeit für uns selbst und unsere Bewohner*innen zu haben. Ich finde auch, dass die Pflege auf jeden Fall mehr verdienen sollte, da wir einen richtig guten Job machen!"

Michael: "Ich bin Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeite wie Lena in einem Großklinikum. Ich bin schon lange in der Pflege tätig, beobachte mit großer Sorge die Entwicklung in den letzten Jahren. Tagtäglich erleben wir Kolleg*innen, die sich aufgrund der physischen und psychischen Dauerbelastung endgültig aus dem Pflegeberuf verabschieden. Dieser Umstand sowie die anhaltende Corona-Pandemie verschärfen die sowieso schon schlechten Arbeitsbedingungen zusehends. Für ganzheitliche ressourcenfördernde Pflege geschweige denn für wichtige unterstützende Patientengespräche bleibt keine Zeit. Patient*innen müssen lange auf wichtige Diagnostik und OPs warten, wichtige Therapien fallen aus. Und damit nicht genug: Während die Pflege heutzutage hochprofessionell arbeitet, stagniert das Niveau der Lohneinkommensentwicklung im Vergleich zur freien Wirtschaft auf einem unterirdischen Niveau. () Solche Arbeitsbedingungen begünstigen nicht nur den Ausstieg aus der Pflege, sie gefährden zudem die Sicherheit der Patient*innen."

 

Aus dem jüngst veröffentlichten Koalitionsvertrag () wird deutlich, dass die Ampel bei Wahlversprechen hinsichtlich eines stabileren Gesundheitssystems und effektiver Maßnahmen zur Bekämpfung des Pflegenotstands bisher aufs altbewährte WeiterSo setzt. Das marode auf Profit getrimmte Gesundheitssystem soll notdürftig gekittet, die Pflege weiterhin über einen Bonus und kollektives Applaudieren ruhiggestellt werden. Macht die Politik weiter wie bisher, werden bald ganze Stationen und Kliniken wegen Personalmangels dicht machen müssen! Liebe Ampel-Regierung, versucht es nicht wieder mit fruchtlosen Mikroveränderungen oder symbolhaftem Klatschen, traut euch jetzt an den entscheidenden großen Wurf! Erinnert euch an eure Wahlversprechen (weiter unten nachzulesen)!

 

Wir fordern unabhängig vom Ergebnis der derzeitigen Tarifverhandlungen zum TV-L

  1. Eine deutliche der Forderung des Dt. Pflegerates entsprechende Einstieges-Gehaltserhöhung auf 4000€ brutto sowie die entsprechende tarifliche Aufstockung der bestehenden Gehaltsstufen für ausnahmslos alle Krankenpfleger*innen und Altenpfleger*innen bundesweit
  2. Bundesweit allgemeinverbindliche Branchentarifverträge (auch für kirchliche und private Unternehmen) angelehnt an das geforderte Einstiegsgehaltsniveau
  3. Eine deutliche Entlastung über die Aufstockung des Pflegepersonals gemessen am tatsächlichen Bedarf
  4. Die Refinanzierung der entstehenden Mehrkosten (vorsubventioniert durch den Bund) über eine tiefgreifende Reform des Gesundheitswesens angelehnt an das Prinzip der Öffentlichen Daseinsvorsorge
  5. Die Abschaffung der unrealistischen Fallpauschalen
  6. Spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege

 

Wir benötigen eure aktive Mithilfe, möglichst viele Stimmen zusammen zu bekommen, damit wir die neue Ampel-Regierung an die Wahlversprechen zu fairen Arbeitsbedingungen und angemessener Entlohnung in der Pflege erinnern können! Teilt unsere Petition mit allen Freund*innen, Kolleg*innen und Sympathisant*innen über WhatsApp, Facebook, Twitter, Instagram...

#PflegePetition  #Pflegenotstand  #SchlussMitSymbolpolitik #Pflege #PflegeStufeRot #teilenstattklatschen #Petition #Pflexit #Nurse #systemrelevant #menschvorprofit

 

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Wir brauchen in der Gesundheitspolitik den großen Wurf

Zeit.de: "Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek, warnt vor einer humanitären Katastrophe in der Alten- und Krankenpflege. Wenn wir die Abrechnungsmodalitäten an die erste Stelle setzen, es aber niemanden gibt, der sich um die Menschen kümmert, haben wir ein riesiges Problem. Holetschek verweist auf den Personalmangel und die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Pflege. Wir brauchen in der Gesundheitspolitik einen großen Wurf. Die Pflege ist am Limit. Die Gesellschaft müsse sich klar darüber werden, was ihr die Pflege wert sei. Selbstverständlich müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen." ()

Das Gesundheitssystem in seiner kommerzialisierten Form bedarf JETZT einer tiefgreifenden politischen Reform weg von unrealistischen Fallpauschalen hin zu einem dem tatsächlichen Aufwand angepassten System angelehnt an das Prinzip der Öffentlichen Daseinsvorsorge. Das jetzige von der Politik viel zu lange dem freien Markt überlassene kranke Gesundheitssystem sorgt in Kliniken und Heimen für menschenunwürdige Bedingungen - für Mitarbeiter*innen (Pflege & auch Ärzteschaft) und Patient*innen.

 

4000€ für die Pflege

Zeit.de: "Laut Deutschem Pflegerat komme das Problem des Personalmangels für die Gesellschaft gleich nach der Klimakatastrophe. Daher fordert der Deutsche Pflegerat ein Einstiegsgehalt von 4000 Euro brutto im Monat für Pflegefachkräfte aller Bereiche." (,

Es bedarf jetzt eines deutlichen Zeichens seitens der Politik, um die Abwanderung und den fehlenden Zuwachs in der Pflege nachhaltig in Griff zu bekommen. Eines der Schlüsselelemente ist unserer Ansicht nach eine spürbare Gehaltsanpassung entsprechend der Forderung des Dt. Pflegerates, so dass der Pflegeberuf wieder attraktiver wird, die Unterbesetzung auf den Stationen sukzessive behoben und die Dauerbelastung somit reduziert werden kann.

 

Geld genug wäre da

FAZ.net: "Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP können in den nächsten Jahren mit deutlich mehr Steuereinnahmen rechnen. Bund, Länder und Kommunen können zusammen sogar Mehreinnahmen von 179 Milliarden Euro erwarten." () Ausreden wie pandemie-bedingte leere Kassen ziehen somit nicht. Vielleicht sollte das Geld diesmal für eine nachhaltige Reform des Gesundheitssystems und nicht für die nimmersatte Autolobby verwendet oder über immer noch bestehende Steuerschlupflöcher verschenkt werden. ()

 

Auszüge aus den jeweiligen Wahlprogrammen

SPD

"Die Corona-Krise hat uns allen in Deutschland vor Augen geführt, wie sehr wir in unserem Alltag auf die Arbeit derjenigen angewiesen sind, deren Einkommen bislang oft nur knapp zum Leben reicht. Die …Pflegekräfte… verdienen mehr Anerkennung – die sich auch in guten Einkommen und Arbeitsbedingungen niederschlägt. Dafür werden wir kämpfen. Professionelle Pflege ist ein höchst anspruchsvoller Beruf. Gute Arbeitsbedingungen und vernünftige Löhne sind dafür eine wichtige Grundlage. Maßnahmen zur Überwindung des Personalmangels dürfen nicht dazu führen, dass die Stellen in der Pflege abgewertet werden. Wir wollen die Kommerzialisierung im Gesundheitswesen beenden, denn sie wirkt sich negativ auf die Versorgung der Patient*innen und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten aus. Das System der Fallpauschalen werden wir auf den Prüfstand stellen, die Pauschalen überarbeiten und wo nötig abschaffen. Die Grundkosten der Krankenhäuser und der integrierten medizinischen Versorgungszentren werden wir angemessen finanzieren. Unsere Ziele sind allgemeinverbindliche Branchentarifverträge. Es gibt einen gewaltigen Personalmangel in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Soziale Arbeit aufwerten heißt für uns auch, dass die Arbeits- und Stressbelastung gesenkt werden muss. Wir werden deshalb den Vorschlag eines neuen, bundesweiten und einheitlichen Personalbemessungsrahmens voranbringen." ()

 

Grüne

"Pflegekräfte leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Aktuell müssen Beschäftigte in medizinischen Berufen zu oft über ihre Belastungsgrenzen hinaus arbeiten.  Unterbesetzung, Überstunden, physische und psychische Überforderung sind Alltag, nicht nur in Pandemiezeiten. Darunter leiden alle, Patient*innen wie Pflegende. Diese Arbeitsbedingungen wollen wir verbessern. Dafür braucht es nicht nur mehr Lohn, Arbeitsschutz und Anerkennung – sondern vor allem mehr Kolleg*innen und mehr Zeit. Wir wollen durch verbindliche, bedarfsgerechte Personalbemessung – auch in der Langzeitpflege –, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr eigenverantwortliche Arbeit von Fachkräften, den Abbau unnötiger Bürokratie und die Ermöglichung neuer Arbeitszeitmodelle, etwa der 35-Stunden-Woche in der Pflege bei vollem Lohnausgleich, Arbeitsbedingungen schaffen, unter denen viele Menschen – ganz neu, weiter oder wieder – gerne in der Pflege arbeiten." ()

 

FDP

"Wir Freie Demokraten fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Darum wollen wir von der Bildung über eine bedarfsgerechte Personalbemessung bis hin zu mehr Karrierechancen dafür sorgen, dass der Beruf wieder attraktiver wird. Wir Freie Demokraten setzen uns für eine bedarfsgerechte Versorgung ein und fordern die Abkehr von reinen Pflegepersonal-Untergrenzen. Pflege muss sich am Bedarf der Menschen orientieren, nicht an starren Regeln." ()

 

 

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Bildquelle: wirestock - de.freepik.com

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