Liebe Kemptener*innen,
wir schauen zurück auf zwei Jahre Pandemie. Diese haben nicht nur für uns als Einzelne eine große Herausforderung dargestellt, sondern für unsere Gesellschaft insgesamt. Wir waren und sind immer wieder mit neuen, unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert: Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren bis hin zu Lockdowns, Schul- und KiTa-Schließungen, Kurzarbeit oder Arbeiten im Homeoffice. Viele von uns haben geliebte Menschen verloren und wir wissen, dass Menschenleben weiterhin in Gefahr sind. Auch die Langzeitfolgen für an Corona Erkrankte („Long Covid“) sind nicht zu unterschätzen. Weltweit wurde ein gemeinsames Ziel formuliert: Corona besiegen!
Der einzige Weg zu diesem Ziel ist es, dies als gemeinsame Aufgabe zu sehen und zusammenzuhalten.

Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft stehen hinter diesem Ziel und verhalten sich rücksichtsvoll, solidarisch und achtsam gegenüber ihren Mitmenschen. Viele arbeiten bis an den Rand der persönlichen Erschöpfung, besonders in den Kliniken, Pflegeeinrichtungen und ärztlichen Praxen, um weiteres Leid und Tod zu verhindern. Andere haben mit der Schließung oder den verordneten Einschränkungen ihre Geschäfte, Betriebe und Existenzen, in Gefahr gebracht. Dieser Einsatz verdient nicht nur Dank, sondern verpflichtet uns alle, verantwortungsvoll und solidarisch zu handeln, um Menschenleben zu schützen. Gleichzeitig herrscht Verunsicherung und Unzufriedenheit. Fehler und Ungereimtheiten seitens der politisch Verantwortlichen zu benennen und zu kritisieren ist ein in unserem Gesetz garantiertes Grundrecht.

Demonstrieren ist legitim, dabei einen Schulterschluss mit Rechts einzugehen nicht. Veranstaltungen, die zu scheinbarer Solidarität aufrufen, machen uns Sorge. Wir treten jenen entgegen, die andere Menschen grundlos angreifen und beschimpfen. Die mit Verschwörungserzählungen sowohl in Aufrufen als auch auf Plakaten und in den sozialen Medien eine scheinbare Diktatur propagieren und dabei immer wieder rechte bis rechtsradikale Parolen und Zeichen verbreiten.

Eine Solidarisierung mit im Verborgenen bleibenden Organisator*innen birgt die Gefahr, sich mit Personen, Gruppierungen oder Zielen gleich zu machen und zu Instrumenten gefährlicher Strömungen zu werden. Genau das passiert auf vielen dieser Veranstaltungen, indem rechten und wissenschaftsfeindlichen Ideologien eine Plattform gegeben und so Anschluss an die Gesellschaft ermöglicht wird. Zu Fakten gibt es keine alternative Darstellung. Fakten sind keine Meinung. Wir vertrauen der Wissenschaft sowie ihren Empfehlungen.

Frei nach Willy Brandt: "Solidarität ist das Bindeglied zwischen Freiheit und Gerechtigkeit, denn nur durch solidarisches Verhalten kann das Streben nach möglichst viel Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft in Einklang gebracht werden."

Solltet ihr als Organisation dem Bündnis "Kempten Solidarisch" beitreten wollen schreibt uns einfach an: kempten_solidarisch@riseup.net

Bündnis Kempten Solidarisch:

Kempten gegen Rechts

Kulturverein Lollipop

Fridays for Future Kempten

Dr. Christiane Jansen Sachverständigenbüro für
Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht

AAA(Access Allgäu Area)

Die Linke Kreisverband Allgäu

SPD Kreisverband Kempten

Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Kempten 

FutureforKempten

Künstlerhaus e.V.

Weitere Unterzeichnende Organisationen:

DGB Kreis Allgäu