RE3-Halt in Melchow, Biesenthal und Rüdnitz! Nachbesserung der Verkehrsplanung

RE3-Halt in Melchow, Biesenthal und Rüdnitz! Nachbesserung der Verkehrsplanung

Startdatum
6. Januar 2023
2.088 Unterschriften:Nächstes Ziel: 2.500
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Beate Heim

Nachbesserung der Ersatzverkehrsplanung für den RB24 zwischen Eberswalde und Berlin

Eine ursprünglich für fünf Monate bis 9.12.2022 angekündigte Baumaßnahme der Deutschen Bahn wird, wie die Deutsche Bahn nur Tage vor dem Fahrplanwechsel am 10.12.2022 bekannt gab, noch ein weiteres Jahr den Berlin-Pendler:innen aus dem Landkreis Barnim Kummer bereiten. 

Der RB24 (geplant Eberswalde-Flughafen BER) verkehrt auch nach dem neuen Fahrplan lediglich im Pendelverkehr zwischen Eberswalde und Bernau. Als Ersatz dienen im Wesentlichen die S-Bahn und ein Schienenersatzverkehr, was für Pendler aus Biesenthal, Melchow und Rüdnitz zu Fahrzeitverlängerungen von ca. 45 Minuten je Richtung, für einzelne Ziele im Berliner Nordosten sogar von bis zu 1,5 Stunden, führt. Das heißt, Menschen, die sich mit Aussicht auf ein Ende durch 5 Monate mit täglich 90 Minuten extra Pendelei gequält haben, steht ein weiteres Jahr mit langen Fahrtwegen und verschwendeter Lebenszeit bevor. 

So kann die Verkehrswende nicht erfolgreich sein!

Wir Pendlerinnen und Pendler aus Biesenthal, Melchow und Rüdnitz fordern:

• Eine Nachbesserung der Anbindung durch einfach zu realisierende regelmäßige Zusatzhalte des RE3 der nur durch den RB24 regelmäßig versorgten Zwischenhalte Melchow, Biesenthal und Rüdnitz an die Berliner Innenstadt,
• Eine dringende Prüfung weiterer Möglichkeiten zur Verringerung der Belastung für die betroffenen Pendler:innen, z.B. veränderte Priorisierung der Baumaßnahmen, angepasste Nutzungsprioritäten für den ursächlichen aktuell eingleisigen Streckenbereich,
• Eine zukünftig transparente Planung von Baumaßnahmen, inklusive einer offenen und langfristigen Kommunikation ohne beschönigende PR-Texte, 
• Eine Ausarbeitung zukünftiger Ersatzkonzepte unter Einbeziehung von Betroffenen, und insbesondere bei langfristigen Einschränkungen unter Einholung und Berücksichtigung des Feedbacks akut Betroffener nach einer ersten Nutzungsphase. 

Baubedingte Fahrplanänderungen sind notwendig und die Fahrgäste haben Verständnis, wenn sie zeitlich absehbar und so weit wie möglich fahrgastfreundlich ausgestaltet sind. Mit der aktuellen Regelung werden jedoch Biesenthal, Melchow und Rüdnitz und ihre Nachbargemeinden abgehängt (ca. 15.000 Menschen) - es gibt keine direkte Zugverbindung nach Berlin im gesamten Jahr 2023, womöglich sogar noch länger. 

Bitte unterstützt unsere Petition und berichtet in den Kommentaren von Euren ganz persönlichen Einschränkungen! 

 

Weitere Details

Wir sind froh, dass es am 28.12.2022 ein Treffen der verantwortlichen Amtsträger:innen der betroffenen Städte, des Landkreises, der Landesregierung und der Deutschen Bahn zur aktuellen Lage gab, und froh über die Aussicht auf ein weiteres Treffen am 23.01.2023. Gleichzeitig bleibt die Sorge, dass eventuell beschlossene Nachbesserungen nicht weit genug gehen könnten. Schließlich verhandeln nach wie vor großteils die selben  Beteiligten, die sich mit der aktuellen Regelung zufrieden gezeigt hatten. Nach wie vor ohne direktes Einbeziehen und Befragen Betroffener. Daher möchten wir mit dieser Petition unserem Anliegen vor der Verhandlung nochmals öffentlich Nachdruck verleihen. 

Normalerweise (eine Referenz zu einem Zustand, an den man sich als Pendler aus dem Barnim kaum mehr erinnern kann) fährt in Biesenthal, Melchow und Rüdnitz zwischen 5:00 und 21:00 stündlich der RB24 und bringt Menschen in ca. 35 Minuten zum Ostkreuz (oder nach Hohenschönhausen, Lichtenberg, Schöneweide, …) und von dort schnell weiter. Ebenso schnell bringt, nein, brachte er die Menschen wieder zurück. 

Seit nunmehr fast 6 Monaten sieht es statt dessen so aus: Der RB24 fährt stündlich. Bis Bernau. Und von dort geht es weiter mit der S-Bahn, um in Gesundbrunnen, Friedrichstraße, am Brandenburger Tor oder wo auch immer in weitere U- und S-Bahnen umzusteigen. Reisezeiten haben sich deutlich verlängert, die Verbindungen werden prekärer und schwerer planbar, da regelmäßig 3 Anschlüsse zu schaffen sind, und man ist gleichzeitig von zusätzlichen dauernd wechselnden Einschränkungen bei S-Bahn und BVG betroffen. Reisende in den Nordosten Berlins, die vorher schnell in Hohenschönhausen sein konnten, fahren stattdessen ins Zentrum, um es wieder in Richtung der östlichen Stadtbezirke zu verlassen. Oder sie nehmen eine Busfahrt mit dem Schienenersatzverkehr von Bernau nach Hohenschönhausen in Kauf, der auf Grund der Verkehrssituation kaum planbar ist.

Unsere Forderung: Eine Nachbesserung der Anbindung der nur durch den RB24 regelmäßig versorgten Zwischenhalte Melchow, Biesenthal und Rüdnitz an die Berliner Innenstadt. 

• Relativ einfach zu realisieren wären Zusatzhalte des RE3. Dieser hält schon jetzt manchmal bei kurzfristigen Zugausfällen des RB24 an den betroffenen Bahnhöfen, es ist also möglich. Halte des RE3 gäben den betroffenen Pendlern eine schnelle und umstiegsfreie Verbindung nach Gesundbrunnen, Hauptbahnhof und Potsdamer Patz. Es ist nicht Ostkreuz, worauf viele Pendler ihren Wohnort möglicherweise abgestimmt haben, aber es ist eine signifikante Verbesserung bezüglich Fahrzeit, Anbindung und Anzahl der Dinge, die schief gehen können. Dem steht eine Fahrzeitverlängerung des RE3 von ca. 5 Minuten gegenüber, die eine Veränderung von Anschlüssen in Angermünde zur Folge haben könnte. Im Vergleich zu zusätzlichen 90 Minuten geht es hier aber um Veränderungen im kleinen Minutenbereich. 
• Eine andere Möglichkeit wäre, die Fahrtzeiten des RB24 dem RE3 so anzupassen, dass in Bernau direkter Anschluss besteht (derzeit 40 min) 
Neben direkter Anbindung an die Berliner Innenstadt sollten auch weitere Erleichterungen geprüft werden. 

Unsere Forderung: Eine dringende Prüfung, ob z.B. aus Gründen der Sparsamkeit mehr Belastung für Passagiere in Kauf genommen wurden, und eine neuerliche Abwägung an dieser Stelle. 

• Wurden die Baumaßnahmen nach Prinzipien der Sparsamkeit geplant und vergeben, und gibt es durch Verwendung alternativer Verfahren oder anderer Vertragspartner die Möglichkeit, die Baumaßnahmen zu beschleunigen? In Bernau hat sich gezeigt, wie 4 Brücken in 2 Wochen erneuert werden konnten. Maßnahmen lassen sich bei entsprechender Priorisierung beschleunigen! 
• Sprechen Bahnhofslängen der Unterwegshalte gegen regelhaftes Halten verlängerter RE3 Züge? Dann wäre hier eine vergleichsweise kostengünstige provisorische Bahnsteigsverlängerung denkbar. 
• Die Einschränkung für den RB24 ergeben sich aus einem während der Baumaßnahmen eingleisigen Teilstück der Strecke vor dem Karower Kreuz. Die vorhandene Durchlassfähigkeit wird aktuell für den RE3 und Güterzuge (vermutlich vor allem Kraftstoff für Berliner Autos aus Schwedt) vorgehalten. Hier sollte geprüft werden, ob eine stärkere Auslastung denkbar ist, ob der Personenverkehr zumindest teilweise eine erhöhte Priorität bekommen kann, und ob sich auch durch die embargobedingten Änderungen der Auslastung der Schwedter Raffinerie eine Veränderung des Gütertransport-Bedarfes ergibt. 

Von der Deutschen Bahn wurde mit viel Aufwand und Medienpräsenz über neue Linienführungen und weitere Veränderungen zum Fahrplanwechsel berichtet. Die Rede ist von einem neuen Verlauf des RB24 von Eberswalde zum BER Terminal 5 (Punkt 3 extra, Nov 2022). Dies ist die Linienführung, die mit dem Brandenburger Verkehrsministerium abgestimmt und bestellt ist. Schaut man jedoch in den Fahrplan, fährt der RB24 nach Fahrplan von Eberswalde nach Bernau und zurück. Nicht wie bestellt, aber die DB erspart es sich, an den betroffenen Bahnhöfen durch möglicherweise peinliche Bauankündigungen auf die jahrelange Baustelle aufmerksam zu machen. Auch sucht man am Bahnhof Bernau vergeblich nach Hinweisen auf den Schienenersatzverkehr nach Hohenschönhausen. 

Unsere Forderung: Grundsätzliche Transparenz und offener Umgang statt beschönigender Worte

• Eine transparente Planung von Baumaßnahmen sowie offene und langfristige Kommunikation darüber
• Konkret auch hier eine Antwort auf die Frage: Ist das aktuell gegebene Datum 9.12.2023 wieder einfach das Ende des geltenden Fahrplans oder auch das tatsächliche Ende der Einschränkungen? 
• Verzicht auf beschönigende Darstelllungen, ob in Pressemitteilungen, durch Winkelzüge, die es vermeiden, offizielle Bauankündigungen auszuhängen oder auch durch Antworten auf Beschwerden, die bei Betroffenen das Gefühl erzeugen veräppelt und nicht ernst genommen zu werden. Es sollten nicht mehrere E-Mails notwendig sein, um informiert zu werden, dass ernste Vorschläge an die Fachabteilung weitergeleitet werden. 
Gerade die Planung von Einschränkungen im vorliegenden Ausmaß und in der vorliegenden Dauer sollte nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Wenn Verantwortliche, die vielleicht selbst nicht einmal die Bahn benutzen für die „Bestellung“ des ÖPNV-Angebotes und die Abstimmung von Einschränkungen zuständig sind, kommt es leicht zu Lösungen, die nicht nur nicht nutzerfreundlich, sondern vielfach auch unter organisatorischen Gesichtspunkten unpassend sind. 

Ein treffendes Beispiel ist hier der Schienenersatzverkehr zwischen Eberswalde und Bernau (ja, es geht um zusätzliche Einschränkungen) geplant für Januar 2023. Dies ist eine Wiederholung des 2-3wöchigen Ersatzverkehres im vergangenen Oktober. Bereits da kam es zu großer Verwirrung (auch bei den Busfahrern!) Busse fuhren mal als RB24, mal als RE3, teilweise versäumten es Fahrer, den Biesenthaler Bahnhof anzufahren, vermutlich weil sie dachten, sie „seien ein RE3“. Gleichzeitig gab es in Biesenthal Baumaßnahmen, die die Busse nicht fahren ließen. Viele Nutzer hätten die Bahn informieren können, dass eine Unterscheidung zwischen RE3 und RB24 nicht notwendig sind, sondern einheitliche Halte aller Busse viel Verwirrung ersparen können. Auch das Anfahren des Biesenthaler Bahnhofes, ein Umweg von ca. 4 km, wäre möglicherweise vermeidbar gewesen, da für die meisten Nutzer ein Halt am Amt Biesenthal näher am Wohnort gelegen hätte. Die wenigen Ausnahmen könnten sich vielleicht auch durch einen lokalen Shuttle auffangen lassen.
Trotz der aktuell aktiven Diskussion der Probleme mit der Ersatzverkehrsplanung wurde bei der Planung des neuen Schienenersatzverkehrs nicht der Kontakt zu den Nutzer:innen gesucht. Und offensichtlich auch bei der Planung der Ausgleichsmaßnahmen für die voraussichtlich eineinhalbjährigen Baumaßnahmen. 

Unsere Forderung: Die Ausarbeitung von Ersatzkonzepten unter Einbeziehung Betroffener. 

• Lokale Nutzer sollten in die Planung der Alternativen einbezogen sein. 
• Insbesondere bei langfristigen Einschränkungen sollte es Standard sein, nach einer Anfangsphase das Konzept mit Nutzern zu evaluieren und nach den Erfahrungen nachzubessern. 
• Dies würde auch eine Einbeziehung der Vorschläge in die Planung der neuen Fahrplanperiode gestatten, anstatt nach Einführung des neuen Fahrplanes aufwendige Nachbesserungen vornehmen zu müssen. 
Wir fordern eindringlich,  dass die Fahrgäste aus Melchow, Biesenthal und Rüdnitz 2023 nicht abgehängt werden! 

Bitte unterstützt unsere Petition und berichtet in den Kommentaren von Euren persönlichen Erfahrungen!

 

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