Am 15. März 1904 wurde das evangelische Krankenhaus eröffnet. Jetzt soll es nach fast 120 Jahren aus finanziellen Gründen geschlossen werden. Dabei werden jährlich durchschnittlich über 5.500 stationäre und über 10.600 ambulante Behandlungen dort durchgeführt. Wer soll die zukünftig durchführen? Es ist das gerade für ältere, nicht mobile Einwohnerinnen und Einwohner in Saarbrücken am einfachsten notfalls fußläufig erreichbare Krankenhaus, das einzige im Zentrum der Stadt. Es ist das Krankenhaus in der Stadtmitte, in dem der Patient noch Mensch ist und nicht nur eine Nummer. Es ist notwendig für alle Arten von Notfällen, die durch Rettungswagen aus allen Teilen des Landes dorthin gebracht werden.

Das Haus soll geschlossen werden, obwohl zur Zeit mehrmals pro Woche durch die Rettungsleitstelle Sonderlagen im Saarland ausgerufen werden, weil teilweise annähernd alle Krankenhäuser sich für die Akutversorgung abmelden. Alleine von Juni bis heute waren an 79 Tagen die Intensivstationen im Land abgemeldet, im Juli an 26 von 31 Tagen, vom 28 September fast durchgehend bis zum 16. Oktober . Eine weitere Verschlimmerung der Situation und damit Gefährdung der Bevölkerung ist ist nicht akzeptabel.

Bis einschließlich 2018 hat das Krankenhaus nachweislich keinen Verlust gemacht. Dann wurden alle Krankenhäuser der kreuznacher diakonie zu einem Wirtschaftsbetrieb zusammengefasst. Seitdem werden auch für das evangelische Krankenhaus rote Zahlen ausgewiesen. Obwohl dies in den anderen beteiligten Häusern schon Jahre zuvor der Fall war. Dazu kommt jetzt noch die Energiekrise durch den Krieg Russland gegen die Ukraine.

Unabhängig von diesen Umständen ist das evangelische Krankenhaus notwendig für die Gesundheitsversorgung in der Stadt und des Umlands. Wir können und wollen darauf nicht verzichten. Das Akutkrankenhaus in Brebach existiert bereits nicht mehr und das Krankenhaus in Dudweiler wird auch geschlossen.

Wir fordern deshalb die Landesregierung, den Regionalverband, die Stadt Saarbrücken und die kreuznacher diakonie auf, gemeinsam dafür zu sorgen, dass das evangelische Krankenhaus erhalten bleibt. Für uns alle.