Unabhängige Untersuchungskommission zum Tod von Mouhamed D. durch die Polizei

Unabhängige Untersuchungskommission zum Tod von Mouhamed D. durch die Polizei

Startdatum
13. August 2022
Petition an
38.287 Unterschriften:Nächstes Ziel: 50.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Human Rights

Wir – Entschieden gegen Rassismus und Diskriminierung e.V. – haben gemeinsam mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und anderen Akteur*innen  den folgenden Aufruf gestartet, den Sie mitunterzeichnen können, um der Forderung nach einer unabhängigen Untersuchungskommission zur Tötung von Mouhamed D. durch die Polizei Nachdruck zu verleihen.

Mit solidarischen Grüßen für die Initiative

Prof. Claus Melter, Malika Mansouri und Ayse Dogan

Aufruf an den Landtag NRW für eine unabhängige Untersuchungskommission zum Tod des sechzehnjährigen Mouhamed D. aus dem Senegal durch Schüsse der Polizei in Dortmund

Am Montag, den 08. August 2022, hielt sich der sechzehnjährige Mouhamed D., als unbegleitete minderjährige Person mit Fluchtgeschichte, in einer pädagogischen Einrichtung in Dortmund auf. Der Jugendliche war vorher auf eigenen Wunsch in einer psychiatrischen Einrichtung.[1] Pädagog*innen der Einrichtung sahen, dass er ein Messer bei sich trug und riefen daraufhin die Polizei. Elf Polizist*innen kamen zur Jugendhilfeeinrichtung. Dies lässt auf eine schwerwiegende Gefährdungseinschätzung schließen. Für diese Fälle werden die beteiligten Beamt*innen sowohl entsprechend qualifiziert als auch für einen Gefahreneinsatz ausgerüstet und vorbereitet gewesen sein. Sicher gab es auch einen Einsatzplan bzw. Vorschriften bei entsprechenden Gefahrensituationen. Es wurde jedoch nicht berichtet, dass ein*e Polizeipsycholog*in oder Sprachmittler*innen den Einsatz begleiteten.
Es erscheint unerklärlich, dass die Polizei den Schwarzen, muslimisch gelesenen Jugendlichen, der nach Aussagen der Polizei keine Gefährdung für die Öffentlichkeit darstellte, in der Anwesenheit mehrerer Pädagog*innen und der elf  Polizist*innen, nach Einsatz von Reizgas und Elektroschocks, mit fünf Schüssen aus einem Maschinengewehr tötete.[2]

Wieso konnten die elf Polizist*innen nicht mit stichfester und schusssicherer Kleidung den Jugendlichen überwältigen? Wieso haben die dafür ausgebildeten Polizist*innen (siehe oben) ihn nicht erst durch nichttödliche Schüsse kampfunfähig gemacht, ohne ihn zu töten?

Der Einsatz und die Tötung des Jugendlichen aus dem Senegal erscheinen absolut unverhältnismäßig und unprofessionell. Es gibt viele offene Fragen. Die Statistiken belegen, dass Polizist*innen und Staatsanwält*innen in vielen Fällen nicht professionell die Sachverhalte und Täter*innen ermitteln, wenn Polizist*innen beschuldigt werden.[3] 
Aufgrund des schwerwiegenden Verdachtes, dass beim Tod des sechzehnjährigen Mouhamed D. unprofessionell gehandelt und der Jugendliche ohne Not oder gar aus rassistischen Motiven getötet worden sein könnte, braucht es eine vom Landtag NRW beauftragte und autorisierte unabhängige Untersuchungskommission, welche den Tod des Jugendlichen untersucht.

An der Kommission sollen Personen aus Migrant*innen-Selbst-Organisationen, Selbstorganisationen geflüchteter Personen und Schwarzer Menschen, sowie rassismuskritische und unabhängige Kriminolog*innen, Soziolog*innen, Jurist*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Gewerkschafter*innen und Polizist*innen beteiligt sein.

1 https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/dortmund-nordstadt-polizei-angriff-jugendlicher-schuss-tod-100.html
2 https://www.deutschlandfunk.de/ermittlungen-nach-tod-eines-16-jaehrigen-durch-schuesse-der-polizei-102.html
https://www.klassegegenklasse.org/polizei-erschiesst-16-jaehrigen-mit-maschinenpistole-vier-tote-durch-polizeigewalt-in-einer-woche/
https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-16-jaehriger-von-polizei-erschossen-was-wir-bislang-wissen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220810-99-340904
3 https://kviapol.rub.de/; https://de.statista.com/infografik/24691/anzahl-der-erledigten-ermittlungsverfahren-strafverfahren-gegen-polizeibedienstete/

Die Erstunterzeichner*innen: 

Prof. Dr. Claus Melter, Fachhochschule Bielefeld

Ayse Dogan, EGRD e.V., Bielefeld

Malika Mansouri, Ass.iur, Menschenrechtsaktivistin und Rassismusforscherin

Prof. Dr. Paul Mecheril, Universität Bielefeld, Bielefeld

Prof. Dr. Nivedita Prasad, Alice Salomon Hochschule, Berlin

Prof.in Dr.in Iman Attia, Alice Salomon Hochschule, Berlin

Prof. Dr. Karim Fereidooni, Ruhr-Universitât Bochum

Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, TH Köln

Prof.'in Dr.'in Annette Müller, Katholische Hochschule NRW

Prof. Dr. Birgit Jagusch, Technische Hochschule Köln

Prof. Dr. Louis Henri Seukwa, HAW Hamburg

Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer (apl. i. R.), Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Dr. Andrea Schmelz, Hochschule Coburg

Prof. Dr. Katja Neuhoff, Hochschule Düsseldorf

Prof. Dr. Leonie Wagner, HAWK Holzminden

Prof. Dr. Matthias Otten, Technische Hochschule Köln

Prof. Dr. Ruth Enggruber, Hochschule Düsseldorf

Prof. Dr. Miriam Burzlaff, Hochschule Neubrandenburg

Prof. Dr. Annita Kalpaka, HAW Hamburg

Prof. Dr. Christiane Leidinger, Hochschule Düsseldorf

Karima Benbrahim, Erziehungswissenschaftlerin und Politische Bildnerin, Düsseldorf

Felicia Boma Lazaridou, DeZIM und Charité Universitätsmedizin Berlin

Adelheid Schmitz, Hochschule Düsseldorf

M.A. Jessica Eckhardt, Hochschule Ostfalia

M.A. Saloua Mohammed, Technische Hochschule Köln

B.A Ahmad Sabsabe, katholische Hochschule NRW

M.A. Cornelius Lätzsch, Hochschule Düsseldorf

Sabine Reimann, Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf

M.A. Jasmin Schemann-Gerull, Hochschule Düsseldorf

Jennifer Bittner, Hochschule Düsseldorf

Michael Harbaum, Düsseldorfer Drogenhilfe e. V.

Prof. Dr. Simone Emmert, LL.M.Eur., Technische Hochschule Nürnberg Georg-Simon-Ohm

Prof.in Dr.in Susanne Spindler, Hochschule Düsseldorf

Prof. Dr. Julia Franz, ASH Berlin

Dr. Sandrine Gukelberger, Universität Konstanz

Prof. Dr. Barbara Schäuble, Alice Salomon Hochschule Berlin

Prof. Dr. Isabelle Ihring, Evangelische Hochschule Freiburg

PD Dr. Thomas Geier, TU Dortmunds

Prof. Dr. Christian Ghanem, TH Nürnberg

Prof. Dr. Andrea Nachtigall, Alice Salomon Hochschule Berlin

Prof. Dr. Johannes Kloha, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Prof. Dr. Oliver Bierhoff, Fachhochschule Bielefeld

Prof. Dr. Christoph Gille, Hochschule Düssseldorf

Prof. Dr. Júlia Wéber, Hochschule Neubrandenburg 

Prof. Dr. Christine Krüger, Hochschule Neubrandenburg

Prof.'in Dr.'in Zoe Clark, Unisversität Siegen

Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoglu. IU Dortmund

Das Gleichbehandlungsbüro Aachen

Dr. Eren Yildirim Yetkin, Hochschule Koblenz

M.A. Pauline Runge, Universität Rostock

Pamela Alnoch, Hochschule Düsseldorf

M.A. Lena Narawitz, Universität Hamburg

Regine Heider, STAY! Medinetz Düsseldorf

Arnd Freibert-Ihns, Hochschule Düsseldorf

Dr. Anke Hoffstadt, Hochschule Düsseldorf

Dihia Wegmann, Dipl. Sozialarbeiterin & Bildungsreferentin, Münster

M.A. Mariela Georg, Empowerment Trainerin und Kinderbuchautorin, Wiesbaden

Anne Böhnel, B.A. Sozialarbeiterin

Haccanım Şakar-Ak, Dipl. Päd., Mülheim an der Ruhr

Dipl. Päd. Sevhan Onat-Seykan

Erik Schäfer-Recker, Sozialarbeiter, Bielefeld

Jasmina Kuhnke, Autorin

Anna Krükel, Bildungsreferentin, Köln

Else Gellinek, Mag. Sprachwissenschaft, Münster 

Dipl.Päd. Lukas Schäfermeier, Universität Hamburg

Oskar Schlaak, Hochschule Düsseldorf

Panajoti Koça; Sozialpädagoge (M.A.)

Asal Kosari, Sozialarbeiterin

Katja Schwarzer

Birol Mertol, Erziehungswissenschaftler und Bildungsarbeit, Bochum

Meltem Büyükmavi, Referentin für Rassismuskritik

Christian Jonah, Erzieher und SozArb i. A.

Patricia Heller, Gleichstellungsbeauftragte

Naomy Touré, Erzieherin und Projektreferentin für Rassismuskritik

Tarah-Tanita Truderung, M.A. Pädagogik und Magement TH Köln, ausgebildete Erzieherin

Konstantin A. Bollmeyer, Erzieher und Sozialarbeiter

Nidha Kochukandathil, Erziehungswissenschaftlerin, Köln

Luisa Stein, M.A. Erziehungswissenschaftlerin, Münster

Francesca Rieker, Wahlkreisbüromitarbeiterin einer MdB, München

Nils Egger, Soziologiestudent, München

Larissa Dold, Drehbuchstudentin, München

Ines Wafa Boebers-Salim, politische Bildungsreferentin für intersektionale Perspektiven

M.A. Nine Yamamoto-Masson, PhD Forscherin University of Amsterdam / Amsterdam School of Cultural Analysis, BIPoC Ukraine & friends in germany

Sonja Lamer, Sozialpädagogin, Berlin

Hanoy Mohammad-Attar

Yasmina Gandouz - Touati, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Vechta 

Dr. Hatun Karakas, Ärztin, Hannover

Lena Gumpert, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universtät Bielefeld

 

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