#MehrSchutzInWerbung für Minderjährige als Models und Konsument*innen

#MehrSchutzInWerbung für Minderjährige als Models und Konsument*innen

Startdatum
17. Januar 2023
35.924 Unterschriften:Nächstes Ziel: 50.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Verena Arps-Roelle

Immer wieder sehen wir Werbungen, in denen Darstellungen oder Fotografien von Kindern benutzt werden, die sexistisch, sexualisierend und stereotyp sind. 

Die die Würde der Kinder verletzen und die Kinder schutzlos zurücklassen.

Ein aktuelles Beispiel ist die Kampagne von Balenciaga, in der Kinder mit BDSM Teddys in der Hand fotografiert wurden, in der Bücher im Hintergrund mit sexualisierten und kannibalistischen Motiven zu sehen waren und Papiere, bedruckt mit dem Auszug aus einem Urteil des US-Supreme-Courts des Jahres 2008, das unter anderem die Strafen für sexuelle Ausbeutung Minderjähriger verschärft.

Weitere Beispiele finden sich bei vielen anderen Fashionbrands, besonders im Bereich der Werbungen und Produktbilder für Bikinis und Badeanzüge, oder auch in Sport- und Schuhmode. 

Einen ersten Einblick gibt der Beitrag: Was tun gegen sexualisierte Kinderfotos in der Werbung? der Sendung Frau tv vom WDR in Zusammenarbeit mit act & protect. 

WAS WIR FORDERN

Wir fordern das Verbot von diskriminierenden oder herabwürdigenden, sexistischen oder sexualisierten, stereotypen und grenzverletzenden Darstellungen in Werbemitteln mit Bildern und Darstellungen von Minderjährigen.

Wir fordern verbindliche Standards und umfassende Schutzkonzepte für Werbungen mit Kindern/Jugendlichen und für Kinder/Jugendliche, die sowohl für Eltern, Agenturen, Fotograf*innen, werbende Unternehmen und werbeverbreitende Organisationen und Medien gelten. 

Denn Werbung und beworbene Produkte beschreiben, vermitteln und gestalten die Welt mit. Das beinhaltet Gefahren, Chancen und Verantwortung.

Minderjährige werden in werbenden Darstellungen häufig sexualisiert, objektifiziert und stereotyp repräsentiert. Das zeigen Kampagnen immer wieder durch:

  • Kategorisierung nach Gender, zumeist männlich und weiblich
  • Zuschreibung von Eigenschaften und Vorlieben aufgrund dieser Kategorisierungen (bspw. Rosa-Hellblau-Falle, Prinzessinnen und Piraten, süße Mädchen und abenteuerlustige Jungs, Lolita und Macher, ...)
  • sexualisierte Darstellungen von Kindern sowie Darstellungen als "kleine Erwachsene" (koketter Blick, tiefer Ausschnitt, Posen mit weit gespreizten Beinen, etc.)

 

Solche Kategorisierungen und Stereotype erfolgen unabhängig von sich wandelnden Gesellschaften und Kulturen. So entstehen jedoch Missverhältnisse in der Geschlechterdarstellung, ebenso wie unrealistische und gefährdende Normen und Vorbilder.

Und die Gefahr, dass solche Bilder in Bereichen der Pornographie und/oder Pädokriminalität missbraucht werden. 

Sind solche Bilder einmal veröffentlicht und im Netz, verschwinden sie nicht wieder. Die darauf abgebildeten Kinder haben keine Kontrolle darüber, was mit ihren Bildern passiert.

 

WARUM WIR DAS FORDERN

Sexistische, sexualisierte und stereotype Werbung zielt auf den schnellen Verkaufserfolg ab, sie will leicht zu verstehen sein und bedient sich eines einfachen Mittels!

Doch genau dies hat einen negativen Einfluss, besonders auf Heranwachsende, ihren Schutz und ihr Selbstbewusstsein, welches von Werbung und deren Aussagen stark beeinflusst wird.

Sexistische und sexualisierte Werbung mit Kindern für Kinderprodukte trägt vielfach dazu bei, dass:

  • ritualisierte Darstellungen in Diskriminierungen verharren
  • Bilder von traditionell verstandenen Aufgaben bestärkt werden
  • Fähigkeiten je nach Gender zugesprochen und abgesprochen werden
  • überholte Vorstellungen und Lebensentwürfe bleiben
  • Konsument*innen sich aufgrund der vermittelten Perfektion in Frage stellen
  • junge Menschen beeinflusst werden und normative Stereotypen, auch in Bezug auf unnatürliche und ungesunde Körpermaße, entsprechen möchten
  • auf die eindeutige Zweigeschlechtlichkeit reduziert wird und die Vielfältigkeit der Gender ignoriert wird
  • Minderjährige Stereotype erleben und annehmen, auch wenn sie sich in diesen nicht wohl fühlen
  • Minderjährige in sexuelle sexualisierte Zusammenhänge gestellt und sexualisiert dargestellt werden werden
     

WARUM IST DAS WICHTIG?

Minderjährige werden weiterhin in Werbung häufig in erwachsenen und stereotypen Formen von Haltung und Ausdruck dargestellt. Und häufig empfinden viele Menschen dies als normal. Die sexualisierenden Merkmale zu Identifizieren fällt nicht immer leicht.

Doch Kinder und Jugendliche benötigen, als Models und Konsumenten, einen verstärkten ethischen und rechtlichen Schutz!

  1. Schutz vor jeder Kommunikation, die auf den Handel mit Produkten abzielt, die einen eindeutig sexuellen Inhalt haben
  2. Schutz vor sexuellen Inhalten und sexualisierenden sowie stereotypen Darstellungen in Werbung und werbenden Medien
  3. Schutz vor dem Missbrauch von werbenden Darstellungen mit Kindern, die geteilt und verändert werden (bspw. als Deep Fakes oder Non Nudes im Darknet)
  4. Schutz vor sexualisierenden Bildern in sozialen Netzwerken
  5. Schutz vor daraus folgenden psychophysischen Konsequenzen und Entwicklungseinflüssen

Dennoch ist Werbung mit Minderjährigen in Deutschland nicht umfassend gesetzlich geregelt. Im Gegensatz zu anderen Ländern, die entsprechende Gesetze erfolgreich eingeführt haben. 

Die Bildung und Verpflichtung von Agenturen, Fotograf*innen und werbenden Unternehmen für kindgerechte, entfaltende und kindschützende Werbung ist daher dringend notwendig. 

Für mehr Bildung im Bereich von Marketingmaßnahmen und die Gefahren und Auswirkungen dieser auf den Models und die Konsument*innen.

Für Werbung ohne Vorurteile, unrealistische Normen und sexualisierte Kinderdarstellungen. Für Werbung im Sinne der minderjährigen Konsument*innen, und Models - vielfältig, empowernd, partizipierend, stärkend und schützend.

 

WER WIR SIND

Wir sind Verena und Sebastian und haben 2021 die Initiative "act & protect" gegründet. Mit ihr machen wir auf die vielen Aspekte und Gefahren von sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft aufmerksam, klären auf und bilden weiter. Besonders konzentrieren wir uns dabei auf sexualisierte Gewalt in Werbung mit Kindern und sexualisierte Gewalt in Unternehmen.

Verena war selber lange im Fashion Bereich tätig und hat einen tiefen Einblick, wie Kampagnen mit Minderjährigen erfolgreich und sicher gestaltet werden können. 

Daher irritiert es uns umso mehr, wenn wir Kampagnen und Produktbilder sehen, in denen Kinder sexualisiert, erwachsen oder diskriminierend dargestellt werden. Als Eltern sind wir zusätzlich sensibilisiert für diese Darstellungen, die Stereotype und den sich daraus ergebenden Gefahren, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind. 

Daher setzen wir uns dafür ein, dass Rechte von Kindern in Marketingmaßnahmen geschützt werden. 

 

AN WEN WIR UNSERE FORDERUNG RICHTEN

Wir fordern weitere gesetzliche Regelungen und umfassende Schutzkonzepte für Werbemaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen von der Bundesministerin Lisa Paus für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Bundesminister Hubertus Heil für Arbeit und Soziales, der Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger für Bildung und Forschung sowie dem Bundesminister Dr Marco Buschmann der Justiz.

Diese Petition liegt unter der ID 139418 auch dem Deutschen Bundestag vor.

Bild: Unsplash
Mehr Infos: https://actandprotect.de

 

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