Stoppt die Waldzerstörung! Stoppt das Artensterben vor der Haustüre! Rettet den Odenwald!

Stoppt die Waldzerstörung! Stoppt das Artensterben vor der Haustüre! Rettet den Odenwald!

Startdatum
14. April 2023
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Rettet den Odenwald

Keine Windkraft am Lammertskopf in Heidelberg! 

Keine Windkraft im Naturpark Odenwald!

Während vor wenigen Monaten die Weltnaturschutzkonferenz in Montreal beschloss, dass 30 Prozent aller Landschaften Schutzgebiet werden müssen, um das Artensterben zu stoppen, werden die längst bestehenden Schutzgebiete in Deutschland von Wirtschaftsminister Habeck faktisch wieder abgeschafft – per Notverordnung und unter Umgehung des Bundestages.

Was hat das mit dem Odenwald zu tun?

Der Odenwald ist einer der ältesten Naturparke Deutschlands. Bis vor wenigen Jahren war der größte Teil der Wälder als Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet oder Natura 2000 Gebiet (FFH Flächen/ Vogelschutzgebiete) vor gravierenden Zerstörungen geschützt.

Doch da Naturschutz heute nicht mehr in die Wirtschaftsinteressen des Wirtschaftsministeriums passt wurde er nun endgültig per Notverordnung ausgehebelt.

Aus dem UNESCO Geo-Naturpark Odenwald soll ein riesiges Mittelgebirgs-Windkraftwerk werden: Für Südhessen wurden bereits mehr als 3000 (!) ha Windkraftfläche ausgewiesen; zahlreiche weitere Windkraftanlagen (WKA) entstehen im baden-württembergischen und bayrischen Teil des Odenwaldes im Staatswald.

Nicht nur in Heidelberg sollen Windräder im Wald entstehen (siehe Fotomontage Lammerstkopf) sondern praktisch auf allen bewaldeten Höhenzügen Odenwaldes.

Weitere Informationen zu den geplanten Standorten siehe hier und hier.

Mitten im Schutzgebiet! Mitten im Wald! Und mitten im Lebensraum bedrohter Arten wie Schwarzsstörchen (Studie: Schwarzsstorch im Odenwald), Greifvögeln wie Rot- und Schwarzmilan, Habicht, Baum- und Wanderfalke und Wespenbussard aber auch Eulenvögeln wie Uhu, Wald-, Stein-, Sperlings- und Raufußkauz, Schleier- und Waldohreule oder Feldermäuse wie Großes Mausohr, Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus… um nur einige der konkret betroffenen Arten zu nennen (Studie: Windkraft im Lebensraum Wald) .

Hinzu kommt die neuerliche Plünderung der Wälder als Holzlieferant und die damit verbundene Zerstörung als naturnaher Waldlebensraum und Minderung der Resilienz gegen künftige Dürren: Holz erlebt angesichts der aktuellen Energiepolitik leider als Energiequelle eine alles andere als nachhaltige Renaissance in Kaminöfen, Pellet-Heizungen und „ökologischen“ Biomasse-Kraftwerken. (Weitere Informationen bei der Initiative „Waldwende-Jetzt“ oder lokal hier z.B. in Heidelberg, Nußloch, Heiligkreuzsteinach)

Wieso wird eigentlich das Artensterben vor der eigenen Haustüre übersehen? 

In der politischen Debatte wird seit Jahren jegliche Kritik an der größten Naturzerstörung seit Bestehen der Bundesrepublik mit dem Totschlagargument „Klimaschutz“ verharmlost, beiseite gewischt und so getan als sei die Zerstörung und Übernutzung der letzten Natur- und Waldgebiete Deutschlands ein alternativloses Opfer für die Rettung des Weltklimas - und selbst ein Beitrag gegen das Artensterben. Das Gegenteil ist der Fall! 

Regenerative Energiegewinnung ist nicht Nachhaltig wenn sie zerstört was sie schützen soll: Die Natur

Der sommergrüne, von Buchen dominierte Laubmischwald des Odenwaldes zählt global zu den seltenen und stark gefährdeten Waldtypen. Bezüglich Flächenverlust, Fragmentierung, zivilisatorischer und forstwirtschaftlicher Überprägung haben unsere sommergrüne Laubwälder noch stärker als die tropischen Regenwälder gelitten. Zwar wird oft argumentiert dass es mit 30% Flächenanteil noch genug Wald in Deutschland gäbe. Auf diese Zahl kommt man jedoch nur wenn man jedes Gehölz mitzählt. Waldgebiete die groß genug sind ein Waldökosystem wie das des Odenwaldes entwickeln, kommen nur noch auf rund 4% Flächenanteil. Das erklärt auch warum der Odenwald so unersetzlich als Lebensraum für etwa 5000 verschiedene Tierarten ist – und unter ihnen zahlreiche akut vom Aussterben bedrohte Arten.

Bei der weit verbreiteten, irrigen Gleichsetzung von „Klimaschutz=Artenschutz“ wird übersehen, dass bereits heute jede dritte Art in Deutschland vom Aussterben bedroht ist – jedoch bisher nicht aufgrund des Klimawandels sondern durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume (und dies in zunehmendem Masse durch "Klimaschutzmassnahmen" wie Windkraft im Wald). 

Beispiel: Windrädern fallen pro Jahr bis zu 250.000 Fledermäuse und über 12.000 Greifvögel zum Opfer. Das von der Windkraftlobby verbreitete Scheinargument dass doch viel mehr Vögel durch Katzen, Autos oder Fensterschlag als durch WKA stürben zeugt von ökologischem Analphabetentum: Zwar ist unbestritten dass die (nicht vom Aussterben bedrohten) Singvögel massenhaft Autos und Katzen zum Opfer fallen. Doch das gilt eben nicht für die bereits im Bestand bedrohten Rote-Liste-Arten wie Schwarzstorch, Rotmilan usw. (siehe oben). Deren Fortbestand ist durch WKA (also sogenannten „Klimaschutzmassnahmen“) in ihren Brutgebieten bedroht - und nicht durch Katzen, Autos oder Fensterscheiben! Und selbst für die Singvögel sind Katzen/Autos/Fensterscheiben nicht die Hauptbedrohung – sondern die ökologische Verarmung der Agrarlandschaften (u.a. durch den vermehrten Anbau von Mais zur „Bio“-Stromgewinnung – aber das ist ein anderes Thema).

Dass konventionelle Energiegewinnung ein Nachhaltigkeitsproblem hat ist unbestritten – doch das gilt gleichermaßen für Windkraft in Wäldern und Schutzgebieten sowie für die Nutzung von Biomasse als Energielieferant.

Wo konkret sollen Windkraftanlagen im Wald erreichtet werden?

Überall im Naturpark Odenwald.  Weitere Informationen zu den konkreten Standorten finden sich z.B. hier, hier und hier und  hier

Als ein Beispiel seien die die Heidelberger Windkraftpläne (mit Schlossblickkulisse) erwähnt:

 

 

Fotomontage: Windkraftanlagen zwischen Heidelberg und Schönau

 

 

Die Grünen Landtagsabgeordneten der Region fordern nun auch in den Wäldern zwischen Schönau und Heidelberg Sonderausschreibungen für Windkraftanlagen (WKA). Vor Jahren brachte der Nachbarschaftsverband hier 5 WKA ins Gespräch. Nun ist hier gar von 15 WKA die Rede die im Schutzgebiet (LSG, FFH, Naturpark, UNESCO global Geopark) im Wald errichtet werden sollen.

Weitere Folgen von Windkraft im Wald:

  • Trinkwassergefährdung:  Viele Odenwalddörfer beziehen ihr Trinkwasser aus lokalen Quellen - weshalb gerade im zerklüfteten Buntsandstein der Waldboden als Trinkwasserfilter unersetzlich ist. Welche Gefahren für die Wasserversorgung von Windkraftanlagen im Einzugsgebieten der Quellen ausgeht zeigen die bereits außerplanmäßig gebauten WKA auf den bewaldeten Bergrücken: arsenbelasteter Schotter wurde verbaut; Öl trat auf der Baustelle aus und lief in den Waldboden.
  • Zerstörung der Naherholung: In der deutschen Klimaschutzdebatte wird Tourismus als Quelle von Treibhausgasemissionen völlig ausgeblendet. Dabei tragen laut einer aktuellen Studie allein die deutschen Touristen durch Fernreisen mit jährlich 329 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent deutlich mehr zum anthropogenen Treibhauseffekt bei als die gesamte deutsche Stromerzeugung.  Zurecht wurde immer wieder kritisiert, dass Heidelberg bei seinen „Klimaschutzmassnahmen“ die Emissionen durch Ferntourismus einfach ignoriert. Langfristig ist der Klimaschutzbeitrag den der Odenwald als Naturerholungsregion durch die Vermeidung von Fernreisen in weiter entfernte Natururlaubsdestinationen erheblich bedeutsamer als seine Transformation in ein Mittelgebirgskraftwerk. Denn auch wenn in Deutschland die letzten von der Industrialisierung bislang verschonten Naturregionen verschwinden und den Bedürfnissen der Wind-Industrie unterworfen werden, so heißt das noch lange nicht, dass deshalb auch das Bedürfnis und die Sehnsucht vieler Menschen nach technisch nicht überprägten Naturräumen - und damit einhergehend der Naturtourismus - verschwinden. Im Gegenteil! Nach der Zerstörung des Odenwaldes als Naturpark und Naherholungsgebiet werden Naturtouristen künftig nur noch weitere Strecken zurücklegen und das Emissionsaufkommen im Verkehr weiter steigern. Das Bedürfnis nach Naturerleben ist nichts Neues sondern trieb bereits zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die Menschen aus den Industriestädten der Rheinebene die die Wälder des Odenwaldes und stand am Anfang des - jetzt leider wieder Rückabgewickelten - Natur- und Landschaftsschutzes in Deutschland.

Zahlreiche weitere negative Folgen des radikalen Windkraftausbaus im Naturpark ließen sich anführen: die weitere Fragmentierung des Waldes und seines Schutzes gegen Austrocknung in Dürreperioden; die Lärmbelastung für die Dorfbewohner; die winterliche Sperrung der Höhenwanderwege aufgrund von Eisschlag der Rotoren, die Gefahr von durch brennende WKA im Wald ausgelösten Waldbränden, usw.

Der Wald ist unser bester Verbündeter im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben! Stoppt die Zerstörung des Odenwalds und seine Degradierung zum Regenerativ-Industriegebiet!

Klimaschutz trägt als Argument für diese Wald- und Naturzerstörung nicht – darauf versucht die Bürgerinitiative „Rettet den Odenwald“ seit 10 Jahren hinzuweisen.

Es führt hier zu weit in dieser Petition zu beschreiben warum der eingeschlagene Weg der deutschen Energiewende ein Irrweg ist, der so keineswegs zu wirksamen Klimaschutz sondern nur zu mehr Naturzerstörung führt. Es sei aber wenigstens kurz auf verschiedene Argumente und Studien verwiesen die sich kritisch mit der aktuellen Klimaschutzpolitik auseinandersetzen:

Fazit: Das Argument den Naturpark Odenwald zugunsten von "Klimaschutz" durch Windkraft opfern zu müssen tönt hohl angesichts der drastischen Folgen für Natur, Landschaft und Mensch und steht in einem geradezu schon grotesken Missverhältnis zu einem mehr theoretischen denn praktischen oder gar messbaren "Klimaschutz" durch diese Windkraftanlagen auf der anderen Seite. In Deutschland ist laut einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz jede dritte Art vom Aussterben bedroht – die Ursache dafür ist (bisher zumindest) nicht der Klimawandel sondern die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen. Beim Odenwald ist eigentlich offensichtlich was bei der Abwägung von Schaden und Nutzen von Windkraft schwerer wiegt.

Schaden und Nutzen stehen bei Windkraft im Naturpark Odenwald in keinem Verhältnis zueinander. 

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieser Petition, appellieren an alle politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Odenwald – auf lokaler Ebene, auf Landkreisebene und auf Landesebene - alles in ihren Kräften mögliche zu unternehmen um den Windkraftausbau im Odenwald zu verhindern und ihn als Naturpark und Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere zu erhalten und zu verbessern.

Für weitere Informationen ist es möglich sich hier in die Liste unseres Email Rundbriefes einzutragen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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