Der Park um den Meiji Jingu Gaien ist bedroht

Der Park um den Meiji Jingu Gaien ist bedroht

Startdatum
3. Januar 2023
Petition an
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Rochelle Kopp

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Der Jingu Gaien wurde im Jahr 1926 als Japans erstes Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und er bietet den Einwohnern von Tokio seit fast 100 Jahren eine urbane Oase. Der Park ist mit seiner großzügigen grünen Umgebung erhalten geblieben, obwohl er sich im Herzen der Stadt Tokio befindet.

Der Park enthält viele historische Elemente und er hat viele wunderschöne Landschaften. Zum Beispiel sieht man dort den schönen Platz vor dem Kaigakan Meiji Museum und es gibt auch die Alle von stattlichen Gingko-Bäumen. Der Park ist für die Stadt Tokio unersetzlich wichtiges Kulturgut.

Dieser wertvolle Park wird durch ein riesiges Sanierungsprojekt bedroht, das dieses Jahr beginnen wird. Wussten Sie, dass fast 1.000 wertvolle Bäume ohne Zustimmung der Öffentlichkeit gefällt werden?

Der „Sanierungsplan des Jingu Gaien Bezirk“ wurde ohne Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt

Der Sanierungsplan wird von Mitsui Fudosan, Itochu, dem Meiji-Schrein und dem Japan Sportrat vorgelegt. Neben dem Wiederaufbau des Jingu-Stadiums und des Chichibunomiya-Rugby-Stadiums sieht der Sanierungsplan den Bau eines privaten Tennisclubs und den Bau eines Hochhauses für Gewerbe-, Hotel- und Bürozwecke vor.

Durch den Sanierungsplan wird die Parkfläche verkleinert und knapp 1.000 Bäume werden gefällt.

Dieser Plan wurde am 9. Februar 2022 vom Stadtplanungsrat der Stadtregierung von Tokio genehmigt. Viele Tokioter haben möglicherweise nur aus Zeitungsberichten über die Genehmigung von dem Entwicklungsplan erfahren.

Trotz der Aufforderung an die Stadt, auf die Meinungen ihrer Bürger zu hören, stimmte der Rat für dieses Projekt. Der Plan wurde mit einer Mehrheit der Stimmen im Rat genehmigt, und der Rat sagte, dass „es genügend Diskussionen zu dem Thema gegeben habe“. Dies war eine Entscheidung, die ohne Beteiligung der Anwohner getroffen wurde. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Meinungen der Bauträger, die davon ausging, dass das Projekt natürlich vorankommen würde.


Es ist äußerst frustrierend und besorgniserregend, dass der Sanierungsplan beschlossen wurde, ohne die Menschen in Tokio ausreichend zu informieren.

Die Stadtregierung von Tokio veröffentlichte die Einzelheiten des Plans am 14. Dezember 2021. Die Kommentierungsfrist betrug danach nur noch zwei Wochen.

Bei einem am selben Tag abgehaltenen Briefing zum Planentwurf äußerten die anwesenden Anwohner ihre Besorgnis, Unzufriedenheit, Zweifel und Wut, aber der zuständige Beamte gab nur eine einseitige Erklärung ab und sagte, dass die Entscheidung nicht geändert werden könne.

Kann man bei einem so undemokratischen Ansatz sagen, dass die Menschen in Tokio angemessen zu dieser Neuentwicklung konsultiert wurden?

Es scheint, dass die Verantwortlichen des Projekts wussten, dass es viel Widerstand geben würde, wenn der Inhalt des Plans  den Bürgern bekannt würde, deswegen war die Frist zur Bekanntgabe nur kurzfristig.

Zunächst müssen die Einzelheiten des Plans sorgfältig und fair offengelegt werden. Und selbst wenn der Plan verwirklicht wird, muss sich die Stadt die Zeit nehmen, um offen mit den Bürgern zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.

Schützen Sie die 100-jährigen Bäume!

Ein schockierendes Element des Sanierungsplans ist es, dass mehr als die Hälfte der bestehenden Bäume im Park gefällt oder verpflanzt werden sollen.

Viele dieser Bäume sind historisch wertvoll.

Bereits beim Bau des neuen Nationalstadions wurden rund 1.500 Bäume gefällt. Ist die Zerstörung der städtischen Umwelt akzeptabel?

Der Slogan „Erhaltung der großflächigen grünen Umgebung“, der im vorgeschlagenen Plan steht, sind nur leere Worte.

Unter den fast 1.000 Bäumen, die gefällt werden sollen, sind auch 100 Jahre alte Bäume.

Die Regierung sagt, dass diese Bäume erhalten bleiben. Sie sollen einfach umgepflanzt werden.  Das erfolgreiche Umpflanzen alter Bäume ist jedoch praktisch unmöglich, am Ende ist das Ergebnis dasselbe, als ob sie gefällt würden.

Außerdem spricht die Stadt Pläne an, später weitere Bäume zu pflanzen. Aber kleine neue Bäume sind kein 1:1-Ersatz für die wertvollen alten Bäume.

Dieser Ansatz ist trügerisch und soll nur den Widerstand ablenken. Ist ein Baum einmal verloren, kann er nie wieder zurückgewonnen werden.

Diese Art der Umweltzerstörung steht in direktem Widerspruch zur Übernahme der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung durch die Stadtregierung von Tokio und ihrer erklärten Absicht, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Stadt muss den Plan überarbeiten, um ihn mit den von ihr vertretenen Umweltwerten in Einklang zu bringen.

Überarbeiten Sie den Plan so, dass es ein Umweltschutzprojekt ist, auf das wir stolz sein können

Das ICOMOS Japan National Komitee, eine japanische Abteilung des Internationalen Komitees zur Erhaltung von Denkmälern, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich mit dem Schutz des kulturellen Erbes befasst, hat der Stadtregierung von Tokio offiziell empfohlen, den Sanierungsplan zu überarbeiten. Die Aussage einer maßgeblichen internationalen Organisation ist bedeutsam.

Natürlich ist es unverzeihlich, 100 Jahre alte, wertvolle Bäume zu fällen, aber das Sanierungsprojekt für das Jingu Gaien-Gebiet dreht sich nicht nur darum. Es gibt auch andere Probleme. Hier ist eine Liste:

(1) Es ist ein großer Widerspruch, dass die Stadtregierung von Tokio behauptet, einen „Weltklasse-Sportplatz“ schaffen zu wollen, aber alle Sportanlagen im Park, die von der Allgemeinheit genutzt werden können, wie ein Softballfeld, einen Golf-Abschlagplatz, einen Fußball-Platz und ein Baseball Schlagzentrum sollen eliminiert werden. Es ist nicht fair, dass die einzige Sportstätte, die übrig bleibt, ein teurer Tennisclub ist, welcher nur für Mitglieder zugänglich ist.

(2) Der Plan erklärt nicht, warum dieses Projekt im öffentlichen Interesse liegt und warum es für die Bürger Tokios notwendig und wirtschaftlich tragbar ist.

*Die Stadtregierung von Tokio hat entschieden, dass die aktuellen Baseball- und Rugbystadien veraltet sind, aber ist das wirklich der Fall? Reicht es nicht aus die alten Baseball- und Rugbystadien zu renovieren? Und was bringt es, die Standorte vom Baseball- und Rugbystadien zu tauschen?

*Brauchen wir wirklich noch eine große Anlage, wenn das neu gebaute riesige Nationalstadion gleich nebenan ist? Eine Analyse der voraussichtlichen Nutzung und der damit verbundenen Einnahmen sollte durchgeführt und diese Informationen sollten veröffentlicht werden.

*Werden bei diesem Plan die Meinungen von Baseball- und Rugby-Fans widergespiegelt? Es gibt viele Fans, die sich mit dem aktuellen Baseballstadion und Stadion verbunden fühlen.

3) Die oben erwähnten unfairen Kompromisse wurden nicht richtig und offen diskutiert. Es wurden auch keine Informationen über die aktuelle Nutzung der Parkeinrichtungen vorgelegt oder darüber, welche Einrichtungen die zu beseitigenden Einrichtungen ersetzen würden.

(4) Der Gouverneur Koike hat betont, dass die ikonischen vier Reihen von Ginkgobäumen erhalten bleiben sollen, aber das riesige Baseballstadion, das gebaut werden soll, steht den Bäumen sehr nahe, und es wird befürchtet, dass die Wurzeln der Bäume beschädigt werden. Auch die Außenwand des Stadions wird direkt neben den Ginkgobäumen stehen, was das Erscheinungsbild der Umgebung drastisch verändern wird.

(5) Die Behauptung von Gouverneur Koike, dass die Anzahl der Grünflächen erhöht wird, ist eine völlige Täuschung. Im Plan werden Rasenflächen und die Pflanzungen von kleinen Bäumen beschrieben, welche die 100 Jahre alten Bäume ersetzen sollen. Obwohl die einfache Quadratmeterzahl von Grünpflanzen steigen mag, geht das Volumen von Grünpflanzen zurück.

6) Es gibt nicht genügend konkrete Daten oder Erläuterungen zu den voraussichtlichen Umweltauswirkungen dieses Sanierungsplans. Es ist jedoch klar, dass die Erhöhung der Anzahl von Wolkenkratzern und die Reduzierung der Anzahl von Bäumen zu enormen CO2-Emissionen führen wird.

(7) Der Sanierungsplan für den Jingu Gaien wurde vor der Coronavirus-Pandemie konzipiert.  Es ist fraglich, ob der Plan passend zu den großen Veränderungen in den letzten zwei Jahren durch die Pandemie bei den sozialen Aktivitäten angepasst wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass die Gesellschaft wieder so wird, wie sie vor der Pandemie war. Unter diesem Gesichtspunkt muss der Plan grundlegend überarbeitet werden.

Zu sagen, dass dies ein rücksichtsloser Plan voller Probleme ist, ist eine Untertreibung. Es ist unglaublich, dass ein solch ungeheuerlicher Plan genehmigt wurde. Aber es besteht immer noch die Möglichkeit, dies ändern zu lassen, wenn wir als Bürger laut genug zu Wort kommen. Wir müssen unsere Stimme erheben und dürfen nicht aufgeben!

Ich (Rochelle Kopp) hoffe zusammen mit den Unterzeichnern dieser Petition, dass wir zusammenarbeiten können, um dieses Sanierungsprojekt in ein Weltklasse-Umweltschutzprojekt zu verwandeln, und dass es der erste Schritt zu einem Projekt mit einem naturverbundeneren Ansatz  wird.

Wir fordern, dass die Tokyo Metropolitan Regierung und die Bauträger des Sanierungsprojekt, den ICOMOS-Vorschlag akzeptieren und den „Jingu Gaien“ als Teil des städtischen Erbes zu schützen und unverzüglich entsprechende Änderungen am Projektplan vornehmen.

Insbesondere fordern wir den Meiji-Schrein als Hauptakteur dieses Projekts auf, seine Entscheidung zu überdenken. Die natürliche Harmonie des Meiji-Schreins sollte nicht durch seine eigene Hand gestört werden.

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