Stoppt ersatzlose Kita-Schließungen in Hanau - JA zur ökumenischen Kita

Stoppt ersatzlose Kita-Schließungen in Hanau - JA zur ökumenischen Kita

Startdatum
28. August 2023
720 Unterschriften:Nächstes Ziel: 1.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Elternbeirat 1 Lamboy

28.08.2023

Liebe Kirchen, kommt eurer sozialen Verantwortung nach!

DAS PROBLEM:

Die ersatzlose Streichung von 175 Betreuungsplätzen gefährdet 175 Arbeitsplätze der Eltern - nicht nur in Hanau Lamboy/Tümpelgarten sondern auch in anderen Hanauer Stadtteilen.

Wie im Februar und November 2022 verkündet, schließen im Sommer 2024 sowohl die evangelische Kindertagesstätte Kreuzkirche als auch die katholische Kindertagesstätte Heilig Geist in Hanau, beide Kitas liegen nicht einmal 100 m auseinander. 175 Betreuungsplätze fallen ersatzlos weg, obwohl die Stadt Hanau laut eigener Planung in ihrem „Entwicklungsplan Kindertagesbetreuung 2020/21-2025“ davon spricht, dass bis 2025 in diesem Stadtteil 117 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden müssen. An 175 Betreuungsplätzen hängen bis zu 175 arbeitende Elternteile, deren wirtschaftliche Existenz bedroht ist.

Während die Stadt Hanau als dauerhaft ausgezeichnete familienfreundliche Kommune fleißig für ihre Neubauprojekte wirbt, wird tatenlos zugesehen, wie ohnehin dringend benötigte Betreuungsplätze in bereits bestehenden Kitas wegrationalisiert werden. Mittlerweile hat die Stadt zwar signalisiert in der Zukunft eine neue Kita im Stadtteil Lamboy bauen zu wollen, jedoch wird dies einige Jahre dauern und verhindert bis dahin nicht den ersatzlosen Wegfall von 175 Betreuungsplätzen!

Begründet werden die Schließungen seitens der kirchlichen Träger durch fehlende Gelder sowohl aufgrund einbrechender Mitgliederzahlen als auch gekürzter Zuweisungen der Landeskirche (im Fall der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck), Auswirkungen der Pandemie sowie Unterhalts-/Instandhaltungskosten. 

Nachvollziehbar sind diese Gründe nicht: Denn angesprochen auf eine 100 prozentige Übernahme der Betriebskosten durch die Stadt Hanau, wurde eine Fortführung der Trägerschaft von Seiten beider Träger rigoros abgelehnt.

175 wegfallende Betreuungsplätze bedeuten 175 gefährdete Arbeitsplätze der Eltern! 

 

WARUM ES NICHT NUR DIE ELTERN UND KINDER IN HANAU LAMBOY/TÜMPELGARTEN SONDERN AUCH IN ANDEREN HANAUER STADTTEILEN BETRIFFT:


Da die Kinder, welche derzeit dort betreut werden und erst NACH Sommer 2024 eingeschult werden, auf andere Kitas der kirchlichen Träger (in anderen Stadtteilen) umverteilt werden sollen, nehmen sie dann Kindern, die dort auf der Warteliste stehen, Plätze weg. Somit fehlen nicht nur in Lamboy/Tümpelgarten, sondern auch in anderen Stadtteilen Hanaus schlagartig weitere Kita-Plätze.

 

WARUM WIR JETZT HANDELN MÜSSEN:

Während die Zuständigkeiten in nicht-öffentlichen Zusammenkünften der Entscheidungsträger debattiert werden, werden Kinder und Eltern perspektivlos allein gelassen. 

Weder Stadt noch die Kirchen sichern kurzfristig die durch die Schließung wegfallenden Betreuungsplätze!

Wie kann es sein, dass religiöse Gemeinschaften wie die evangelische und katholische Kirche in Deutschland, die Nächstenliebe und soziale Verantwortung predigen, die Kinder und ihre Eltern so im Stich lassen?

Die evangelische Kirche in Deutschland hat im Jahr 2020 eine Broschüre mit dem Titel „Kinder in die Mitte! Evangelische Kindertageseinrichtungen: Bildung von Anfang an“ herausgegeben, in der es heißt, dass „es der Kirche nicht gleichgültig sein [kann], welche Lebensbedingungen Kinder in der Gesellschaft vorfinden. Sie würde ihren Auftrag verfehlen, hätte sie nicht immer auch das Wohl aller Kinder im Blick“ (S. 5). Darüber hinaus wird beschrieben, wie wichtig der frühkindliche Bildungsauftrag in den Einrichtungen der Kirche sei (S. 36).

Auch der Landesvorsitzende des Familienbundes der Katholiken in Hessen, Hubert Schulte, äußerte im Zuge der Auswirkungen der Coronapandemie im August 2020, dass insbesondere Kinder aus einkommensschwachen Haushalten dafür prädestiniert seien, durch Schul- und Kitaschließungen unfreiwillig ins soziale Abseits gestellt zu werden und dort womöglich auch zu bleiben. Wenn bereits eine temporäre Schließung solche Folgen haben kann, was bedeutet dann erst der verwehrte Besuch eines Kindergartens?

Alle Lösungsvorschläge der Elternschaften beider Kitas (etwa ein Waldkindergarten, eine konfessionsübergreifende Kita, eine Übernahme durch die Stadt unter der Prämisse des Vorkaufsrechts u.a. ) durften zwar geäußert werden, wurden jedoch als indiskutabel abgetan – die Entscheidungen wurden stets im Vorfeld hinter verschlossenen Türen getroffen. Ein Austausch mit den Elternbeiräten beider Kitas fand zwar jeweils statt, aber beschränkte sich ausschließlich auf die Weitergabe bereits getroffener Entscheidungen zur Schließung der Kitas.

Im September 2023 soll es noch einmal ein Gespräch mit Vertretern der Stadt und Vertretern beider Träger und dem Elternbeirat geben. Ob es diesmal ein konstruktives Gespräch zu Lösungen geben wird oder hier wieder einmal nur die ablehnende Haltung der Träger präsentiert wird, muss sich noch zeigen.

 

GEBEN SIE JETZT IHRE STIMME FÜR EINE ÖKUMENISCHE KITA IM STADTTEIL LAMBOY/TÜMPELGARTEN

Wenn die Kirchen den öffentlichen Druck zu spüren bekommen, indem sie aufgefordert werden, ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen, haben wir noch die Hoffnung, dass zumindest ein Teil der wegfallenden Plätze erhalten werden kann.

Als eine der größten Grundbesitzer in unserem Land muss es doch möglich sein, eine Reduzierung des Immobilienbestandes, um welchen man sich jahrelang nicht richtig gekümmert hat, in einem Rahmen durchzuführen, der nicht die Veräußerung von Kita-Gebäuden und die daraus folgende Abgabe der Trägerschaft zur Folge hat.

Wie könnte die Lösung aussehen?

Die Kirchen schließen sich in einem der beiden Kita-Gebäude zur ökumenischen Kita zusammen, so dass bis zur Eröffnung der durch die Stadt Hanau neu gebauten Kita in ein paar Jahren mindestens die Hälfte der 175 wegfallenden Betreuungsplätze gesichert werden können. Da eine Träger-Neugründung jedoch eine neue Betriebserlaubnis erfordern würde, wäre der Zusammenschluss kurzfristig nur möglich, wenn die Mitarbeiter der einen Einrichtung per Arbeitnehmerüberlassung dem anderen Träger überlassen werden würden. Das sofort frei werdende Gebäude könnte von der Stadt erworben werden oder die Stadt findet eine andere Fläche und dort könnte die für den Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten geplante neue Kita gebaut werden.

Die Stadt übernimmt 100% der Betriebskosten der ökumenischen Kita.

Die Kinder könnten mit ihren Freunden und all den liebgewonnenen Erziehern zusammen blieben. Die Hälfte der wegfallenden Plätze wäre somit kurzfristig gerettet.

Dies würde bedeuten dass eine der beiden Kirchen für die nächsten 3-5 Jahre auf den Verkauf der Liegenschaft (ev. Kirche) bzw auf die Umnutzung des Geländes (kath Kirche), auf dem sich u. a. das Kita-Gebäude befindet, vorerst verzichten müsste.

Da die ev Stadtkirchengemeinde aber bereits seit mehr als eineinhalb Jahren keinen Käufer für ihre Kita-Liegenschaft findet, dürfte durch einen späteren Verkauf auch kein weiterer Schaden entstehen - es fallen ja keine Betriebskosten mehr an.

Unterschreiben Sie bitte die Petition aus den vorgenannten Gründen.

Die ersatzlose Schließung der Kitas muss verhindert werden - für unsere Kinder, für die Familien, für unsere Gesellschaft!

 

UPDATE 08.09.2023

Am 06.09.2023 gab es das vorgenannte Gespräch mit dem Bürgermeister, Vertretern des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung der Stadt Hanau, Vertretern der Kirche und den Vorsitzenden beider Elternbeiräte und den Kita-Leitungen der betroffenen Kitas.

Leider weigern sich beide Kirchen nach wie vor, die Abgabe ihrer Trägerschaft zurückzunehmen, bzw um 4-5 Jahre nach hinten zu verschieben, bis die Stadt eine neue Kita in Hanau Lamboy gebaut hat. Auch einen Zusammenschluss lehnen sie rigoros ab.

Die kath Kirche möchte, wie wir nun erfahren haben, eine Umnutzung des Gebäudes, zu dem auch die Kita zählt, durchsetzen. Durch diese Umnutzung der aktuell neben der Kita leerstehenden Flächen müssen die aktuellen baurechtlichen Vorschriften (z.B. Brandschutz) auf den Stand 2023 gebracht werden. Diese Vorschriften auch für die Kita umzusetzen sei mit zu großen Kosten verbunden.

Demnach hat man als Kirche vorsorglich den Kita-Vetrag gekündigt, damit die anschließend zu stellende Baugenehmigung für die Umnutzung der Leerstandsfläche nicht abgelehnt wird, weil dort noch eine Kita im Haus ist (O-Ton). Da fehlen uns leider die Worte.

Unser Vorschlag an die ev. Kirche, zunächst das jetzige bald leerstehende Pfarrhaus als Einfamilienhaus zunächst zu veräußern (und so zunächst den angeblichen finanziellen Druck etwas zu lindern) und die Kita noch 4-5 Jahre weiterzutreiben wurde ebenfalls abgelehnt. Es sei aufgrund der Lage des Pfarrhauses nicht möglich das gesamte Grundstück zu teilen; man bräuchte ja Wegerechte, etc. Ein Blick in das Geoportal Hessen konnte das Problem so leider nicht bestätigen; denn die Kirche behält ja vorerst weiterhin das restliche Gelände und könnte so der Baulast- und Dienstbarkeitseintragung im Grundbuch selbst zustimmen.

Auch das Bedauern beider Kirchen über die anstehenden Schließungen können wir nicht recht glauben. So verteilt die ev. Kirche gerade zusammen mit ihrem Gemeindebrief ein Beiblatt für ein SEPA-Lastschriftmandat zur Sanierung der Marienkirche. Man bittet um Spenden; zur Auswahl steht sogar ein wiederkehrendes Lastschriftmandat zur regelmäßigen Spende zur Sanierung der Marienkirche. Leider finden wir keinerlei Ansätze für ähnliche Anstrengungen zur Rettung der Kita Kreuzkirche. Angesprochen auf die Möglichkeit den Bauantrag für die Umnutzung des Gebäudes erst später zu beantragen, entgegnete die kath. Kirche, wo denn dann die hinsollen, die dort zukünftig einziehen sollen. Wo sollen denn unsere Kinder hin? Die waren immerhin zuerst da.

Unser Resümee aus dem Gespräch:

- Die Stadt: baut eine neue Kita, was wir sehr begrüßen, dies wird aber zu lange dauern und rettet somit kurzfristig nicht die 175 wegfallenden Betreuungsplätze.

- Die Kirchen: mauern weiterhin, übernehmen keine soziale Verantwortung

Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.

Bitte unterschreiben Sie die Petition und teilen Sie diese mit Freunden, Kollegen, Familie.

 

 

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