Die Situation an unseren Universitätskliniken ist kritisch: Spitzenmedizin soll auch mit guten Arbeitsbedingungen einhergehen! Diese Forderung haben wir noch vor wenigen Wochen auf den Bühnen bei unseren zwei Warnstreiks vernommen. Das, was jetzt als Tarifabschluss vorgelegt wurde, ist eine Ohrfeige für die Tausenden, die man noch vor Kurzem zu Streiks animiert hatte. Die Streikbereitschaft war und ist hoch! Über 50% der betroffenen Ärztinnen und Ärzte wollten für ihre Arbeitsbedingungen kämpfen und bekommen vom Marburger Bund nun einen Tritt in die Magengrube.

Während die Inflation die letzten Jahre den Gehältern davon galoppiert ist, wir bei Corona-Prämien trotz überdurchschnittlichem Einsatz leer ausgegangen sind und immer mehr Kolleginnen und Kollegen die Universitätsmedizin verlassen, wird uns nun ein enttäuschendes Ergebnis vorgelegt. Der Marburger Bund hatte bereits bei der letzten Verhandlung ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis erzielt und uns mit Durchhalteparolen für die diesjährigen Verhandlungen hingehalten.

Statt 12,5% erhalten wir erst für 6 Monate eine Nullrunde, dann 4%, dann 6% - bis dahin werden die Reallöhne weiter sinken.

Eine Absenkung der Wochenarbeitszeit in 2 Jahren ist für die aktuell Streikenden nutzlos und wird in Zukunft vor allem dazu führen, dass noch mehr Überstunden unbezahlt bleiben.

Während in anderen Branchen 13. Monatsgehälter und Inflationsausgleich Standard sind, kriegen wir davon gar nichts und dürfen uns wohlfeile Sonntagsreden anhören, die dann zu überhaupt nichts führen.

Wir, die Ärzteschaft an den Universitätskliniken, sind enttäuscht über das Ergebnis dieser Verhandlungen und fordern daher den Rücktritt des Vorstandes sowie des verantwortlichen Verhandlungskomitees des Marburger Bundes. Wir glauben nicht mehr daran, dass sie unsere Interessen ausreichend vertreten können oder wollen!

Es ist wichtig zu betonen, dass wir nicht nur für uns selbst sprechen - wir sprechen für alle Mitarbeitenden in Gesundheitsberufen und Patient*innen gleichermaßen. Es geht letztlich um die Qualität unserer Gesundheitsversorgung und um die Zukunftsfähigkeit des Systems!

Unterstützen Sie uns in unserem Anliegen und unterzeichnen Sie diese Petition!