164 Bäume fallen für den Klimaschutz und breitere Radwege

164 Bäume fallen für den Klimaschutz und breitere Radwege

Startdatum
22. Mai 2023
Petition an
Marco Steffens (Oberbürgermeister) und
25.815 Unterschriften:Nächstes Ziel: 35.000
Jetzt unterstützen

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Ralph Fröhlich

Wir gehen in eine neue Runde! Jetzt unsere aktuelle Petition unterschreiben, sonst sind die Bäume weg! https://chng.it/PBLncxYVgs

 

 

 

 

 

 

Eine Sternstunde der Demokratie (Update vom 26.06.2023)

Oder "Sieg bei Kampf um die Bäume",so titelt es zumindest das OT. Und sicher haben wir das maximal Mögliche gestern in der Sitzung des Gemeinderates erreicht. Alle Fraktionen haben sich für den Erhalt der Bäume ausgesprochen und die Stadtverwaltung aufgefordert, nun entsprechende Planungen vorzulegen, wie dennoch sichere Rad- und Gehwege entwickelt werden können.

Ebenso wurde gestern beschlossen, dass die Petition noch nicht erledigt ist, da hierzu erst abzuwarten sei, bis die weiteren Planungen vorliegen. Einen Zwischenbericht der Stadtverwaltung soll es im Januar 2024 und ein Ergebnisbericht im September 2024 geben.

Wir sind zuversichtlich, dass die nächsten Monate Planungsvarianten diskutiert werden, welche das bestmögliche Ergebnis für unsere Bäume und auch für den Masterplan Verkehr abbilden.

Während die CDU einfach nur alles stoppen und beim alten belassen wollte, argumentierte die FDP mit vielen Detailvorschlägen für den Erhalt aller Bäume. Die Freien Wähler stellten sich für Bäume und Parkplätze auf und die SPD argumentierte für Tempo 30, eine Baumschutzsatzung und erstmal nur die wichtigsten Abschnitte zu sanieren. Die AfD hätte gerne einen Bürgerentscheid angestossen, aber den möchten wir als Bürger dann doch bitte gerne selbst formulieren, sollte es nötig werden.

Überrascht waren wir von den Grünen. Die letzten Wochen schien uns deren Position sehr hin- und hergerissen. Aber gestern Abend hat die Fraktionssprecherin eine klare Lanze gebrochen, um den Erhalt unserer Bäume und eine gute Infrastruktur für Geh- und Ragwege zusammen zu bringen. Es war eine mutige Rede, die Ziele des Masterplan Verkehr in den Mittelpunkt der Diskussion zu bringen. Dieser fordert eine Mobilitätswende, hin zu einer Gehkultur und mehr Radfahrenden, weg vom Autoverkehr in unseren Straßen. Dann wäre auch Platz für alle Interessen.

Und wenn dies der Weg ist, unsere Bäume zu retten, dann nehmen wir gerne Tempo 30 in Kauf, schaffen schmälere Straßen oder gar Einbahnstraßen (mit der Schutz der zwischenliegenden Wohnquartiere). Sicherer, ruhiger und vor allem lebenswerter, lebensfähiger würde unsere Stadt auf jeden Fall.

Das ist aber noch etwas Zukunft, für heute feiern wir unseren Punktsieg. Gewonnen haben gestern abend alle, war es doch ein klares Zeichen für unsere Demokratie und die Beteiligung interessierter und engagierter Bürger*innen an unserer Kommunalpolitik.

Danken möchten wir Herr Steffens für die souveräne Moderation der Versammlung. Herausheben möchte ich Ihre Erklärungen, wie die Prozesse im Gemeinderat ablaufen. Das war für viele Bürger*innen eine sehr hilfreiche Orientierung und macht vielleicht auch Mut, sich weiter für die Belange unserer Stadt zu engagieren.

Danken möchten wir unseren Gemeinderät*innen, welche in den vergangenen Wochen viel durch uns ertragen mussten, nicht jede*r von Ihnen hat unsere Einmischung gefeiert. Aber Sie haben sich auf den Weg gemacht und sichtlich um Positionen zu den Bäumen im Speziellen und für den Masterplan im Allgemeinen gerungen. Viele von Ihnen haben sich Zeit für Gespräche genommen und uns zugehört. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man lernt, an wieviel Themen Sie gleichzeitig stricken müssen. Gerade deswegen gebührt Ihnen Respekt, dass es Ihnen gelungen ist, sich auf eine gemeinsame, einstimmige Aussage zum Schutz unserer Bäume zu einigen. Nehmen Sie dies mit, auch für die anderen Stadtteile, welche ebenfalls um ihr städtisches Grün ringen und bangen. Es wird jetzt wieder etwas ruhiger in Ihrem Postfach.

Danken möchten wir den Menschen von Offenburg und aus der Umgebung, die uns die letzten Wochen mit ihrer Unterschrift, mit vielen Gesprächen und Ideen tatkräftig unterstützt haben. Insbesondere danken wir dafür, dass Sie sich gestern so zahlreich auf den Weg in die Reithalle gemacht haben und die Diskussion des Gemeinderats konzentriert verfolgt haben. Es hat sich gelohnt. Wir halten Sie weiter auf dem laufenden, auch wenn jetzt ruhigere Monate bis zu dem Zwischenbericht anstehen.

Obwohl die CDU sich gegen eine weitere Bürgerbeteiligung ausspricht, so haben wir gestern abend alle gezeigt, was uns wichtig ist und wie wir konstruktiv zu guten Beschlüssen kommen. Jetzt gilt es daraus gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, welche allen Menschen (und Bäumen) dieser Stadt gerecht werden.

Es wird ein stetes gesellschaftliches Aushandeln werden, bis sich alle mitgenommen fühlen, aber darauf freuen wir uns.

Die ursprüngliche Petition

Die Stadt Offenburg, deren Verwaltung und Gemeiderat planen 164 ausgewachsene Bäume für breitere und schnellere Radweg zu fällen. Begründet wird dies durch die Notwendigkeit die Klimaziele der Stadt zu erreichen, indem mehr Radverkehr und weniger Fahrzeuge in der Stadt unterwegs sind.

 

 

 

 

Mancher Radweg soll quer durch die Bäume gezogen werden, Foto: Armin Krüger

 

 

 

 

Um dieses Ziel zu erreichen müssen 164 große Bäume gefällt und wieder gepflanzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Verloren gehen die Bäume vor allem für das Microklima in der Stadt. Sie produzieren Sauerstoff und binden CO2, vor allem aber spenden sie wichtigen Schatten, der verhindert, dass die Stadt sich immer weiter aufheizt.

Ohne Bäume wird es heiß in der Stadt!

 

 

 

 

Im Schatten eines Baumes sind es nur 18°C

 

 

 

 

Eine Messung des Asphalt am ersten warmen Tag im Mai um 13 Uhr ergibt unter den Bäumen eine Temperatur von 18°C. Auf dem dagegen sonnigen Asphalt messen wir 40°C. Das sind keine 1,5°C oder 2,5°C Unterschied, die nächsten 40 Jahre, bis die Bäume wieder Schatten spenden, sondern 18°C mehr an Hitze.

 

 

 

 

In der Sonne hat der Asphalt 40°C! Gemessen am 22. Mai um 13h

 

 

 

 

Betroffen sind alle Anwohner der Weingartenstraße und der Moltkestraße und den angrenzenden Quartieren in Offenburg sowie alle, die sich zu Fuss oder auf Rädern durch diese Straßen bewegen.

Wir fordern den Erhalt der Bäume und die Anpassung der aktuellen Planungsaufträge. Eine Austauch und Nachpflanzung der Bäume ist für die nächsten zwei Generationen in der Stadt nicht tragbar, zumal die Sommer immer heißer werden und der Schatten von großen Bäumen dringend benötigt wird.

Wichtig ist es jetzt zu handeln. Aktuell stellen Stadtverwaltung und Gemeinderat die Weichen für dieses Projekt. Bereits Ende des Jahres werden hier die Beschlüsse gefasst, die wir die nächsten Jahrzehnte zu tragen haben.

Es braucht gesunde Kompromisse für alle

Dabei ist genug Raum vorhanden, um Fußgänger*innen, schnellen und langsamen Radfahrer*innen wie auch den Autofahrerinnen einen guten Kompromiss zu bieten, der den Erhalt der Bäume sichert.

Die Fakten zu den Planungen finden sich hier. Vor allem in der Baum- und Parkbilanz https://ratsinfo.offenburg.de/buergerinfo/vo0050.php?__kvonr=6176&fbclid=IwAR0wO2I2q-wSLWvwSuQnkLaC0lCqi_-aKQB5JSpoQ92PhbrHPWIK-TgavrE

Was will der ADFC?

Laut BZ verlangt der ADFC "Es müsse um jeden Baum gerungen werden. Gerade die „unklimatisierten“ Fußgänger und Radfahrer würden enorm vom kühlenden Baumschatten entlang ihrer Wege profitieren."

https://www.bo.de/lokales/offenburg/das-sagt-der-adfc-offenburg-zum-umbau-von-moltke-und-weingartenstrasse

Und geht es wirklich um die Moltkestraße und die Weingartenstraße?

 

 

 

 

Radwege in Offenburg aus Sicht des ADFC

 

 

 

 

 

Bei dem geforderten Radwegenetz für Offenburg ist die Weingartenstraße gar nicht enthalten und die Molktestraße nur bedingt

https://offenburg.adfc.de/artikel/der-adfc-mapathon-ein-wunsch-radwegenetz-fuer-offenburg

Um wieviele Bäume geht es wirklich?

Diese Petition, wie auch die Presse in Offenburg schreibt von über 160 Bäume, die für zukunftsfähige Radwege gefällt werden müssen. Wieviele Bäume weichen müssen, weiß heute noch niemand, der Planungsstand der Stadt Offenburg findet sich in der Baum- und Parkbilanz unter https://ratsinfo.offenburg.de/buergerinfo/getfile.php?id=58859&type=do

Dort werden verschiedene Planungsvarianten aufgezeigt.

Addierst du die schlechteste Variante für die Bäume, sind es 137 nötige Fällungen.

Addierst du die aktuell von der Stadt benannte Vorzugsvariante sind es immerhin noch 111 Bäume, die gefällt werden.

Auch 111 Bäume sind immer noch 111 Bäume zuviel, besser gesagt später zuwenig. Zumal an einigen Standorten ganze Reihen von Bäumen fallen werden.

Wie geht die Stadt Offenburg generell mit ihren Bäumen um?

Die Baumschutzsatzung wurde bereits vor Jahren aufgehoben, Bäume unter 80 cm Stammdurchmesser fallen nicht in die Statistik.

Bereits im ersten Quartal 2023 wurden über 800 Bäume gefällt. Das sind bereits 200 mehr, als im gesamten Vorjahr.

Bäume mit einer geringeren Perspektive werden gefällt anstatt gepflegt. Nachgepflanzt wird kaum.

Geht es wirklich um die Radwege?

 

 

 

 

 

 

 

Letztendlich scheint genug Platz für die Radwege zu sein. Schaust du dir die Planungen an, dann wird vor allem für die Straße Platz geschaffen. Im Bestand hat diese eine Breite com 545 cm, künftig aber 620 cm. Fast ein Meter mehr für die Autos, wo wir doch eigentlich den Autoverkehr verringern und das Radfahren stärken wollen?

Wer kann entscheiden, dass alle Bäume erhalten werden?

Von der Stadtverwaltung in Offenburg sind dies vor allem der Oberbürgermeister Marco Steffens ( buero.ob@offenburg.de ) und der 1. Beigeordnete Oliver Martini ( oliver.martini@offenburg.de ) sowie die Gemeinderäte der Stadt Offenburg. Diese findest du hier als Liste samt Kontaktdaten https://ratsinfo.offenburg.de/buergerinfo/kp0041.php

 

Werde aktiv und kontaktiere die Entscheider*innen

Du hast diese Petition unterschrieben? Das ist wunderbar, aber noch nicht alles, was du tun kannst. Schreibe die oben genannten Entscheider*innen an, rufe sie an, fordere von ihnen, dass sie alles tun, um die Bäume zu erhalten und dennoch gute Lösungen für den Radverkehr in Offenburg finden.

mitmachen.offenburg.de

Groteskerweise sucht die Stadt Offenburg derzeit "Coole Orte". Also kühle Plätze, welche unsere Bewohner lieben und gerne mit anderen teilen. Wenn das nicht immer Orte mit Bäumen sind.

Geht auf die Plattform und benennt jeden eurer Lieblingsbäume. Vielleicht bleiben sie dann ja stehen.

https://mitmachen.offenburg.de/ecm-politik/offenburg/de/mapconsultation/58585

Gibt es Lösungen?

Derzeit sehen wir als Lösungen zu dem vermeintlichen Zwiespalt zwischen Baum und Rad vor allem Einbahnstraßen, Temporeduzierungen, Verzicht auf Parkplätze, gemeinsamen Geh- und Radwege, die nicht benutzungspflichtig sind, so dass schnelle Radfahrer*innen auch die Straßen nutzen dürfen und im selben Tempo wie die Autos unterwegs sind. Für alle anderen bleiben breite Wege für die gemeinsame sichere Nutzung erhalten.

Beobachtung zeigen, dass viele genau so in der Realität bereits unterwegs sind. Und genau das gilt es jetzt mit einem modernen, regelkonformen Konzept umzusetzen.

Siehe auch:

https://mobilogisch.de/aktuell/41-ml/artikel/286-piktogrammketten-fuer-radverkehr-auf-strasse.html

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Entscheidungsträger*innen

  • Marco SteffensOberbürgermeister
  • Oliver Martini1. Beigeordneter