Der 20. Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen am 12.02.2022 richtet sich an alle Menschen.

Zu diesem Tag fordern wir vom "Friedenspädagogischen Runden Tisch Freiburg" mit dem 'Deutschen Bündnis Kindersoldaten':

- Straight 18: Kein Kind unter 18 Jahren darf in Armeen, bewaffneten Gruppen oder anderen militärischen Verbänden eingesetzt oder geschult werden - egal in welcher Funktion (ob mit oder ohne Waffe!) und egal ob unfreiwillig oder "freiwillig". Auch in Deutschlands Bundeswehr soll gelten: Unter 18 nie!

- Mehr Geld für Hilfsprogramme für Kindersoldat*innen in Krisenregionen und in Deutschland.

- Stopp deutscher Rüstungsexporte (besonders Kleinwaffen!), insbesondere in Krisengebiete, in denen Kindersoldat*innen eingesetzt werden.

20 Jahre Kampf um das Verbot der Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten!

Und immer noch werden laut Schätzungen der UNO weltweit 250.000 Kinder als Kindersoldat*innen missbraucht. Mädchen wie Jungen sind in Streitkräften und bewaffneten Oppositionsgruppen von mehr als 35 Ländern im Kampfeinsatz. Seit dem 12. Februar 2002 besteht das FakultativprotokolI der UNO zum Überein-kommen über die Rechte des Kindes, das die Beteiligung von Kindern an be-waffneten Konflikten ächtet. Dabei ist die Definition von "Kinder" eindeutig: Alle jungen Menschen unter 18.

Seit dem 01.01.2016 haben die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (den SDGs: Sustainable Development Goals) für alle Staaten der Welt in Punkt 8.7 bindend festgelegt:

Bis 2025 soll es keine Kindersoldat*innen mehr geben!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,

sehr geehrte Frau Bundesministerin Annalena Baerbock,

sehr geehrte Frau Bundesministerin Lambrecht,

sehr geehrte Frau Bundesministerin Schulze,

der Koalitionsvertrag Ihrer Regierung trägt den Titel: „Mehr Fortschritt wagen“. Wir Unterzeichnenden nehmen Sie beim Wort und erwarten von Ihnen, alles dafür zu tun,

-  dass in Deutschland und der Welt Ziel 8.7 der UNO-Agenda 2030 bis in vier Jahren erreicht ist: „… das Verbot und die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, einschließlich der Einziehung und des Einsatzes von Kindersoldaten, sicherstellen und bis 2025 jeder Form von Kinderarbeit ein Ende setzen.“
-  dass der Satz im Koalitionsvertrag: „Ausbildung und Dienst an der Waffe bleiben volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten.“ in Soldaten- und Wehrpflichtgesetz aufgenommen wird, damit der weltweit anerkannte Grundsatz „Straight 18!“ („Unter 18 nie!“) endlich auch in Deutschland uneingeschränkt gilt.
-  dass ein striktes Rüstungsexportkontrollgesetz insbesondere den Export von Kleinwaffen in Kriegs- und Krisengebiete verbietet, in denen Kindersoldat*innen eingesetzt werden.
In diesem Sinne fordern wir Sie auf, wagen Sie das Mehr an Fortschritt, das Sie sich im Koalitionsvertrag verordnet haben!

Die Namen werden bei den Rote-Hand-Aktionen 2022 mitgezählt und an verantwortliche PolitikerInnen übergeben, damit sie sich für die oben genannten Forderungen einsetzen. Die Angaben werden nur im Sinne der Aktion genutzt und nicht an Dritte weitergegeben.