Stoppen Sie gefährliche Aggressionen im Straßenverkehr!

Stoppen Sie gefährliche Aggressionen im Straßenverkehr!

Startdatum
11. April 2023
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Dennis Langer

Seit einigen Wochen schon läuft vor dem Landgericht in Hannover ein Prozess gegen eine Kraftfahrerin und einen Kraftfahrer, beide im Alter von mehr oder weniger 40 Jahren, aufgrund einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft wegen Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung bzw. Beihilfe dazu, Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie Straßenverkehrsgefährdung. Dem voraus gegangen war ein schwerer Verkehrsunfall am Kirchdorfer Rehr in der Nähe der Ortschaft Barsinghausen am 25. Februar 2022, bei dem die Angeklagte mit Ihrem Kraftwagen nach einem missglückten Überholmanöver ins Schleudern geriet und mit mehreren, entgegenkommenden Kraftfahrzeugen kollidierte. Durch Einwirkung dieses Unfalls starben zwei Kleinkinder, mehrere Personen wurden schwer verletzt. Für die Familie der zwei getöteten Kinder eine unfassbare Tragödie, die sich nicht in Worte fassen lässt.

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/nach-toedlichem-crash-staatsanwaltschaft-sicher-mord-mit-180-km-h-83130072.bild.html

Kein Geld der Welt kann dem geschädigten Ehepaar die verlorenen Kinder wiederbringen. Die zu erwartenden Strafen für die beiden Kraftfahrer, welche verdächtigt werden diesen schweren Unfall verursacht zu haben, können und werden nur ein schwacher Trost für die Hinterbliebenen und für die Gesellschaft sein. Und es ist damit zu rechnen, dass solche Fälle, kein wirklichen "Unfälle"(!), wie es sie ja schon in ähnlicher Form zuvor gegeben hatte, sich auch in Zukunft wiederholen werden. Es sind alle Szenarien möglich, solange Menschen Kraftwagen steuern und sie nicht durch intelligente, technische Systeme in ihrem Handeln, bzw. in ihrer Fahrweise limitiert werden, damit sie andere Menschen erst gar nicht gefährden können. Außerdem ist davon auszugehen, dass solche Systeme wie die elektronische Stabilisierung weiterhin durch Kraftfahrer abgeschaltet werden können.

https://www.con-nect.de/wennigsen/nachricht/kirchdorfer-rehr-was-muss-noch-passieren-um-den-gesetzlichen-rahmen-auszuschoepfen

Nun sollen am kommenden Montag, den 17. April 2023 gegen Mittag die Urteile am Landgericht in Hannover gesprochen werden. Und wieder trifft es nur die Kraftfahrer, welche die Mordinstrumente bedient hatten. Die eigentlichen Täter, welche solche Taten durch ihre Entscheidungen und Produkte, bzw. Produktzulassungen überhaupt erst ermöglichen und provozieren, sitzen vermeintlich sicher im Hintergrund an ihren Schreib- oder Arbeitstischen in Berlin, in Flensburg, in Ingolstadt, in Wolfsburg und anderswo. Sie sind es, die eigentlich wegen Beihilfe zum Mord oder Totschlag oder mindestens den Verdacht darauf mit vor Gericht gestellt gehören.

Längst ist wissenschaftlich erwiesen, dass aggressives Fahrzeugdesign, wie es z. B. bei Kraftfahrzeugen des Herstellers Audi gegeben ist, Einfluss auf Fahrweise und Risikobereitschaft von Kraftfahrern nimmt. Bitte beachten Sie hierzu folgende Argumente, die u.a. online im Magazin Spiegel veröffentlicht wurden:

1. "Manche Autos wirken wie eine geladene Waffe - die hoffentlich nie benutzt wird", sagt der Dresdner Verkehrspsychologe Bernhard Schlag. Autos seien ein nonverbales Kommunikationsmittel, mit dem Fahrer anderen Verkehrsteilnehmern drohen könnten.

2. "Grundsätzlich wirken da archaische Muster", sagt der Pforzheimer Designprofessor Lutz Fügener. "Der Fahrer fletscht die Zähne durch das Design. Das brauchen manche schwache Charaktere."

3. Den größten Nutzwert hat ein fies dreinblickendes Auto beim Überholvorgang. "Der Fahrer sieht einen Gesichtsausdruck im Rückspiegel, der ihn Platz machen lässt", sagt Fügener. So verstärken manche Autos die Hierarchie im Straßenverkehr.

4. Auch in der Stadt erzielen furchteinflößende Autos die gewünschte Wirkung. Nähert sich ein solches Fahrzeug, weichen Fußgänger schneller zurück, hat Psychologe Schlag beobachtet. "Der Fahrer fordert offensiv Rücksichtnahme ein. Schon Kinder verstehen das." Radfahrer fahren demnach oft vorsichtiger, wenn ein Wagen mit Fratze herankommt - und fühlen sich womöglich provoziert.

5. Solange Autofahrer mit ihren Wagen lediglich drohen, ergeben sich allerdings auch Vorteile. "Wenn alle die Signale verstehen, ist ein geregeltes System aus Über- und Unterordnung möglich", sagt Schlag. Dieses habe indes diktatorische Züge. Und sobald Fahrer ihre vermeintliche Überlegenheit durch eine offensive Fahrweise auslebten, werde der Verkehr tatsächlich unfriedlicher.

Quelle:
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/auto-design-wenn-autos-wie-eine-geladene-waffe-wirken-a-1225779.html

Diese Argumente der Psychologen bringen es auf den Punkt, nämlich dass alleine schon die im §1 der StVO verfassten Grundregeln für die Teilnahme am Straßenverkehr durch eben solch aggressives Design der Kraftfahrzeuge noch dazu mit sehr hohen Motorleistugen bei entsprechendem Verhalten der Kraftfahrer gefördert eben durch das Design der Kraftfahrzeuge empfindlich gestört oder sogar verletzt werden. Und Trotzdem werden sie für den Straßenverkehr zugelassen.

https://www.radiogong.de/service/themen/experte-klagen-aggressivitaet-im-strassenverkehr

Es muss dringend reagiert werden. 2022 war die Anzahl von Totesopfern im Straßenverkehr Deutschlands wieder gestiegen trotz verbesserter Sicherheitstechnik der Kraftfahrzeuge. Unfälle wie der hier erwähnte tragen in erheblichen Maße dazu bei. Eine Möglichkeit, dem aggressiven Treiben auf den Straßen entgegenzuwirken, wäre die Einrichtung einer unabhängigen Kommission zur Bewertung des Designs von Kraftfahrzeugen. Sie sollte Einfluss auf die Zulassbarkeit neuer Kraftfahrzeuge für den Straßenverkehr nehmen können. Im Falle von Bestandsfahrzeugen sollten die Hersteller zur Abmilderung des Erscheingsbilds der von ihnen produzierten Kraftfahrzeuge verpflichtet werden.

Aber weil Design eben nicht alles ist, sollten zukünftige Kraftfahrzeuge den Kraftfahrer bei dessen Handlungen und Fahrweise überwachen dürfen, wenn sie nicht schon vollkommen autonom die Kraftfahrzeuge steuern können. Die technischen Mittel und Möglichkeiten hierfür sind schon lange verfügbar. Wären die beiden Kraftfahrzeuge der beiden Angeklagten mit Systemen ausgestattet gewesen, die sowohl Verkehrszeichen als auch Straßentyp erkennen und auf die Geschwindigkeit der Kraftfahrer Einfluss hätten nehmen können, dann wäre der schwere Unfall im Kirchdorfer Rehr mit zwei getöteten Kleinkindern niemals passiert.

Das Ergebnis dieser Petition soll nach erfolgreichem Ende an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr übermittelt werden, damit dort endlich die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

 

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