Louis Agassiz Straße in La-Chaux-de-Fonds umbenennen #RassismusBeenden

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August 12, 2021
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Gemeinderat la Chaux-de-Fonds
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Rassismus verursacht jeden Tag Leid und Tod. Als ob um ihn zu legitimieren, tragen Straßen und öffentliche Plätze noch immer die Namen von Kolonisatoren und Verfechtern des institutionellen und pseudowissenschaftlichen Rassismus. Unter diesen ist auch Louis Agassiz zu finden, ein notorischer Rassist und Glaziologe, der in der Schweiz nach wie vor ein hohes Ansehen genießt. Eine nach ihm benannte Straße hat keinen Platz in einer weltoffenen Stadt wie La Chaux-de-Fonds. 

Der amerikanische Glaziologe mit Freiburger Wurzeln, Louis Agassiz, ist einer der Pseudowissenschaftler, die Thesen aufgestellt haben, nach denen es naturgegeben bessere und schlechtere menschliche Rassen gibt. Dieser bekannte Glaziologe und Ichthyologe wurde zu Forschungszwecken in die Vereinigten Staaten geschickt. Dort bezeichnete er die "Negerrasse" als "verdorben und degeneriert" und rief aus: "Welch ein Unglück für die weiße Rasse, dass sie in vielen Ländern ihre Existenz so eng mit der Negerrasse verknüpft hat! Gott bewahre einen solchen Kontakt!” (1). Somit trug er zur Entwicklung rassistischer Theorien in einem Land bei, in dem Sklaverei einige der größten Verbrechen gegen die Menschheit verursacht hat. 

Befürworter der Ehrung von Agassiz behaupten, der historische Kontext seiner Studien müsse berücksichtigt werden. So leugnen sie aber den Widerstand gegen Rassismus, den es damals gab. Warum in diesem Kontext nicht etwa die abolitionistische Bewegung nennen, die das ganze 19. Jahrhundert bewegte und zum Bürgerkrieg 1861-1865 führte? Oder etwa die Thesen des Anthropologen Joseph-Anténor Firmin, die 1885 im Buch De l'Égalité des Races Humaines (2) veröffentlicht wurden? Nur Agassiz und ähnliche Denker als historischen Kontext zu erwähnen legitimiert Rassismus.

Denjenigen, die behaupten, es sei besser, die Ungerechtigkeiten von heute zu bekämpfen als die Straßen von gestern umzubenennen, müssen wir erwidern, dass das eine das andere nicht ausschließt. Ungerechtigkeiten gleichzeitig mit ihren historisch verankerten Symbolen zu bekämpfen ist kein Widerspruch.

Das städtische Erbe und Stadtplanung müssen die egalitäre Gesellschaft widerspiegeln, die wir anstreben. Straßenschilder, die rassistische, sklavenbesitzende oder kolonisierende Persönlichkeiten ehren, gehören in Museen. Sie sollten im öffentlichen Raum durch erklärende Tafeln ersetzt werden. Das gleiche gilt für Orte, die durch von Sklaverei geschafftes Vermögen finanziert wurden. 

Die Unterzeichnenden fordern, dass die Louis-Agassiz-Straße in La Chaux-de-Fonds entweder nach einer antirassistischen Persönlichkeit wie Jenny Humbert Droz oder Rosa Parks benannt wird oder der neue Straßenname Opfer des Rassismus wie Papa Renty gedenkt. Papa Renty ist das bekannteste Opfer von Agassiz’ Rassismus.

(1) Hans Faessler, Une Suisse esclavagiste – Un pays au dessus de tout soupçon, ed. Duboiris, 2007
(2) Joseph-Anténor Firmin, De l’Égalité des Races Humaines, 1885 

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  • Gemeinderat la Chaux-de-Fonds